James Bond 007 - Lizenz zum Töten
Großbritannien, Spanien 1989, Laufzeit: 133 Min., FSK 16
Regie: John Glen
Darsteller: Timothy Dalton, Robert Davi, Carey Lowell, Talisa Soto, Benicio Del Toro, Robert Brown, Caroline Bliss, Desmond Llewelyn
Actionfilm
Kein Bond mehr übrig
"James Bond 007 – Lizenz zum Töten" von John Glenn
Timothy Dalton tritt zum zweiten und letzten Mal als 007 an: Noch einmal darf der Shakespeare-Darsteller den Topagenten „menschlich“ interpretieren, was auch in diesem Fall wieder darauf hinaus läuft, dass ihm Charme, Sexappeal und Humor abgehen. Den beiden Bondinen dieser Folge steht dieser Bond dann auch weniger verführerisch als vielmehr väterlich lächelnd bei.
Der Film überzeugt eher als Action- denn als Bondstreifen, besonders eindrucksvoll bleibt die Truck-Verfolgung am Ende haften. Zugleich ist Desmond Llewelyn als Q in diesem Film so präsent wie sonst nie. Der junge Benicio Del Torro überzeugt als eiskalter Bluthund, die mit südamerikanischem Einschlag verwobene Musik von Michael Kamen („Stirb langsam“) plätschert dagegen weitestgehend uninspiriert dahin. Dabei klang Gladys Knight im Vorspann noch vielversprechend und gab sich anmutig retro.
Die Handlung: Drogenbaron Sanchez (Robert Davi, „Stirb langsam“) verstümmelt Bonds langjährigen CIA-Kollegen Felix Leiter und tötet dessen Frau. Auf eigene Faust und ohne Doppelnull-Lizenz macht Bond Jagd auf den Schurken. Q unterstützt ihn inoffiziell, außerdem gehen ihm noch eine attraktive Armee-Pilotin und die attraktive Geliebte von Sanchez zur Hand. Die Spur führt schließlich in den Palast eines Fernsehpredigers. Am Ende fliegt alles in die Luft, der Böse ist tot und Felix wieder gut drauf.
Die Bondmacher wollten ihrem Helden mit der Besetzung Daltons mehr Glaubwürdigkeit verleihen, indem sie ihn realistischer zeichneten. Nur blieb dabei irgendwann kein Bond mehr übrig. Denn man vergaß dabei auch das Drumherum, den Rahmen, die Story. Beiden Dalton-Bondfilmen fehlt es an Größe, an Spannung und Spektakel. An Bewährtem, und das ist essenziell. Sechs Jahre sollte es dauern, bis der nächste Bond in die Kinos kam. Und es war nur konsequent, dass man mit Pierce Brosnan wieder auf einen Doppelnullagenten setzte, der all das verkörperte, was Dalton der Legende raubte. Allem voran Charme, Stil und Witz.
James Bond will return in: "Goldeneye"
(Hartmut Ernst)
Mit Trauer umgehen
„Poison – Eine Liebesgeschichte“ im Odeon – Foyer 02/25
Gute Zeiten
Wie lang darf ein Film sein? – Vorspann 02/25
Bittersüße Dystopie
„Ein schöner Ort“ in der Aula der KHM – Foyer 01/25
Zeit-Fragen
Symposium der dokumentarfilminitiative im Filmhaus – Foyer 01/25
Heldin
Start: 27.2.2025
Like A Complete Unknown
Start: 27.2.2025
Bolero
Start: 6.3.2025
Das kostbarste aller Güter
Start: 6.3.2025
Flow
Start: 6.3.2025
Mickey 17
Start: 6.3.2025
Für immer hier
Start: 13.3.2025
Köln 75
Start: 13.3.2025
Das Licht
Start: 20.3.2025
The Last Showgirl
Start: 20.3.2025
I Like Movies
Start: 27.3.2025
The End
Start: 27.3.2025
Quiet Life
Start: 24.4.2025
Volveréis – Ein fast klassischer Liebesfilm
Start: 1.5.2025
Kino als Empathie-Maschine
Warum wir Kino in Zukunft mehr brauchen denn je – Vorspann 01/25
Das Kanu des Manitu
Start: 14.8.2025
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
Übers Ankommen in Deutschland
„Zwischen Sein und Nichtsein“ von Leocadie Uyisenga – Film 12/24
Toleranz zum Jahresende
Mit Kino zu mehr Empathie finden – Vorspann 12/24
Tron: Ares
Start: 9.10.2025
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24