Seit 20 Jahren fegen Monster Magnet mit ihrem stark 70‘s-lastigen Sound zwischen Space-, Stoner- und Psychedelic-Rock durchs Universum. Mal waren weniger Drogen, mal mehr im Spiel. Wie das zurzeit aussieht, lässt sich vielleicht live erahnen (3.11. 19 Uhr, Live Music Hall). Das amerikanische Duo Coco Rosie entfaltet bereits seit vier Alben eine magische Welt aus fiktiver Folklore und verspielter Elektronik. Die Schwestern Sierra und Bianca Casady haben bereits mit Devendra Banhart und Antony Hegarty gearbeitet, live entwickeln sie fantasievolle Bühnenshows (4.11. 20 Uhr, Gloria). Eine fantastische, eklektizistische Musikwelt entwirft auch die in Köln lebende Niobe. Elektronische und akustische Instrumente, verwehte Blues- und Souleinflüsse und Exotismus finden bei ihr zusammen. Davor spielt Concern, eine One-Man-Band aus Portland mit verträumten Soundscapes (6.11. 21 Uhr, King Georg).
Ein dickes Death Metal- und Grindcore-Paket kommt ins Underground: Die britischen Grindcore-Pioniere Napalm Death, inzwischen eher dem Death Metal verbunden, spielen zusammen mit den amerikanischen Immolation, Waking the Cadaver und den amüsant schwarzhumorigen Macabre (9.11. 19.30 Uhr, Underground). Die Hamburger Band 1000 Robota hat immer noch die von Gang of Fours Andy Gill geklaute Gitarre im Gepäck, und sie steht ihr ganz gut. Gewürzt mit der ihnen eigenen Arroganz und Provokation könnte das ein unterhaltsamer Abend werden (11.11. 21 Uhr, King Georg).Die Electro-Punks mit Comic-Background Warren Suicide treffen auf den Electro-Punk T. Raumschmiere und rotzen sich gegenseitig an. Oder lieben sich. Oder alles gleichzeitig – live auf der Bühne (14.11. 19.30 Uhr, Underground). M.I.A. hat mit dem von Romain Gavras gedrehten Video zu „Born Free“ mal wieder die Gemüter erhitzt. You Tube-Zensur und Empörung allerorten. Das einzig wirklich Empörende daran ist vielleicht, dass sie es sich in ihrem Antiamerikanismus etwas zu gemütlich einrichtet. Ansonsten ist M.I.A. nicht nur auf Platte immer noch eine Wucht, sondern sie entfacht auch auf der Bühne ein Spektakel allererster Güte (16.11. 19 Uhr, E-Werk).
Der malende Musiker oder musizierende Maler Jim Avignon alias Neoangin macht mit Bühnenbild, kindlichen Songs und fröhlichen Ansagen stets eine sympathische Show (16.11. 21 Uhr, Tsunami). Das Nu Rave-Duo Crystal Castles live zu erleben, heißt Party – und vor allem, die Sängerin Alice Glass ausflippen zu sehen. Da hat Karen O. von den Yeah Yeah Yeahs sowohl energetisch als auch in Bezug aufs Aussehen ziemlich Konkurrenz bekommen (24.11. 20 Uhr, Luxor). Die Öko-Black Metaler von Wolves in the Throne Room kommen wieder nach Köln. Sie leben auf einer Farm im Bundesstaat Washington und bauen langgezogene, melancholische Gitarrenwände auf, die auch dem einen oder anderen Mogwai-Fan gefallen könnten (25.11. 19.30 Uhr, Underground).
Jazz-Legende Herbie Hancock beehrt die Stadt mit einem Besuch. Zu seinem 70. Geburtstag präsentiert er das „The Imagine Project“, für das er sich auf Reisen von Musikern aus der ganzen Welt inspirieren ließ (25.11. 20 Uhr, Philharmonie). Arto Lindsay, ehemals radikaler No Wave-Protagonist bei der Band DNA, macht inzwischen avantgardistischen Bossa Nova. Man kann das gerne anders bezeichnen, schlechter wird’s dadurch nicht (26.11. 20.30 Uhr, Stadtgarten). Der Frontmann von Bloc Party tourt solo durchs Land. Mit seinem Album „The Boxer“ im Gepäck gastiert Kele auch in Köln und präsentiert seinen dicken, massenwirksamen Rave-Sound. Gesang gibt’s hier auch wieder (30.11. 22 Uhr, Bürgerhaus Stollwerk).
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