Von wegen nichts zu lachen! Kaum hat man sich von dem Spaß-Marathon namens Köln Comedy Festival einigermaßen erholt, geht es munter weiter mit den sinnstiftenden Angeboten, sich die unüberschaubare Welt kleinzuschnitzen – mit Hilfe der Komik, die gleichzeitig Distanz wie auch Erleichterung verschafft. Wobei die Methoden, mit denen Kabarettisten und Komödianten, Comedians und Wortartisten eben diesen Effekt erzielen, ganz und gar unterschiedlich sind. Was der eine lustig findet, ist für den anderen zum Gähnen langweilig – die entscheidende Rolle spielen Charakter, kulturelle Prägung und Mentalität. Frei nach dem Motto: Loriot ist tot, es lebe Loriot!
Da bieten sich zum Beispiel die drei Prachtkerle aus der norddeutschen Tiefebene an – sie nennen sich Bidla Buh, lassen Frauenherzen höher schlagen und machen im Senftöpfchen-Theater (vom 3. bis 5.11.) das, was sie am besten können: einen Zug durch die Musikgeschichte, auf dass den Zuschauern die Lachtränen in die Augen steigen. „Wer angibt, hat mehr vom Leben“ heißt das Programm, in dessen Verlauf Sänger Hans Torge dem menschlichen Streben nach Zufriedenheit auf den Grund geht, während der Draufgänger Ole sich von seiner besten Gitarrensaite zeigt und der Grobmotoriker Frederik seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt hinterfragt.
Wenn es so etwas wie einen geschlechtsspezifischen Trend im Kleinkunst-Genre gibt, dann den, dass Männer derzeit dazu neigen, ihre privaten Familienverhältnisse inklusive Kind und Kegel zu thematisieren und Frauen sich um ihre wachsenden Jahresringe Sorgen machen. Die 1960 geborene Kabarettistin Marina Barth zum Beispiel macht „geriatrische Kleinkunst“, erzählt von ihren Winkeärmchen, die noch in Bewegung sind, wenn die Hände längst im Schoß liegen, und konstatiert, dass der Blick nach vorne auch nicht weiter bringt. Kurz: In ihrem neuen Programm „Fiftyfifty“ kokettiert sie im Klüngelpütz-Theater (am 5. und 12.11.) mit ihrem Alter, dass sich die Balken biegen.
Wesentlich stringenter geht Monika Blankenberg in ihrem Programm „Altern ist nichts für Feiglinge“ im Atelier Theater (am 7., 14. und 21.11.) ans vor sich hinwelkende Werk. Nach dem Motto „Lachfalten sind wie gute Freunde – davon kann man nie genug haben“ zieht sie eine Art Lebensbilanz, erinnert sich an Zeiten, in denen sie auf dem Arbeitsamt als Mitte-Vierzigjährige als „nicht vermittelbar“ abqualifiziert wurde und schlüpft in die Rolle der hüftleidenden, aber nicht auf den Mund gefallenen Oma Anna, die so gerne mit dem ICE fährt. Charmant, sympathisch und mit rheinisch grundierter Selbstironie legt sie die eigenen Macken und Marotten bloß – und zeigt auf diese Weise, wie man mit Witz und Verstand die Ü-50-Malaisen spielend bewältigt.
Wie das geht, wissen auch die beiden altgedienten Stunksitzungs-Mitglieder Biggi Wanninger und Anne Rixmann. In ihrem neuen Programm erfüllen sie tatsächlich „200% Frauenquote“. Mit Mörderstimmen, jeder Menge Spaß am Sich-selbst-auf-den-Arm-Nehmen und einem Riesensack voller origineller Ideen. So bilden die Vollblut-Komödiantinnen zum Beispiel das Kommando Graue Zellen, eine Rentner Arme Fraktion, die mit Volksmusik gegen Atomkraft ansingt (am 25.11. im Krankenhaus Köln-Holweide, am 30.11. im Bonner Pantheon). Nix wie hin – empfiehlt mit Schmackes die Ihnen stets ergebene
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