Elephant
USA 2003, Laufzeit: 81 Min., FSK 12
Regie: Gus Van Sant
Darsteller: Alex Frost, Eric Deulen, John Robinson, Elias McConnell, Jordan Taylor, Carrie Finklea, Nicole George, Brittany Mountain, Alicia Miles, Kristen Hicks, Bennie Dixon, Nathan Tyson, Timothy Bottoms, Matt Malloy, Ellis Williams
High School von innen
Kinokeule (541), 31.05.2007
Wäre es dann nicht konsequent gewesen, in dem Film die Morde gar nicht mehr zu zeigen? Am Ende hätten die beiden Mörder mit ihren Gewehren die Schule betreten, Abblende und aus.
Ich habe die Botschaft, die Gus van Sant mit diesem Film aussendet, leider nicht verstanden. Ist so der Schulalltag an einer amerikanischen Highschool? So what! Bei Tom Woolfe (Charlotte Simmons) liest sich das übrigens total anders. Diese langen Einstellungen und miteinander verwobenen Erzählstränge sind auch etwas arg manieriert. Als Dokumentarfilm und zur Meditation aber geeignet.
(3 Sterne)
Schüler schlurfen durch endlose Gänge
mr. kurtzman (168), 18.07.2004
Teils gelangweilt und teils zerbrechlich wirken sie umher. Man versucht nichts zu überspitzen, weil einerseits das Leben so langweilig sein kann, aber andererseits abrupt brutal enden kann. Helden gibt es meistens nur im Kino. Die alltäglichen psychischen Qualen, die scheinbar dazu führten zwei Schüler zu Mördern zu machen, werden durch Szenen ersetzt wie ?Ich komme nach Hause, öffne meinen Kühlschrank und trinke erstmal Milch?. Der Alltagsfrust wird nicht hinterfragt. Das was die Personen in diesem Film denken, interessiert dem Regisseur scheinbar absichtlich wenig wie gar nicht. Van Sants Beitrag wirkt resigniert, weil er die ?Antwort? nicht kennt. Vielleicht ist es diese Resignation, die die Leute im Kinosaal aufrütteln soll. Trotzdem erfüllt der Film nicht das, was ich mir unter einem preisgekrönten Film vorstelle. Vollkommen sinnlos erschienen mir die wiederholten Aufnahmen aus unterschiedlichen Blickwinkeln einiger Schüler. Die meisten Szenen wirkten gestellt und einfallslos wie z.B. die Bilder auf dem Sportplatz oder die One Man Show von Danny, die vorhersehbar wie auch, entschuldigt mich, unfreiwillig komisch war. Der alkoholisierte Vater am Anfang und Ende des Filmes war harmlos und fast überflüssig in Szene gesetzt worden. Ein wenig Handlung wäre vielleicht nicht schlecht gewesen. Falls der Film die Leute mitnimmt und bewegt, dann möchte ich meine Kritik abschwächen.
Nichts versprochen und gehalten
Carapapa (1), 09.07.2004
Ich kann mich nur der Meinung beider vorhergegangener Statements anschliessen. Der Film möchte natürlich zum Denken und Überlegen anregen, aber die Umsetzung ist weitgehend zu langatmig. Irritiert haben mich die vielen Szenen, die dann doch keine Relevanz besaßen (wie z.b. Fotoentwicklung). Aber möglich wäre, dass gerade diese anscheinend sinnlosen Handlungen das eigentliche Verständnis des Filmes darstellen.
Wie gesagt: Ein Film, den jeder anders aufnimmt, interpretiert und versteht.
Klar dürfte sein, dass man keine gewohnte, kommerzielle Kinounterhaltung erhält!
Durchgefallen
juggernaut (162), 08.04.2004
Man liest vorher in den Kritiken, dass dieser Film nicht erklären, sondern nur zeigen will. Keine Antworten, sondern Fragen bzw. Denkanstöße. Ok, so weit, so gut; schließlich stehen ja alle, die sich berufsmäßig mit dem Phänomen beschäftigen (wie Soziologen, Pädagogen usw), einigermaßen ratlos vor dieser Art der Gewalt, die "aus der Mitte der Gesellschaft" entspringt, wie es immer so schön heißt. Also kann man den Ansatz, den van Sant gewählt hat, zunächst einmal akzeptieren.
Das ändert aber nichts daran, das ich hier einen Spielfilm vor mir habe, den ich letzten Endes auch unter filmischen Gesichtspunkten für mich bewerte. Und da fällt "Elephant" glatt durch. Endlose Kamerafahrten bzw. -gänge verfolgen die rund ein Dutzend Figuren auf ihrem Weg durch die Räume und Gänge der Schule (Hoffentlich hat der Steadycam-Operator wenigstens ein angemessenes Kilometergeld bekommen). Es passiert eine Stunde lang fast nichts, gesprochen wird auch nicht viel. Wir schauen z.B. mehrere Minuten einem der Schüler beim Entwickeln eines Fotofilms zu. Gut, es gehört vielleicht zu van Sants Herangehensweise dazu, dass man die ganz banalen, alltäglichen Dinge zeigen muss, die sich an einer Schule abspielen, und auf Personalisierung und Einzelschicksale weitgehend verzichtet. Aber dieses Wenige, was man über die einzelnen Figuren mitbekommt, reicht nicht dazu aus, sich um sie zu "sorgen", wie es bei einem Spielfilm zumindest meistens üblich ist.
Es sorgt stattdessen für fürchterliche Langeweile (und Ärger, an einigen Stellen). Es hilft nichts, ich kann mit dem Regiestil von Mr van Sant einfach nichts anfangen. Der bislang schlechteste Film, den ich dieses Jahr gesehen habe.

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