Sie läuft auf vollen Touren: Die zweite, bundesweit durchgeführte Kabarettbundesliga ist einfach der Renner. Hier spielt jeder gegen jeden – 14 Nachwuchs-Komödianten treten in dieser Saison insgesamt 91mal gegeneinander an, jeweils zwei in einer Vorstellung. Am Ende des Abends füllen die Zuschauer die bereit liegenden Stimmzettel aus und entscheiden damit, wer von den beiden Künstlern gewinnt. Hinter den Kulissen wird flott ausgezählt, und dann heißt es „And the winner is ...“.
Von Theo Vagedes, den mancheR noch als einen der drei Akteure der „Männerkulturen“ in Erinnerung hat, stammt die Idee, eine geistvolle Antwort auf das sportliche Pendant in den Fußball-Stadien der Republik zu geben. Und siehe da: Es entstand ein kleines logistisches Meisterwerk der Extraklasse. Ob in den Berliner Wühlmäusen, im Mainzer Unterhaus oder im Stuttgarter Renitenztheater – um nur drei der insgesamt 13 renommierten Spielstätten zu nennen –, hier sind Leute auf der Bühne, die es zu entdecken gilt, Kleinkünstler, an deren Gesicht man sich noch nicht satt gesehen hat.
Kurz: Es wird wieder richtig spannend, wenn Volker Surmann und Björn Pfeffermann am 20. Februar im Senftöpfchen gegeneinander antreten. Die erste Runde im vergangenen Jahr haben übrigens „Eure Mütter“ gewonnen – und damit ihren unaufhaltsamen Aufstieg in die Erste Liga der Kabarettisten eingeläutet (wer über den Stand der Wettkämpfe auf dem Laufenden gehalten werden will: Unter www.kabarettbundesliga.de gibt es alle Informationen).
Ziemlich sportlich ist übrigens auch Marlene Jaschke, obwohl ihr neues Programm „Auf in den Ring!“ nicht das Geringste mit Boxen zu tun hat. Vielmehr geht es hier einerseits darum, Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ auf zwei Stunden herunterzubrechen, andererseits aber auch um eine inhaltliche Erdung der Geschichte. Und wer könnte das besser als Jutta Wübbe, die mit „Frau Jaschke“ eine Kunstfigur erfunden hat, deren norddeutscher Charme auch die dicksten Eisschollen schmelzen lässt? Wenn sie am Ende des Abends – am Flügel begleitet von „Herrn Griepenstroh“ – Brünnhildes Abschieds-Arie vor Siegfrieds Leichnam schmettert, während sie sich selbst dem Feuertod weiht, ist nicht nur die Geschichte von der Macht der Liebe und der Liebe zur Macht auf dem Boden der Gegenwart angekommen, auch die Zuschauer sind um wesentliches Wissen reicher. (Eine Aufführung der Reihe Quatsch keine Oper!“ in der Oper Bonn am 11. Februar).
Begnadete Musiker und Erzkomödianten in einem: Das Duo „Ass-Dur“ gastiert im Senftöpfchen mit seinem ersten Programm „1. Satz – Pesto“ (am 18. und 19.2.), in der Bonner Springmaus mit dem zweiten namens „2. Satz – Largo Maggiore“ (am 5.2.) – man sollte beide gesehen haben, so man zwei großartige Mannsbilder wie Benedikt Zeitner und Dominik Wagner, die sich wunderbar ergänzen, erleben will: Wagner hat den Part des gelangweilten und geschundenen Einfaltspinsels übernommen, Zeitner spielt den smarten und arg arroganten Oberschlaumeier – und zusammen sind sie sehr, sehr komisch. Verspricht wie immer hoch und heilig die Ihnen stets ergebene
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