Im April musste die Band den Tod ihres Bassisten Gerard Smith verschmerzen, ein paar Konzerte haben TV on the Radio daraufhin abgesagt. Nun touren sie aber wieder, um ihr neues, recht entspannt klingendes Album „Nine types of Light“ zu präsentieren (5.7., 20 Uhr, Live Music Hall). Achtung, Geheimtipp: The Pyramids waren in den 70er Jahren ein dem Sun Ra Arkestra vergleichbares Jazzkollektiv, das sich im Sound wiederum dem Afro Jazz widmete, wie man es vom Don Cherry der mittleren 70er kennt. Nach über 30 Jahren spielen sie nun wieder zusammen (5.7., 20.30 Uhr, Studio 672). Mit Snoop Dogg kommt einer der Veteranen des G-Funk nach Köln. Der West Coast-Rapper hat sich nicht minder legendäre Verstärkung geholt: Im Vorprogramm gibt sich kein geringerer als N.W.A.-Legende Ice Cube die Ehre (5.7., 20 Uhr, Palladium). Die Reihe Reconstructing Song bringt David Grubbs, vor allem bekannt durch Bastro und Gastr del Sol, nach Köln. In seinen fragilen Songs mit wunderschönem Gesang verarbeitet er Folk, Minimalismus und Geräusch. Live wird er unterstützt von Andrea Belfi (Schlagzeug, Percussion, Elektronik) und Stefano Pilia an der Gitarre (7.7., 20.30 Uhr, Studio 672).
Die zehnköpfige The Budos Band kommt aus New York und macht Afro Beat äthiopischer Prägung, d.h. mit weichen Bläsersätzen und Jazzanteil, wie man es von Mulatu Astatke kennt (13.7., 21 Uhr, Clubbahnhof Ehrenfeld). Brian Setzer kommt mit seinem Rockabilly Riot für eine kleine Zeitreise nach Köln. Seit er mit den Stray Cats im Fahrwasser von Punk dreckigen Rock'n'Roll hochgehalten hat, hat sich an seiner Vorliebe für die 50er Jahre eigentlich nichts geändert. Wer sich auch born too late fühlt, findet hier das passende Szenario (16.7., 20 Uhr, E-Werk). Noch doller kommts bereits einen Tag zuvor, wenn es heißt: Ray Manzarek und Robbie Krieger „of The Doors play the best of The Doors Music“. Will man das – die beiden zusammen mit irgendwelchen Söldnermuckern –sehen? Gut überlegen (15.7., 20 Uhr, E Werk). Die Hip Hop Hooligans haben sich wieder zusammengetan: Mit Hits wie „Jump Around“ haben House of Pain in den frühen 90ern die Szene aufgemischt. Everlast hatte danach auch solo Erfolg, DJ Lethal wechselte zu Limp Bizkit. Nach dem sie schon 2006 in der Supergroup La Coka Nostra erneut zusammenfanden, gehen sie nun auch wieder als House of Pain mit ihren alten Hits auf Tour (19.7., 21 Uhr, Bürgerhaus Stollwerk).
Den Namen kann man sich schlecht merken, sollte man aber versuchen, denn die aufgekratzen Songs von Sänger und Gitarrist Miles Benjamin Anthony Robinson, ein Kumpel von TV on the Radio und Grizzly Bear, haben durchaus ihre ganz eigene Note (20.7., 21 Uhr, Blue Shell). Die Swans gründeten sich Anfang der 80er Jahre im Umfeld der No Wave und machten schweren, monotonen slowmotion Industrial-Metal, bevor es so etwas offiziell gab. Den Junkie-Background hörte man der Musik an. Mit der Sängerin Jaboe wurden sie melodischer und ätherischer. Jetzt gibt es ein neues Album, das mit rhythmischem Noiserock wieder an die Frühzeit der Band erinnert, mit Xylophon und Ähnlichem aber auch neue Wege geht (21.7., 20 Uhr, Gebäude 9). Tu Fawning haben gerade ihr Debüt „Heart on Hold“ veröffentlicht, auf dem die Band aus Portland tribalistische Drums mit getragenen Gesängen und leichtem Vaudeville-Charakter verbindet. Sie spielen am gleichen Abend wie die Swans – da fällt die Entscheidung schwer (21.7., 20 Uhr Gebäude 9).
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