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Marie Antoinette
USA 2006, Laufzeit: 123 Min., FSK 0
Regie: Sofia Coppola
Darsteller: Kirsten Dunst, Jason Schwartzman, Rip Torn, Judy Davis, Asia Argento, Marianne Faithfull, Danny Huston, Molly Shannon, Steve Coogan, Rose Byrne, Shirley Henderson, Jamie Dornan

Meine Meinung zu diesem Film

Das Leben bei Hofe ist langweilig
diehim (53), 05.10.2007

Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass das Leben Ende des 18. Jahunderts am französischen Hof sicher langweilig war. Und wenn man dann die Ausschweifungen entweder nicht zeigt oder nur zart andeutet und die Boshaftigkeiten dieser demoralisierten Gesellschaft im Umgang miteinander ausspart, dann kommt ein sehr oberflächlich, dahinplätschernder, mitunter nett anzusehender Ausstattungsfilm heraus, den man sicher schnell wieder vergisst. Im Original sind zumindest die Dialoge teilweise anregend. Mehr ist nicht zu sagen.

wie bereits gesagt....
Princess05 (271), 29.05.2007

... ein langweiliger film, den selbst kirsten dunst nicht retten kann. kostüme und kullissen, wie bereits erwähnt, sehr beeindruckend und perfekt!

Stille Wasser sind tief
SeBiG (30), 02.03.2007

Den Oscar für die besten Kostüme hat der Film eindeutig verdient - was hat er denn sonst noch zu bieten?

Marie Antoinette wird als Österreicherin (ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, was sie erwartet), aufgrund der in dieser Zeit üblichen "politischen Bündnisse durch Hochzeit" nach Frankreich verschachert. Der Film folgt damit dem simplen, aber immer wieder funktionierenden Trick, den Zuschauer durch die Augen eines ebenso ahnungslosen Protagonisten, wie man selber es ist, in eine unbekannte neue Welt einzuführen.

Marie versucht, dem größten Teils völlig absurden Hofzeremoniell mit gesundem Menschenverstand und offenem Charme entgegenzutreten - ein Heimspiel für Kirsten Dunst, die mit ihrem entwaffnenden "Hey, was soll der ganze Scheiß eigentlich?"-Lächeln schon des öfteren erstklassig besetzt war - scheitert daran aber zunächst ebenso wie bei dem Versuch, ihren neuen Gatten in der Kiste dazu zu kriegen, seinen "ehelichen Pflichten" mal nachzukommen - was für sie wichtig ist, denn ohne königlichen Nachwachs ist ihre Stellung bei Hofe höchst fragwürdig.

Weil es nix besseres für sie zu tun gibt, läßt sich Frau Dunst in das weiche Hofleben absacken - nicht nur durch die Musikuntermalung (ein mutiger Einfall, das Hofleben von Versailles mit Popmusik der 80er zu unterlegen), sondern durch alles, was es da in opulentester Ausstattung zu sehen gibt - Drogen, Orgien, Saufgelage und Müßiggang durch alle Formen kostspieliger Zerstreuung - werden die Parallelen zur heutigen Oberschicht in der Gesellschaft westlicher Industrienationen deutlich.

Erst nachdem Marie Antoinette sich von den - für den Verstand schwer zu fassenden - Gepflogeheiten bei Hof hat absorbieren lassen und "zu einer von ihnen" geworden ist, gelingt es ihr, auch von ihrem Gatten akzeptiert zu werden, so daß die beiden endlich Kinder haben können. Frau Dunst gelingt es, diese Rolle so zu verkörpern, als habe sie sich bei all dem "Mitmachen" bei den Spielchen der französischen Schickeria ihr unschuldiges Naturell und all die Tugenden, mit denen sie in dieses Abenteuer aufgebrochen ist, hinter der Fassade des äußeren Anscheins bewahrt. Trotzdem agiert sie ganz als verantwortungsvolle Königin, die weiß, wo ihr Platz ist, als sie sich in den unvermittelt plötzlich hereinbrechenden Wirren der Revolution dafür entscheidet, an der Seite ihres Königs zu bleiben, obwohl ihr von diesem offeriert wird, sich mit Kindern und Hofstaat in Sicherheit zu begeben - eine Entscheidung, die sie, wie bekannt, das Leben kosten wird.

Ebenfalls mutig von Frau Coppola: Die Geschichte dieser Frau allein auf deren Blickwinkel bei Hofe zu reduzieren, und *die* wesentliche Entwicklung der Zeit - die französische Revolution natürlich! - so vollständig auszuklammern, wie sie es für das Personal bei Hofe wohl auch gewesen ist: quasi nichtexistent, bis das Wutgeschrei der aufgebrachten Bevölkerung (und damit deren EINZIGER Auftritt im ganzen Film) die Einwohner von Versailles in plötzlichen Schrecken versetzt. Und zudem noch diese Chuzpe, den unsäglichen Satz, der für immer mit dem Namen Marie-Antoinette verbunden sein wird "Sollen sie doch Kuchen essen!", mit einem simplen "So etwas habe ich nie gesagt! Wie kommen sie nur dazu, MIR sowas anzudichten!?" innerhalb von 5 Sekunden vom Tisch zu wischen!

