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Frühjahrsempfang des Kompetenzzentrums Humaine an der RUB
Foto: Michael Schwettmann

Konkurrenz oder Entlastung?

25. Juli 2022

Das Kompetenzzentrum Humaine an der Uni Bochum erforscht Künstliche Intelligenz – Teil 3: Lokale Initiative

Seit 2021 gibt es das Kompetenzzentrum, das sich mit der Erforschung und Entwicklung von KI auseinandersetzt. Diese kann beispielsweise in Unternehmen der Industrie- und Gesundheitsbranche eingesetzt werden und dort Arbeitsabläufe vereinfachen und erleichtern. Laurenz Wiskott, einer der Leiter des Projektes, und zwei seiner Doktoranden, Pavlos Rath-Manakidis und Max Bauroth, erklären, worum es bei dem Projekt geht. Ihnen ist nicht nur die mathematisch-technische Seite der Künstlichen Intelligenz wichtig, sondern auch, wie sie von Menschen entwickelt und eingesetzt werden kann.

Austausch mit Gewerkschaften

„Technikorientierte Ansätze sind in der Vergangenheit oft gescheitert, weil die KI nicht an die Bedürfnisse und Verhältnisse ihres Einsatzfeldes angepasst war“, resümiert Wiskott. Rath-Manakidis, zuständig für die Erklärbarkeit von KI, ergänzt: „Für die Menschen, die mit KI arbeiten, muss nachvollziehbar werden, warum die Systeme so handeln.“ Es gebe verschiedene Aspekte, die für ein besseres Verständnis und eine höhere Akzeptanz von KI notwendig sind, zum Beispiel die Vermittlung technischen Knowhows sowie Kommunikation mit dem Betriebsrat bei der Einführung der KI im jeweiligen Unternehmen. Nicht zuletzt sei es wichtig, bei der Entwicklung auf eine gut bedienbare Oberfläche zu achten. Dafür wird im Kompetenzzentrum interdisziplinär geforscht, nicht nur in den technischen Bereichen des Machine Learning, sondern auch arbeitspsychologisch und im Austausch mit den Gewerkschaften.

Demokratisierung der KI

Auf die Frage, was KI leisten kann, antwortet Laurenz Wiskott: „Unterschieden werden muss, was potentiell möglich und was realistisch ist.“ Potentiell sei sehr viel möglich, in Forschungssituationen seien fast keine Grenzen gesetzt, aber in realen Anwendungsgebieten zeigt sich, dass der Bedarf an hoher Rechenleistung und an einen umfassenden Datensatz die Einsatzmöglichkeiten begrenzt. Sowohl an ökologische Nachhaltigkeit als auch an kleinere Unternehmen, die nicht so viele Mittel zur Verfügung haben, müsse gedacht werden. Auch braucht es für die Entwicklung einer KI viel Aufwand, das Machine Learning wird normalerweise von Expert*innen akribisch programmiert. Zumindest für diese Aspekte könnte AutoML, automatisiertes Machine Learning, Abhilfe schaffen. Max Bauroth untersucht und entwickelt solche Tools, mit denen Unternehmen selbst KIs schreiben können. Indem die KI-Entwicklung automatisiert wird, wird die KI-Implementierung in Unternehmen vereinfacht: „In den letzten Jahren steigt die Anzahl der Unternehmen, die KI nutzen, weiter an.“ Durch AutoML-Tools kann ein Demokratisierungsprozess von KI-Implementierung stattfinden.

Vertrauen in die KI stärken

„Der ‚Hype‘ um Machine Learning ist weniger als 10 Jahre alt“, sagt Laurenz Wiskott, und seither habe sich viel getan. Doch es gibt immer noch Ängste, gerade in Unternehmen, in denen KI zum Einsatz kommen soll. Es ist eine der Aufgaben des Kompetenzzentrums, Wege zu finden, dass sich Arbeiter*innen nicht wegrationalisiert fühlen. Klar ist: Die KI soll Aufgaben übernehmen, die weniger interessant, ermüdend oder gefährlich sind. Verständnis und Beteiligung am Prozess des Machine Learnings sind die Bausteine, die zu einem „wohlkalibrierten Vertrauen“ in die KI führen. Das ist der Kerngedanke des Mottos der „Humanzentrierung“, unter dem das Kompetenzzentrum Humaine arbeitet.


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deutschlandfunkkultur.de/kuenstliche-intelligenz-und-empathie-maschinen-die-gefuehle-100.html | Philosophische Audio-Diskussion über Sexroboter.
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Miriam Brost

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