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Selbstdarsteller mit Schmusekatze: Zac Pennington von den Parenthetical Girls
Foto: Presse

Geheim und geisterhaft

25. April 2013

Pathosbeladene Bühnendramen im Konzertmonat Mai – Unterhaltungsmusik 05/13

Zac Pennington ist ein Selbstdarsteller par exellence: Der Sänger und Komponist der Parenthetical Girls weiß nicht nur seine Stimme theatral mit Falsett zu nutzen, auch seine Bühnenpräsenz gleicht einem großen Drama. Das Spiel spielen wir gerne mit, die pathetischen Popsongs der „Girls“ sind der stimmige Soundtrack (30.4., 20 Uhr, King Georg).

Die deutsch-englische Band Art Brut um Sprechsänger Eddie Argos hat in letzter Zeit keinen Hit mehr gelandet. Ihr letztes Album „Brilliant! Tragic!“ ist im Gegenteil immer noch bemerkenswert ungestüm und verschreibt sich im großen Ganzen der Punk-Attitüde. Auch wenn Argos inzwischen hier und da mal singt (3.5., 20 Uhr, Luxor). R. Steevie Moore macht seit den frühen 70er Jahren Musik jenseits aller Strömungen. Den kauzigen Vollbartträger könnten Kölner auch vom ersten Weekend Fest 2011 im alten Ufa Palast kennen, wo er die Kinobühne mit seiner Band rockte. Mit Tropical Ooze kommt er nun wieder und quetscht sich ins King Georg – das wird eng (3.5., 20 Uhr, King Georg).

Burnt Friedman und Jaki Liebezeit haben gerade ihr fünftes gemeinsames Album mit „Secret Rhythms“ veröffentlicht. Das Zusammenspiel des Labelbetreibers von Nonplace und des ehemaligen Can-Schlagzeugers entfaltet sich live in organischer Improvisation. Das Konzert findet im Rahmen des Festivals Acht Brücken statt (4.5., 22 Uhr, Stadtgarten). Auch ein Kenner von Secret Rhythms: Ebo Taylor aus Ghana spielt Highlife. Das macht der 75Jährige schon ewig, aber erst in den letzten Jahren ist er damit auch im Ausland erfolgreich. Sein Afro Funk kommt dank weicher Bläsersätze, schöner Gesangslinien und jazziger Elemente auch hierzulande gut an. Und so bringt ihn Funkhaus Europa nach nur einem halben Jahr schon wieder nach Köln (7.5., Roxy). Die Schweden Cult of Luna sind Grenzgänger zwischen Doom- und Post-Metal. Langsame, atmosphärische Parts wechseln sich mit pathosbeladenen Hardcore- und Metal-Passagen ab: Mogwai für Metalheads (8.5, 20 Uhr, Gebäude 9). Ghostpoet klingt, wie es der Name vermuten lässt: Geisterhaft huschen die Worte des britischen Rappers um die spooky Sounds. Der schnoddrige Sprechgesang erinnert ein wenig an The Streets, aber auch an Roots Manuva. Musikalisch öffnet er sich mit seinem zweiten Album „Some say I so I say light“ und bezieht auch einen Band-Sound mit ein (10.5., 19.30 Uhr, Gebäude 9).

Michael Hurley ist ein amerikanischer Singer/Songwriter, der als ewiger Geheimtipp seit Mitte der 60er Jahre Musik macht und Platten aufnimmt. Der inzwischen über 70Jährige tourt dabei immer noch und spielt in Clubs und Bars – auch in unserer Stadt (16.5., 20 Uhr, King Georg). Das Electronic Beats-Festival wartet in diesem Jahr mit Post-Dubstep von James Blake auf. Neben dem Headliner kommen außerdem Dan Deacon mit seiner wilden Mixtur und einer garantiert außergewöhnlichen Show, das kanadische Synthie Pop Duo Trust, das mit düster-verrauschten Stücken wie „Bulbform“ auf sich aufmerksam gemacht hat und Reptile Youth, die wie DFA-Rocker klingen. Der Kölner Popnoname macht den Anfang (16.5., 20 Uhr, E-Werk). Das New Yorker Noise-Duo Talibam! hat zuletzt ein Konzeptalbum mit HipHop gemacht. Das besaß durchaus Popmomente. Die könnte ihr Tournee-Gast Tim Dahl, Bassist einer großartigen New Yorker Noiseband mit dem hübschen Namen Child Abuse, nachhaltig attackieren. Man wird sehen, wer bzw. was die Oberhand behält (28.5., 20.30 Uhr, Stadtgarten).

CHRISTIAN MEYER

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