Es gibt 597 Beiträge von woelffchen
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15.11.2006
... noch nicht einmal ein guter Film. Belanglos, ohne Tiefgang, plätschert dieser Streifen vor sich hin, öde und langweilig zieht er seine voraussehbaren Bahnen und das Savoir-vivre bleibt leider auf der Strecke.
Es braucht schon etwas mehr als eine Handvoll an sich guter Schauspieler, eine schöne Landschaft, ein paar Requisiten und helles Licht um gerade an diesem Ort einen interessanten Film zu drehen, der sich von den zum Überdruß bekannten Provence-Klischees soweit abhebt, daß man bereit ist, dafür ein paar Euro an der Kinokasse locker zu machen, ohne mit einem faden Geschmack im Munde nach 118 Min. den Saal zu verlassen.
Es ist eben doch nicht so einfach, das Besondere dieses Savoir-vivre rüberzubringen, schon gar nicht für einen Engländer namens Ridley Scott.
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06.11.2006
Das ist wieder eine dieser Geschichten, die so mitten aus dem Leben gegriffen sind: ein aus dem Gefängnis entlassener Totschläger begegnet einer Autistin, der er den Tod ihrer Tochter, die in seinem Auto bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist, mitteilen muß. Dabei lernt er von ihr: Lakritz-Tee zu trinken, sie zu umarmen, ohne sie mit den Händen zu berühren, neue Scrabble-Regeln und daß bei ihr der Genuß von Schnee höchste sexuelle Gefühle verursacht und daß Autisten Ordnungsfanatiker sind.
Kommt ein Ehepaar anl. der Trauerfeier in ihr Haus - sagt die Frau, als sie die sorgfältig aufgereihten Schuhe sieht: "Man weiß ja, daß Autisten Ordnungsfanatiker sind." Sagt ihr Mann: "Mach dir ein paar Notizen - hier kannst du was lernen!"
Nein, ganz so lustig ist der Film nun auch nicht, schon eher ernst und auch ganz gut gemacht.
Und die Botschaft? Frei nach dem alten Adenauer: Man muß die Menschen so nehmen, wie sie sind. Es gibt keine anderen.
(Auch und gerade die Autisten!)
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02.11.2006
Hat er das verdient, der arme Caravaggio, daß man einen so scheußlichen Film über ihn gedreht hat? Er muß ja wohl ziemlich ausgelassen und intensiv gelebt haben, dieser talentierte Maler, aber dieser Film überschreitet mit Sicherheit die Grenzen des (guten) Geschmacks und ist nur noch widerlich - so widerlich, daß in der Black Box mehrere der nicht sehr zahlreichen Zuschauer vorzeitig die Vorstellung verließen.
Was uns da in diesem Film von Derek Jarman gezeigt wurde war mehr "Morbus Jarman" als "Vita Caravaggio".
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02.11.2006
...die haben's schwer, die können einem schon so richtig leid tun. Sie werden hin- und her- oder mitgerissen von oder zwischen Realität, Phantasie und Drehbuchlektüre, besonders wenn in dem Drehbuch dann auch noch steht: Pünktchen, Pünktchen, Pünktchen. Wie soll man sich da im Leben noch zurechtfinden? Da muß man ja den Halt verlieren.
Die Regenbogenpresse und RTL sind ja voll davon, mit wievielen Problemen die beschäftigt sind.
Und davon handelt der Film. In schönen, ruhigen Bildern und Sequenzen, ganz Mainstream, wird uns dieser - in diesem Falle italienische - Schauspieleralltag auf einem Tablett als Film im Film serviert, streckenweise ganz gut anzusehen, und es kann einem schon das Herz zerbrechen bei so viel Tragik, Schicksalhaftigkeit und Unsicherheit der beteiligten Schauspieler in puncto Lebensbewältigung - richtig gekonnt!
Und damit sie wenigstens einen finanziellen Ausgleich für ihren anstrengenden Beruf haben, gehen wir fleißig ins Kino, damit sie materiell sicher über die Runden kommen.
Ich verstehe nur nicht, daß das "Das Leben, das ich immer wollte" gewesen sein soll!
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31.10.2006
Nein, dieser Film ist kein Palindrom - kann er auch nicht sein - dazu ist er zu lang. Aber wer gerne wissen möchte, was das ist, ein Palindrom, der sollte sich diesen Streifen ansehen und es sich vom Diplom-Mathematiker Karl (Daniel Brühl) erklären lassen. Dann hat sich der Film schon gelohnt.
