Unter dem Label „Electronic Beats Recommends“ touren Barbara Panther, Mount Kimbie und Caribou durch die Clubs. Letzterer hat es durch seine flirrende Elektronik schön länger zu einiger Bekanntheit gebracht, während Mount Kimbie – von der Agentur als Mountain Kimbie angekündigt – gerade die Dubstep-Szene mit ihren fragilen Soundskulpturen in Atem hält (29.11., 20 Uhr, Gloria). Seit zwanzig Jahren gibt es The Jon Spencer Blues Explosion, allerdings sind seit dem letzten Album „Damage“ nun auch schon wieder sechs Jahre vergangen. Ob es neues Material gibt, ist nicht ganz klar. Aber immerhin gibt es die Band noch, die dem Blues mit allerlei Krach zu Leibe gerückt. Eine fantastische Live-Band sind sie sowieso (3.12., 19.30 Uhr, Gebäude 9). BLNRB ist ein Projekt von Musikern aus Nairobi und Berlin, die zwischen elektronischer Musik, HipHop und afrikanischen Klängen zusammenfinden. Organisiert wird das Projekt vom Goethe-Institut Nairobi und dem Berliner House-Duo Gebrüder Teichmann. Für den Spielfilm „Soul Boy“ haben sie unter anderem musiziert, an diesem Abend stehen sie erstmals alle auf einer Bühne (3.12., 20.30 Uhr, Stadtgarten). Tamaryn ist ein Duo, live wachsen sie zum Quintett an. Sie stehen ganz in der Tradition des Shoegazer-Sounds von My Bloody Valentine: verwaschene Klangwände, durch die sich zarter Gesang psychedelisch windet (5.12., 20 Uhr, MTC).
Das New Yorker Trio Balkan Beat Box verbindet Balkan-Musik mit Clubsounds zwischen House und Hip Hop. Mitunter streifen sie auch den Reggae, arabische oder mexikanische Klänge, der nächste saftige Bläsersatz ist aber nie weit (8.12., 21 Uhr, Luxor). Femi Kuti hat sich längst aus dem Schatten seines Vaters Fela Kuti gelöst, auch wenn dessen Erbe als King of Afro Beat natürlich schwer auf seinen Schultern lag. Vor allem durch seine distanzierte Einstellung zu Drogen und Machismus, was sich auch in den Texten zeigt, konnte er neue Akzente setzen (9.12., 20 Uhr, Gloria). Der experimentell angehauchte Pop der Briten Munch Munch ist von Glöckchen und anderen Niedlichkeiten durchsetzt. Die komplexen Songstrukturen und waghalsigen Breaks wirken dadurch fast unschuldig. Dabei sind die vier in Bezug auf ihr Songwriting schon ganz schön abgebrüht. Auf jeden Fall eine Entdeckung wert (10.12., 22 Uhr, Tsunami). Die New Yorker Gogol Bordello sind für ihren wilden Balkan-Punk-Sound bekannt. Live tummeln sich dann an die zehn Musiker auf der Bühne – da ist Partylaune angesagt (11.12., 19.30 Uhr, Live Music Hall).
Roky Erikson hat in den 60er Jahren mit seiner Band The 13th Floor Elevators drogenverseuchte Psychedelic der schönsten Sorte gemacht. Es folgten teils düstere Jahre, die er unter anderem in psychiatrischer Behandlung verbrachte. Inzwischen macht der 63Jährige wieder Musik und spielt live sicher den einen oder anderen Klassiker (12.12., 20 Uhr, Luxor). Kurz vor Weihnachten wird’s dann wieder ganz besinnlich: Beim Thrashfest versammeln sich vier Trash-Legenden der ersten Stunde: Die drei kalifornischen Bands Exodus, Death Angel und Suicidal Tendencies treffen auf das deutsche Urgestein Kreator (19.12., 19 Uhr, Live Music Hall). Zwei Tage später kommt dann die Doom Metal-Abteilung zum Zuge. The Graviators und Burden spielen als Support für die Spezialisten im düsteren Zeitlupen-Metal – Saint Vitus. Auch die kommen – man kann es kaum glauben – aus dem sonnigen Kalifornien (21.12., 20 Uhr, Underground).
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