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„Le Cirque“
Foto: Herbert Wintgen

Zirkus auf der Bühne

31. Juli 2019

Stephan Masur und seine Artisten – Komikzentrum 08/19

Es ist ein ganz besonderes Jahr für Stephan Masur. Der bekannte Artist, Regisseur und Produzent feiert diesen Sommer sein 15-jähriges Jubiläum seines alljährlichen Varietéspektakels. Es begann schon alles im Kölner Senftöpfen Theater, wo seither jeden Sommer eine neue Darbietung unter der Leitung von Stephan Masur bestaunt werden kann.

Mit „Le Cirque“ wird dieses Jahr die Bühne zur Manege, denn „das aktuelle Stück verdeutlicht die Liebe zum Zirkus“, so Masur. Er selber hatte schon immer eine große Leidenschaft für den Zirkus, besuchte eine Zirkusschule in Holland, trat auf dem Zirkusfestival in Korea auf, ist Jongleur und als BWL-Student schrieb er damals sogar seine Diplomarbeit über Zirkusmarketing.

Den Zuschauer erwarten bei Le Cirque fantastische und extrovertierte Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Silea, eine urkomische Künstlerin, zieht mit ihrer clownesken und gleichzeitig so charmanten Art alle in den Bann, wenn sie ihre waghalsigen Performances auf dem Drahtseil oder auf stehenden Glasflaschen zeigt. Zuckersüß präsentieren Rodrigue Funke und seine Hündin Lulu eine flotte Dressur mit ausgeklügelten Tricks und amüsanten Kombinationen. Marco Noury, der schon mehrfach bei Masurs Spektakeln dabei war, bringt nicht nur den Glamour-Faktor mit seinen gewagten Kostümen mit ins Spiel, der Strapaten-Artist hat diesmal auch die Regie übernommen. „Bei ein paar Sachen hätte ich mich gar nicht getraut sie zu entwerfen“, schmunzelt Masur. „Das Schöne ist: Marco hat mir und uns dieses Konzept auf den Leib geschrieben. Wir beide kennen uns ja nun auch schon über 20 Jahre und lieben den Zirkus. Nach Jahren kommen wir über die Arbeit immer wieder zusammen, das ist immer schön.“

Ebenfalls Teil des Ensembles ist Philipp Tigris. Er ist Hula-Hoop-Künstler und einer der erfolgreichsten männlichen Kontorsionisten weltweit. Er raubt dem Publikum den Atem mit seinen schlangenartigen Körperdrehungen und sieht dabei doch total entspannt aus. Er selber sagt: „Die Hula-Hoop-Nummer stresst mich schon, weil das so ein Geschicklichkeitsding ist. Wenn man mal einen schlechten Tag hat, kann auch mal etwas schief gehen. Die Kontorsionsnummer ist eher körperlich anstrengend, sie fordert eine längere Aufwärmphase, dafür ist sie für den Kopf nicht so stressig.“ Das Publikum bekommt von all dem nichts mit, so federleicht und geschmeidig sehen die Bewegungen aus, das ist die große Kunst. Einen „Sand“-Handstand in einer verzaubernden Darbietung gibt es von Sven Böker zu sehen. Der 28-jährige Berliner trägt sich unbeschwert auf den Händen und liebt das bunte Programm des Spektakels. „Das Besondere an der Zusammenarbeit mit dem Ensemble ist die Vielfältigkeit. Man präsentiert nicht nur seine Darbietung allein, sondern man ist in einem Kollektiv immer wieder auch gemeinsam auf der Bühne und zudem sehr nah am Publikum dran.“

Zum dritten Mal dabei ist Gerrit Hericks. Er überrascht mit seiner ausgefallenen Stimme, seinem Auftritt als Zirkusdirektor und einer raumfüllenden Ausstrahlung, die jeden Zuschauer berührt. „Man merkt, wie viel Herzblut von uns allen mit in das Projekt fließt. Wenn nicht die komplette Energie und das komplette Herz von allen mit dabei wären, dann wäre diese Show nur halb so schön. Alle Sänger und Artisten arbeiten Hand in Hand, wir stellen gemeinsam eine fantastische Show auf die Bühne und geben viel Freude und positive Energie weiter“, so Hericks.

Masur tritt natürlich auch selber auf. In der Rolle eines wissbegierigen, infantilen „Zirkus-Anfängers“ gestaltet sich über ihn ein Roter Faden. Er lernt die verschiedenen „Kapitel“ eines Zirkus-Abends kennen und zeigt eigene Tricks und Künste mit Seifenblasen. „Das ist alles nur möglich, weil wir hier alle Spielfreiheiten bekommen. Wir freuen uns, dass wir schon so lange immer wieder im Senftöpfchen auftreten dürfen“, strahlt Masur.

Le Cirque | bis 10.8. | Senftöpfchen | 0221 258 10 58

Marlene Krursel

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