Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
18 19 20 21 22 23 24
25 26 27 28 29 30 1

12.585 Beiträge zu
3.811 Filmen im Forum

Dirk von Lowtzow liest und singt
Foto: Presse

Aufgetauchte Wut

04. April 2023

Von Dirk von Lowtzow bis c/o-pop – Unterhaltungsmusik 04/23

Die Tour der Amerikaner Swell ist leider kein Anlass zur Freude. Der Sänger, Gitarrist und Songwriter der minimalistischen Indie-Rock Band mit kontrollierten Ausbrüchen, David Freel, ist vor einem Jahr gestorben. Nun geben die übrigen Gründungsmitglieder ein Abschiedskonzert, bei dem Stücke der ersten vier Alben zu hören sein werden (10.4. 20 Uhr, Gebäude 9).

Auf ihrem Album von 2017 steht: blowing Stuff, Organ surfing, Piano mating, Guitar wanking, Synth loving. Tatsächlich spielen die norwegischen frei-Jazzer Joachim Nordwall und Mats Gustafsson als Duo ungewöhnlich dezent für ihre Verhältnisse und erkunden die Klangmöglichkeiten ihrer Instrumente. Letzterer ist eher von seinen brachialen Projekten Fire! oder The Thing bekannt (11.4. 20 Uhr, Stadtgarten).

Dirk von Lowtzow, bekannt vor allem als Sänger, Gitarrist und Komponist der Hamburger Rockband Tocotronic, hat 2019 sein literarisches Debüt „Aus dem Dachsbau“ veröffentlicht. Nun folgt mit „Ich tauche auf“ ein zweiter, ebenfalls beim Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienener Roman, der sich viel aus den Erfahrungen und Erlebnissen während der Pandemie speist. Der Tagebuchroman erzählt von Ängsten und Hoffnungen, aber auch vom Entstehen des aktuellen Tocotronic-Albums „Nie wieder Krieg“ (mit ziemlicher Punktlandung einen Monat vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine erschienen). Daher wird der Live-Termin nicht nur Lesung, sondern auch Konzert sein: mit Akustikgitarre im Gepäck spielt er eigene Songs der letzten 30 Jahre (13.4. 20 Uhr, Gloria).

Die vielköpfigen kanadischen Doom-Post-Rocker Godspeed you! black emperor klingen auf ihrem letzten Album wieder rockiger. Ob das durch die Wut über den Zustand der Welt ausgelöst ist, wird man vielleicht auf ihrem Konzert erfahren (18.4. 20 Uhr, Kantine). Und dann ist da natürlich noch das c/o-pop Festival. Vom 27.-30.4. findet das Kölner Popfestival statt und feiert sein 20-jähriges Jubiläum. Alterungsprozesse sind indessen nicht zu verzeichnen. Im Gegenteil: Das Festival präsentiert so viele junge Musiker:innen wie nie. Mit dem Ziel, weniger auf große Hauptacts als auf unbekanntere, zum Teil auch regionalere Musiker:innen zu setzen, ist das Festival zur Entdeckermeile künftiger Stars geworden.

Christian Meyer-Pröpstl

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.

Neue Kinofilme

Konklave

Lesen Sie dazu auch:

In Irland ein Star
Susan O‘Neill im Blue Shell

Möglichst zeitig hingehen
Elephant mit Nada Surf in Köln

Noise, Rap und Migration
Zwischen Bühne und Buchdeckel – Unterhaltungsmusik 11/24

Aggressive Dringlichkeit
Internationale Acts von Rock über Hip Hop bis Avantgarde – Unterhaltungsmusik 10/24

Heftiger Herbstauftakt
Nach Open Air wieder volles Programm in Clubs und Hallen – Unterhaltungsmusik 09/24

Sommerloch? Nicht ganz ...
Volle Packung Drum‘n‘Bass, Indie, Tuareg-Blues und Black Metal – Unterhaltungsmusik 08/24

Fette Beats im Wohngebiet
Green Juice Festival 2024 in Bonn – Musik 07/24

Helldunkler Sommer
Fröhlich und finster lockt die Festivalzeit – Unterhaltungsmusik 07/24

Und der Tag wird gut
Suzan Köcher‘s Suprafon beim Bonner Museumsmeilenfest – Musik 06/24

Folklore-Crossover
Wundersame Mischungen im Konzert – Unterhaltungsmusik 06/24

Gesang mit Starqualität
Aka Kelzz im Yuca auf der Kölner c/o Pop – Musik 05/24

An der Front: Sängerinnen
Post Punk neu arrangiert und interpretiert – Unterhaltungsmusik 05/24

Musik.

Hier erscheint die Aufforderung!