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Ungewöhnliches Trio: Gossip aus Portland

Ikonografisch auffällig

01. November 2009

Gossip füllen inzwischen schon grosse Hallen - Unterhaltungsmusik 11/09

Wir steigen düster ein: Monarch! ist eine französische Doom Metal-Band, die Sängerin verziert die Zeitlupen-Drones morbid. Oder mit den Worten auf ihrer My Space-Seite gesagt: „Kill each other and play guitar in the snow“. Wie das klingt, erfährt man am 1.11. ab 20 Uhr im MTC. Warm anziehen! Der 1979 gegründete ehemalige Punkschuppen Blue Shell hat für den 3.11. die 1979 gegründete ehemalige Punkband The Ex eingeladen. Dass die schon in den 80ern die Avantgarde für sich entdeckt haben, werden die Holländer ab 21 Uhr immer noch laut verkünden. Wer M.I.A. oder Santigold mag, kann auch an Lady Sovereign Gefallen finden. Der Grime-Szene entwachsen verbindet sie nun ihre Wurzeln mit Hip Hop, Reggae und Popelementen. Am 3.11. zeigt sie ihre Rap-Skills im Gebäude 9. Die norwegischen Psychedelic Rocker Motorpsycho feiern auch schon ihr 20jähriges Bandjubiläum. Wer mitfeiern will, sollte am 6.11. ebenfalls ins Gebäude 9 pilgern und sich von ihren epischen Breitwand-Stücken forttragen lassen.

Bassekou Kouyate & Ngoni Ba aus Mali konnten bereits bei der großartigen Reconstructing Song-Reihe im Stadtgarten begeistern. Am 7.11. ist das einzigartige Lauten-Quartett ab 21 Uhr zu hören – garantiert mitreißend. Mit Blumfeld stand er über 15 Jahre für intelligente deutschsprachige Popmusik. Jochen Distelmeyer ist nun solo unterwegs, und sein Album „Heavy“ verspricht, dass sowohl die Fans der alten, raueren Blumfeld als auch der jüngeren, popigen bis schlagermäßigen Songs bedient werden. Am 9.11. um 20 Uhr im Gloria steht dann drauf, was immer schon drin war: Jochen Distelmeyer.

Die BLK JKS – sprich: Black Jacks – kommen zwar aus Südafrika und sind Schwarze, sie machen aber klassischen Indie-Rock. Zuweilen erinnern sie an TV on the Radio, mischen dann aber doch Afro-Beat und Reggae-Elemente in ihre Musik ein. Ein erstaunliches Gebräu, das sie am 10.11. im Studio 672 servieren werden. Ganz großartigen Noise Rock machen Black Elk aus Portland. Schmutzig, roh, verrostet – so muss das in bester Tradition von 80er Ami-Hardcore und Grunge klingen: am 10.11. im Sonic Ballroom. Die quirlig-aufgeregte Band Johnny Foreigner macht charmanten Schrammelsound. Dass das junge Trio mit seinen Songs aber vor allem unglaublich viel Energie versprüht, kriegt man am 16.11. ab 20 Uhr im MTC zu spüren.

Sein Konzert zur c/o pop 2008 im Alten Wartesaal war bombig (darf man das gerade schreiben, oder ist irgendwo Krieg?). Am 17.11. wird Grime-Wunderkind Dizzee Rascal im Bürgerhaus Stollwerk wieder die Party rocken, unter anderem mit seinen neuen – jetzt auch House-Hits in GB. Everybody‘s Darling Gossip mit ihrem New Wave/Disco-Funk-House-Verschnitt und einem ikonografisch auffälligen Auftreten füllen inzwischen schon – darüber kann man sich für sie natürlich nur freuen – solche Hallen wie das Palladium. Dort spielen sie am 18.11. ab 20 Uhr. Der freundlich swingende Hip Hop von Ugly Duckling ist noch nicht in die Jahre gekommen. Kann er auch gar nicht, denn er klang immer schon oldschoolig. Am 21.11. werden die drei aus L.A. im Stadtgarten zeigen, dass jazziger Hip Hop nicht geschmäcklerisch sein muss. Noch mal Blue Shell: Lydia Lunch hat mit 16 Jahren mit ihrer ersten Band infernalischen No Wave-Krach gemacht. Später wurde der Sound zwar nicht sonniger, aber etwas ruhiger. Mit ihrer aktuellen Band Big Sexy Noise kracht es wieder sehr, und die Ansagen sind auch deutlich: „Your love don‘t pay my rent“ wird sie dem Publikum am 22.11. ab 20.30 Uhr entgegenschleudern.

CHRISTIAN MEYER

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