Danny Brown passt bestens in die Gesellschaft solch verrückter Rapper wie Biz Markie, Ol‘ Dirty Bastard oder Dizzee Rascal. Musikalisch orientiert sich der Detroiter mit der auffälligen Frisur und der schicken Zahnlücke – oder andersrum – sowohl an 90er Jahre East Coast, als auch an überdrehten Ghettobass-Soundattacken und Footstep-Minimalismen, was alles sehr gut zu seinem hypernervösen Rap passt (5.3., 20 Uhr, Clubbahnhof Ehrenfeld). Das ist mal eine Mischung: Forest Swords aus UK entfaltet dubige Klangräume mit klassizistischem und folkloristischem Grundton. Call it Post-Dubstep! James Blake und Mount Kimbie sind jedenfalls nicht fern. Antonio de Luca, der zweite Act des Abends, bespielt ähnliche Gefilde, während Unru schrabbeligen, mit Crust-Punk vermischten Black Metal zum Besten geben (6.3., 19 Uhr, Baustelle Kalk).
Die Tuareg-Band Tinariwen aus Mali pflegen schon lange ihren verzerrten afrikanischen Wüstenrock mit den typischen malinesischen Gesangslinien. Die Gruppe, deren Mitglieder zwischenzeitlich auch aktiv in den Bürgerkrieg in Mali involviert waren, gibt es schon seit 1982, aber erst im Jahr 2000 konnten sie ihre erste CD aufnehmen. Seitdem sind sie auch im Westen erfolgreich und tragen ihren ungewöhnlichen Bluesrock auf unsere Bühnen (8.3., 19.30 Uhr, Stadtgarten). Der 20-jährige Earl Sweatshirt gehört wie Frank Ocean und Tyler, the Creator zur Odd Future-Crew, und bildet zwischen diesen beiden das Bindeglied: Weniger brachial als Tyler, aber experimenteller als Ocean, lässt er seine Raps über die bröckelnde Low-Fi-Produktion fließen. Entspannte Anspannung (15.3., 20 Uhr, Luxor). Get the Blessing, früher The Blessing, ist ein Quartett um die ehemalige Rhythmussektion von Portishead. Sie machen virtuosen Jazzrock, dessen Bläser den Geist des Jazz der 60er Jahre verströmt, während die Rhythmussektion neben dieser Vorliebe auch die Erfahrungen in aktueller Beat-Musik spiegelt (15.3., 20 Uhr, Philharmonie). Sie sind eine Legende des Post Punk: The Monochrome Set mit Sänger und Songwriter Bid, gibt es, mit mehreren Unterbrechungen, seit 1978. Ihr elftes Studioalbum erschien Ende 2013. Ihr Pop besticht durch großartige Melodien, Gesang und Instrumentierung klingen immer leichtfüßig (19.3., 21 Uhr, King Georg).
The Notwist gibt es seit 25 Jahren, und seitdem sind sie im ständigen Wandel: Vom Hardcore zur Jazz-Electronica, zum Electronica-Pop, zum Indie-Elektronik-Art-Pop-Whatever. Elektronische Sounds, komplexe Rhythmen und Gitarrengeschrammel stehen weiterhin im Vordergrund. Minimal Music ist sicher auch ein Bezugspunkt, dazu gerne auch mal Streicher und Kopfstimme. Insgesamt haben die integeren Süddeutschen mit ihrem siebten Album „Close to the Glass“ wieder vieles Erneuert, ohne sich zu verlieren (20.3., 20 Uhr, E Werk). The Ministry of Wolves ist eine Supergroup um Alexander Hacke von den Einstürzenden Neubauten, Mick Harvey von Birthday Party, den Bad Seeds und Hackes Ehefrau Danielle de Picciotto – alle drei spiel(t)en auch bei Crime & the City Solution. Dazu noch Paul Wallfisch (Botanica), Musikalischer Leiter am Theater Dortmund, wo die Band das Stück „Republik der Wölfe“ vertont hat. Nun geht es mit dem kammermusikalisch-chansonhaften Gerumpel auf die Konzertbühnen (27.3., 20 Uhr, Clubbahnhof Ehrenfeld). Tony Allen hat gemeinsam mit Fela Kuti den Afro Funk erfunden hat. Mit seiner Band bringt der über 70-jährige Schlagzeuger immer noch jedes Publikum zum Tanzen. Danach ist Party mit DJ Miles Cleret, dem Betreiber des honorigen Afro-Funk-Labels Soundway aus London (28.3., 20 Uhr, Gloria).
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