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Sweet November
USA 2001, Laufzeit: 120 Min., FSK 6
Regie: Patrick O'Connor
Darsteller: Keanu Reeves, Charlize Theron, Jason Isaacs, Greg Germann, Liam Aiken, Joe Bellan, Tom Bullock, Lauren Graham, Frank Langella, Michael Rosenbaum

Unverhofft kommt oft. Gerade als der Werbemanager Nelson Moss (Keanu Reeves) sein Leben in geordnete Bahnen gelenkt hat, geschieht das, womit er am wenigsten rechnet. Eine Frau tritt in sein Leben und bringt die Karriereplanung völlig durcheinander, öffnet Nelson die Augen für Dinge, die er bisher ausschließlich mit Scheuklappen wahrgenommen hat. Er, der selbst in einer Beziehung stets allein war, der alles daran setzte, seine gesamte Energie in den Dienst seines Arbeitgebers zu stellen, findet in der unkonventionell-flippigen Sara Deever (Charlize Theron) sein Gegenstück, seine Antagonistin, seine lang vermisste bessere Hälfte. Nelsons Prioritäten verlagern sich, seine Weltsicht erfährt eine Generalüberholung und es kommt, wie es kommen muss: Er verliebt sich in sie, und sie sich in ihn. Doch das Ganze hat einen Haken. Nelson und Sara haben vor Monatsfrist einen Deal vereinbart, eine Abmachung, die beide lediglich vier Wochen aneinander bindet, keinen Tag länger. Nelson ist Saras "November-Mann", ein Liebhaber auf Zeit, der ihr hilft, die grauen Herbsttage ein wenig angenehmer zu gestalten. Für den Dezember hat Sara bereits anderweitige Pläne. Sie will sich einen neuen Lover suchen, wie sie es jeden Monat tut. Und das hat einen ganz bestimmten, traurigen Hintergrund. Das Melodram erinnert in vielerlei Hinsicht an die vor einigen Monaten gestartete Romanze "Bounce" mit Ben Affleck und Gwyneth Paltrow in den Hauptrollen. Auch in "Sweet November" stehen zwei kassenträchtige Stars der übrigen Besetzung voran und schaffen es dank ihres harmonischen Zusammenspiels, die eher einfallslos dargebrachte Story vergessen zu machen. Die Regiearbeit des gebürtigen Iren Pat O´Connor ("Cal") hat im Grunde nichts zu bieten, was man nicht schon hundertfach gesehen hat, und doch besitzt der Film das gewisse Etwas. O´Connor umgibt seine Figuren mit einer ungewohnt nachdenklichen, manchmal gar melancholischen Aura, und das Paar Reeves/Theron nutzt sie wie eine wärmende Decke, um sich mit ihrer Hilfe vor der berechnenden Kälte des populären Gegenwartskinos zu schützen.

(Dietmar Gröbing)

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