Aber darüber hinaus bietet dieser Film noch einige merkwürdige und bemerkenswerte Facetten, die recht sehenswert sind. Eine ungewöhnliche Freundschaft zweier Männer, die so gar nicht zusammenpassen wollen, aber es immerhin mal für einige Zeit versuchen, und das auf recht ungewöhnliche und unterhaltsame Art und Weise.
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30.10.2006
Was machen wir hier: Literatur- oder Filmkritik? Die meisten, die den Film unvoreingenommen, d.h. ohne vorherige Lektüre des Buches, gesehen haben - und dazu gehöre auch ich - kommen zu einer besseren Beurteilung als diejenigen, die vorher das Buch gelesen haben. Und das ist ganz verständlich.
Man würde grundsätzlich jedem Film als eigenständigem Ausdrucksmittel im kulturellen Spektrum Unrecht tun, wenn man ihn an anderen Ausdrucksformen messen würde. Man mißt die Oper ja auch nicht am Theater, oder das Rockkonzert am Sinfoniekonzert.
Insofern bleibt "Das Parfum" ein bemerkenswert interessanter und sehenswerter Film (und kann nicht automatisch zu einem Literaturfolgeprodukt umfunktioniert werden, ohne ihm Gewalt anzutun).
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29.10.2006
Ja, wer hätte das gedacht?! Hannibal Lector alias Anthony Hopkins auf einer uralten "Indian" auf dem Salzsee in Bonneville/Utah. Ziemlich wackelig, die ganze Angelegenheit - aber wo eine Wille ist, da ist auch ein Salzsee - und dann fliegt ihm beim Rekordversuch auch noch die Motorradbrille weg und er verliert vollends die Übersicht, landet auf dem Rücken und liegt da wie ein Käfer, der sich selbst nicht mehr zu helfen weiß.
Durchgängig nett anzusehen der ganze Streifen, gut gemachte Unterhaltung in Form eines Roadmovie mit ein paar interessanten Informationen für Motorrad- und Geschwindigkeitsfans, mit schrulligen und kauzigen Typen, die ganz gut zu Anthony passen, der hier mal - ganz im Gegensatz zu Hannibal - sehr menschlich agieren darf.
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23.10.2006
... in Form und Inhalt, mit einer Geschichte, die auf den ersten Blick zwar in die heutige Gesellschaft paßt, aber, um als Film dargebracht zu werden, es doch sehr an psychologischem Tiefgang und differenzierter Lebensgestaltung der handelnden Personen, die auf den ersten Blick eigentlich einen intelligenten und gebildeten Eindruck machen, vermissen läßt. Verantwortlich dafür ist ein banales Drehbuch, in dem sich selbst eine so gute Schauspielerin wie Martina Gedeck nicht so recht wiederfinden kann und dann streckenweise wenig überzeugend agiert. Das Mit-, Für- oder Gegeneinander im zwischenmenschlichen Beziehungsgeflecht wird grob strukturiert dargeboten, die simple Lolita-Geschichte, der banale und peinliche Schluß wirken wenig überzeugend und es bleibt letztenendes nur ein schaler Geschmack zurück, der durch die miserable Tonqualität (Metropol, Düsseldorf) nur noch unterstrichen wird.
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17.10.2006
Wer an zeitgeschichtlicher Dokumentaion mit den Mitteln des Films und der Fotografie, spez. des militärischen Teils des 3. Reiches, interessiert ist und sich Informationen, die in dieser Form nicht in den Geschichtsbüchern stehen, zugänglich machen möchte, sollte sich diesen Dokumentarfilm ansehen, auch auf die Gefahr hin, sein bisheriges Geschichtsbild der Wehrmacht entscheidend revidieren zu müssen.
Ein sorgfältig recherchierter, vielschichtiger, auch in der reaktiven Darstellung der aktuellen rechten Szene auf die beiden Wehrmachtsausstellungen bestürzender Film - ruhig und sachlich dargeboten.
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13.10.2006
Wieder einer dieser perfekten Computer-Trickfilme aus der Pixar-Küche, die man so liebenswert findet, wenn man sie mag und wenn man Amerika mag - ohne Bush, ohne Politik und ohne Imperialismus. Einfach nur die USA mit jenem spezifischen Lebensstil, der sich oft in kurioser Art und Weise so von Europa unterscheidet. Autos mit liebenswürdigen Charakteren, Rennen, Route 66 etc. etc.
Da fehlten mir nur noch ein paar Harleys, die da hätten mitmischen können - aber dann hätte der Film ja Cars & Bikes heißen müssen.
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