Tja, das Sonic Youth-Konzert am 24.4. in Düsseldorf im Rahmen der „Sensational Fix“-Ausstellung ist natürlich schon lange ausverkauft. Kann man wohl nichts machen. Außer vielleicht – anderswohin gehen. Am selben Tag spielt immerhin der britische Singer/Songwriter Jeremy Warmsley mit seinem klassizistisch-eklektizistischen Pop ab 20 Uhr im Kölner Tsunami. Aber der Reihe nach: Den Anfang macht im April die israelische Band Boom Pam, die schmissig Balkan-Sounds und Surf- Punk verbindet. Am 4.4. spielen sie im Gebäude 9 in Köln im Rahmen der Balkan Express-Party. Es geht besinnlicher weiter mit Gisbert zu Knyphausen. Der Mann mit dem schönen Namen macht sanfte Popsongs über Flugangst und andere Alltagsprobleme. Am 7.4. gastiert er um 20 Uhr im Druckluft in Oberhausen. Noch sanfter singt Erlend Øye. Der Norweger von den Kings of Convenience hat mit The Whitest Boy Alive inzwischen eine zweite Band in Berlin gegründet, mit der er handgespielten cheesy Discohouse mit viel 70er Jahre-Einschlag – nicht weit von den Franzosen Phoenix entfernt – macht. Am 9.4. sind sie ab 20 Uhr live im Düsseldorfer Zakk. Apropos cheesy: Zwei Tage später gibt sich Matthew Herbert beim intro intim-Abend im Gebäude 9 ab 20 Uhr die Ehre. Accidental Records heißt sein Plattenlabel, und neben dem neckischen Herbert werden auch Auftritte der Accidental-Acts Micachu & The Shapes und The Invisible erwartet.
Die Deutsche Indie Rock-Institution The Notwist holt im April ihr bereits für Ende letzten Jahres angekündigtes Konzert nach. Hoffentlich sind am 14. April alle Notwistler gesund, um endlich ihr jüngstes Album „The Devil, You & Me“ live zu präsentieren. Das werden sie im E-Werk wieder gerne in ausschweifenden Soundexkursionen zelebrieren. Einen Tag später gibt es den reinen Sound von Earth, den ehemaligen Meistern des Drone. Inzwischen klingt die Band um Dylan Carlson, ehemals bester Kumpel von Kurt Cobain, etwas konzertanter, an der erhabenen Slow-Motion-Atmosphäre hat sich aber nichts geändert. Zu hören am 15.4. ab 20 Uhr im Gebäude 9. Auch wenn‘s jetzt chronologisch querschlägt – an dieser Stelle müssen die älteren Herren von Saint Vitus Erwähnung finden: Die Wiedergänger von Black Sabbath und Könige des Doom hatten ihre große Zeit in der zweiten Hälfte der 80er Jahre. Eigentlich gibt es die Band seit langem nicht mehr. Umso erstaunlicher ist die Ankündigung des Gigs in der Live Music Hall, zu der am 27.4. um 20 Uhr alle, die ihren Albumtitel „Born too late“ unterschreiben können, pilgern sollten.
Die großartige kammermusikalische Folkband Sons Of Noel And Adrian hat ein bemerkenswertes Booking für ihre Deutschlandtour: Reutlingen, Halle und Kaiserslautern sind u.a. die Stationen, aber weder Berlin oder München noch Hamburg oder Köln. Tja, aber in Duisburg darf man sich immerhin am 16.4. im Café Steinbruch auf einen grandiosen Auftreten der vielköpfigen Art-Folkies mit ihrem Timbre süchtigen Sänger freuen. Im Süden von NRW kommt am selben Abend Ersatz von der quirligen Kevin Blechdom, die im Tsunami in Köln den Country-Noise Musical- Overkill ihres neuen Albums „Gentlemania“ zum Besten geben wird. Mit dabei: Ching Chong Song aus New York und Guido Moebius aus Berlin. Und danach käme tatsächlich Jeremy Warmsley an die Reihe ...
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