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Stimmlich und satirisch umwerfend gut: Maren Kroymann
Foto: Presse

„In my Sixties“

30. März 2012

Maren Kroymann huldigt den Träumen und dem Pop der Sechziger – Musik 04/12

Sie zählt zu den einflussreichsten deutschsprachigen Künstlerinnen der letzten Jahrzehnte. Maren Kroymann hat mit ihren Bühnenprogrammen und Fernsehsendungen den Weg für zahllose Komikerinnen und Kabarettistinnen geebnet. Sie ist eine Meisterin, wenn es darum geht, hintergründige, bitterböse Conferencen mit mitreißenden Musiknummern zu kreuzen. Auch in ihrem dritten und „bislang persönlichsten“ Programm „In my Sixties“ präsentiert sich die in Tübingen aufgewachsene Schauspielerin als kluge Unterhalterin mit Haltung. „Ich träume mich noch einmal zurück in die sechziger Jahre. Verstanden fühlten wir uns damals nur von der Popmusik“, so Kroymann im Gespräch mit choices.

„Die Musik meiner Kindheit und Jugend hat sich nicht geändert. Was sich aber ändert, bin ich.“ „In my Sixties“ ist „kein Nostalgieprogramm“, sondern eine musikalische Bestandsaufnahme, die das mutige feministische Kabarett Kroymanns mit kraftvollen, zu Herzen gehenden Interpretationen großer Hits von Dusty Springfield und anderen paart. „Diese Musik spiegelt, wie verklemmt und beschränkt die Zeit war. Sie verhieß einen Aufbruch in Sachen Sexualität, Leichtigkeit und Befreit-Sein. Die Loslösung von der Elterngeneration stand noch bevor. Auch von der Studentenbewegung konnte noch keine Rede sein.“ Sehr persönlich setzt sich Kroymann in ihrer musikalischen Zeitreise mit dem Verhältnis zu ihrer Mutter und der eigenen Sexualität auseinander. „Ich glaube, das kann ich tatsächlich erst jetzt, da ich langsam auf mein persönliches Jubiläum, fünfzig Jahre Pubertät, zugehe.“ Mit ihrer Band gelingt Kroymann ein bissiger und trotzdem emotional mitreißender Abend über den Wert guter Musik und die daraus resultierende Selbstbestimmung.

Maren Kroymann & Band: In my Sixties I Do. 12.4. um 20 Uhr in der Comedia, Vondelstr. 4-8. I Karten: (0221) 888 77 222

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem am 17.4. startenden Internationalen Frauenfilmfestival.

Jules Lux

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