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Der australische Singer/Songwriter Angus Stone
Foto: Presse

Mehr als nur ein Hippie-Klon

12. Februar 2013

Angus Stone in der Live Music Hall – Musik 02/13

Im letzten Oktober begeisterte Julia Stone bei ihrem Solo-Konzert in der Kulturkirche in Nippes das Publikum und die Kritiker gleichermaßen. Jetzt legte ihr jüngerer Bruder Angus, die andere Hälfte des australischen Pop-Folk-Duos Julia & Angus Stone, nach. In der gut gefüllten Live Music Hall präsentierte er sich mit neuer Band im Rücken seinen euphorischen Fans. Optisch wie musikalisch ist der Musiker tief im Folk der 60er Jahre verwurzelt. Das Hemd halb offen über den schmächtigen Schultern, die langen Haare und den Vollbart im Gesicht und den Hut lässig auf dem Kopf könnte er auch direkt aus Woodstock kommen. Auf der Playlist standen vor allem Songs aus seinem aktuellen Album „Broken Brights“. Egal ob bei „River Love“, „Bird on the Buffalo“ oder dem Titelsong des Albums – seine fast schüchterne Stimme pendelt irgendwo zwischen Ronnie Van Zant und Bob Dylan. Spätestens, wenn er die Mundharmonika ansetzt, ist der Vergleich unverkennbar. Dabei ist er nie nur reiner Hippie-Klon; in jedem seiner Songs kommen eigene Nuancen zutage. Zusammen mit seiner Schwester feierte er schon weltweit Erfolge. An diesem Abend spielte er nur eines ihrer gemeinsamen Lieder. Ohne die sanfte Gänseblümchenstimme der 28-Jährigen entwickelte sich „Yellow Brick Wall“ vom Erfolgsalbum „Down the Way“ zu einer psychedelisch wabernden Rock-Arie, die an die besten Zeiten von Velvet Underground erinnerte. Hier wurde auch nochmals der schier unendliche Facettenreichtum des Musikers deutlich. Angus Stone zeigte, dass er einer der interessantesten Musiker ist, die derzeit im Pop-Business unterwegs sind. Sichtlich genoss er es, sich mit seiner Band auf der Bühne in bester Rock-Manier auszutoben. Wo er sonst durch die sanfte, fast engelsgleiche Stimme seiner Schwester gebremst wird, kann er „solo“ mit seiner vierköpfigen Band so richtig auf das Rock-Pedal drücken. Supported wird Angus Stone auf seiner Europa-Tour von dem amerikanischen Singer/Songwriter Tom Freund, der schon zusammen mit Ben Harper gearbeitet hat und sich als der perfekte Opener für das Konzert erwies.

SERGEJ MAIER

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