Die vierte vorgezogene BRD-Bundestagswahl steht an. Unzählige Sorgen und Hoffnungen verknüpfen sich damit. Sie betreffen die Wirtschaftskrise, Lebenshaltungskosten, Krieg oder Infrastruktur. Dergleichen wird allerdings überschattet vom Streit um Migration. Mit markigen Ansagen dazu ist Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Dabei orientiert er sich wenig überraschend an US-Präsident Trump, der keinen Zweifel daran lässt, dass Recht und Gesetz, Diskussion sowie Kompromiss keine Rolle spielen sollen, wenn sie den eigenen Interessen entgegenstehen. Denn Merz strebt an, das im Grundgesetz verbriefte Recht auf Asyl zu beenden und setzt seine Forderungen als unverhandelbar. Es geht also heiß her im Wahlkampf. Im Monatsthema Auf ein Neueswollen wir einen sachlicheren Blick auf Fragen werfen, die sich angesichts der Wahl stellen.
Unsere Leitartikel plädieren dafür, die Schuldenbremse so schnell wie möglich abzuschaffen, sich bewusst zu machen, wie umfassend das Kriegsgeschehen mittlerweile unseren Alltag prägt und nicht darauf hereinzufallen, wenn manche Politiker ihre Entsolidarisierung hinter Bekenntnissen zum Gemeinwohl verstecken.
In unseren Interviews diskutiert der Ökonom Achim Truger, wie die Wirtschaftskrise sozial gerecht überwunden werden kann, der Politologe Andreas Hasenclever, wie sich eine künftige Bundesregierung mit Kriegen auseinandersetzen muss und die Politologin Nina Kolleck, wie es um politische Bildung und Orientierung steht.
In unseren Lokalbeiträgen erfahren wir beim Wissenschaftsladen Bonn, wie sich Akademiker auf dem Arbeitsmarkt zurechtfinden können, wie sich das Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht an der Uni Bochum mit Krieg und Frieden auseinandersetzt und bei Politikwissenschaftler Detlef Sack an der Uni Wuppertal, wie Bürgerbegehren und Bürgerräte zur Demokratie beitragen.
Stimmen für Klimaschutz dringen in der Debatte nicht mehr durch. Das ist beschämend und zeugt von der Kurzsichtigkeit, mit der politische Entscheidungsträger Prioritäten setzen. Stattdessen dominieren Stimmen, die Klimaschutz gegen die Wirtschaft ausspielen und – wie Friedrich Merz – den Ausstieg aus Kohle und Gas rückgängig machen wollen. Dabei sollte es längst müßig sein, erklären zu müssen, dass erneuerbare Energien umwelt- und wirtschaftspolitisch geboten sind! Wer, wie CDU/CSU und auch FDP, dringende Staatsausgaben für Bildung, Gesundheit, Verkehr, Soziales oder Umwelt monoton mit Verweis auf die Schulden der kommenden Generationen zurückweist (Stichwort: Schuldenbremse), offenbart, dass ihn tatsächlich nicht das Gemeinwohl bewegt. Denn die Staatsausgaben, die üblicherweise infragestehen, nehmen sich lächerlich aus gegenüber denen, die mangelnder Klimaschutz kosten wird. Kommende Generationen wüssten, was sie für ihre Zukunft ausgegeben hätten.
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Teil 1: Leitartikel – Die Schuldenbremse ist ökonomischer Irrsinn und zudem undemokratisch
„Dominierende Haltung: Reform der Schuldenbremse ist nötig“
Teil 1: Interview – Wirtschaftsweise Achim Truger über die Wirtschaftskrise und die Ideen der Parteien
Kein klares Ziel
Teil 1: Lokale Initiativen – Der Wissenschaftsladen Bonn bietet Berufsorientierung für akademische Generalisten
„Jeder Krieg kann verhindert werden“
Teil 2: Interview – Politologe Andreas Hasenclever über Wege zum Frieden
Falscher Frieden
Teil 2: Leitartikel – Neuwahl im permanenten Kriegszustand
Forschen für den Frieden
Teil 2: Lokale Initiativen – Theorie und Praxis des Völker- und Menschenrechts an der Ruhr-Universität Bochum
Politik fürs Gemeinwohl?
Teil 3: Leitartikel – Wer das Interesse des Landes im Sinn hat, hetzt keine sozialen Gruppen gegeneinander auf
„Die Schulen versagen bei politischer Bildung“
Teil 3: Interview – Politologin Nina Kolleck über die Vermittlung demokratischer Werte
Mit Kopf und Bauch
Teil 3: Lokale Initiativen – Politikwissenschaftler Detlef Sack über die Demokratie in Deutschland
Mitregieren per Zufall
Wie Bürger:innenräte die irische Demokratie fit halten – Europa-Vorbild Irland
Wenn Parteien etwas ändern würden …
Welche Lüge bekommt meine Stimme? – Glosse
Gegen welche Regel?
Intro – Flucht und Segen
Weihnachtswarnung
Intro – Erinnerte Zukunft
Ran an die Regeln
Intro – Verspielt
Wie gewohnt
Intro – Europa
Ausgefischt
Intro – Meeresruh
Machtspiele
Intro – Gewaltrausch
Natürlich wählen
Intro – Unsere Tiere
Wahlverwandt
Intro – Beziehungsweisen
Gefahrenzulage
Intro – Arbeit oder Leben?
Ablenkungsversuch
Intro – Hab’ keine Angst
Gelassen ernst
Intro – Unheimlich schön
Zeit des Verlangens
Intro – Ganz schön empfindlich
Politik mit Vorsatz
Intro – Nach der Demokratie
Weihnachtswunder
Intro – Geben und nehmen