Kirsten Dunst mag man das glauben, inwiefern dieser Film ansonsten als "historisch korrekt" zu betrachten ist, das können vermutlich nur in der Geschichte dieser Epoche bewandertere Personen beurteilen. Frau Coppola allerdings ist sich des durchschnittlichen Niveaus der Geschichtsbildung Ihres Publikums bei der Konzeption dieses Streifens mit Sicherheit bewusst gewesen, deswegen kann eine Aufarbeitung der historischen Persönlichkeit Marie Antoinette wohl kaum ihr Anliegen gewesen sein. Ebenso unverständlich wie mutig manchem der Versuch, die Geschichte von Marie Antoinette durch ihren subjektiven Filter als in bestem Sinne "Unschuld vom (österreichischen) Lande" darzustellen, vorkommen mag, dürfte dem einen oder anderen die Musik sauer aufstoßen, mit der dies untermalt wird - da ich persönlich mit Gruppen wie "The Cure", "Siouxsie and the Banshees" und "New Order" groß geworden bin, fühlte ich mich in dem Ambiente von Versaiiles auf einmal "merkwürdig zuhause". ;-)

Der Schlüssel, was das Ganze nun eigentlich soll, erschließt sich einem vielleicht, wenn man den Brückenschlag zu früheren Werken wie "Lost in Translation" oder "The Virgin Suicides" sucht. Auch diese spielen in einem isolierten Upper-Class-Ambiente (ersterer wesentlich deutlicher als letzterer), in der wohlbetuchte Persönlichkeiten den Bezug zu den "harten" Realitäten des größten Teils der Menschheit durch die Beschäftigung mit den Affektioniertheiten Ihrer Über-Kultur völlig verloren haben.

Daß Frau Coppola "Marie Antoinette" nach einem endlos langen seichten Dahinplätschern in den Annehmlichkeiten und den "Problemen" der Herrschenden Klasse in einer extrem kurzen Phase auf das Ende durch die Revolution prallen läßt, und daß das einzige Bild, mit dem sie in "Marie Antoinette" das Ende ihrer gleichnamigen Protagonistin illustriert, eine Standaufnahme des durch den Aufstand völlig verwüsteten, vormals prunkvollen königlichen Schlafzimmers zu den Klängen von The Cure's "All Cats are gey" ist, hat mir persönlich einen heiligen Schauer unheiligsten Wohlbehagens den Rücken hinablaufen lassen...

Gähnende Langeweile.
Tom DeVille (5), 23.11.2006

Ich habe den Film mit Mühe bis zum Ende ausgehalten.

weibliche perspektive am hofe...
ailun (15), 16.11.2006

kann mich mherweg nur anschließen. musik war exzellent ausgewählt und von einmaliger qualität, vor allem die beiden opernszenen.
der kamerablick auf die details (die schuhe, garderobe, süßigkeiten) sehr gelungen und typisch, aber alles in allem bleibt der film hinter den erwartungen zurück. erwartungen hinsichtlich einer coppola eigenen lesart und interpretation. sicherlich ist die stringente weiblich perspektive (amüsant: die allmorgendliche ankleidungszeremonie)sehr unterhaltsam und irgendwo auch neu, kann aber nicht einziges konzept für einen film sein.
für einen kurzweiligen abend mit dem genuß guter schauspielerischer leistungen (dunst und auch schwartzman)sei dieser film dennoch empfohlen.die belanglosigkeit und oberflächlichkeit am hofe kommt jedenfalls bestens zum ausdruck ohne aufdringlich zu wirken.

monotonie in versailles...
mherweg (5), 11.11.2006

Nach kurzweiligem Einstieg erschöpft sich Frau Coppola in bombastischen Bildern und eintönig dahinfließenden Tagesabläufen am Hofe.
Vielleicht hätte auch schon eine Verabschiedung zwischen König und Königin beim Aufbruch zur Jagd genügt. Selten haben wir Versailles von der Gartenseite so oft im Abendlicht, im Morgenlicht und auch ohne Licht betrachten dürfen.
Wie schon im Falle Barry Lyndon von Stanley Kubrick ist es nicht immer von Vorteil großes Budget und Möglichkeiten zu haben. Aber allein dieser Vergleich hebt Frau Coppola auf ein Podest, dass ihr nicht gebührt. Chucks im Set und punkige Musik machen aus diesem Machwerk noch kein Kunstwerk.
Ich würde dennoch einen Stern für die Musik-Auswahl geben.

Haut nicht vom Hocker
Tetischeri (79), 02.11.2006

ich weiß nicht recht, ich hab mir den Film spannender vorgestellt. Es gitb kaum Dialoge.
Die Schlösser, die Möbel etc fand ich schon beeindruckend. Trotzdem war der Film langweilig, trotz der wirklich süßen Kirsten Dunst. Ich würd sagen Thema verfehlt.

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