Unter dem Motto „Birthday Greetings from Cologne“ wird der Geburtstag der Folk- und Rocklegende vom 12. Mai bis zum 3. Juni transdiziplinär mit Filmen, Lesungen, Austellungen und Konzerten gefeiert und seinem Werk gehuldigt.
Am ersten Abend des Festivals lädt das Literaturhaus Köln e.V. unter dem Label „Late Night: Dylans Geister“ ins Blue Shell ein , wo Markus Berges – Fronttexter und Sänger der Kölner Band Erdmöbel – Stücke und Textcollagen präsentiert. Das literarische Werk über Bob Dylan wird am Mittwoch, den 18. Mai am Ubiering in den Räumen von Der Andere Buchladen Franz Dobler präsentiert. Dobler wird vor allem Texte aus der Biografie „No Direction Home“ von Dylans Förderer und Weggefährten, dem New York-Times Musikkritiker Robert Shelton mit weiteren Texten über Dylan samplen. Die Kölner Kneipe King Georg legt einen Abend später mit einem DJ-Abend nach, bei dem der Vorstandsvorsitzende des Kölnischen Kunstvereins Wolfgang Strobel durch das Dylansche Musikwerk führt. Untertitel: He’s not busy being born, but (probably) busy dying!
Eine Neu-Interpretation von Dylan-Songs wird am Dienstag, den 24. Mai von Studierenden des Fachbereichs Jazz/Pop der Kölner Musikhochschule unter Leitung ihres Songwriting-Lehrers Stefan Scheuss dargeboten. Die eigenen Versionen werden von einem Gitarren-Saxophon-Drums-Trio vorgestellt. Am gleichen Tag eröffnert auch die Ausstellung „Theme Time Radio Hour“, in der im Archivraum des Kölnischen Kunstvereins die gleichnamige Radio-Sendung in einzelnen Episoden zu hören sein wird, in der Dylan seine Lieblingshits vorstellte. Flankiert wird das akustische Erlebnis von Malereien des Kölners Lutz Ellenbrock, der sich künstlerisch mit der Radiosendung befasste. Dylans Einfluss auf die Bildende Kunst wird dazu passend einen Tag später an Dylans Geburtstag selbst auf der Dachterasse des Museum Ludwig von Thomas Meinecke, Klaus Walter und Frank Witzel diskutiert.
Die Gala des Festivals ist mit Sicherheit der Konzertabend „Forever Young“ (26.5.) im Roten Saal des Comedia Theater, bei dem sich die unterschiedlichsten Musik-Akteure mit Dylan befassen. Dirk Raulf, der Festivalkoordinator, tritt mit seinem einzigartigen Bass-Saxophon-Quartett „Deep Schrott“ an; Markus Berges bringt diesmal die ganze Besetzung der „Erdmöbel“ mit; Christiane Rösinger, bekannt als Frontfrau der „Lassie Singers“ und der Band „Britta“ und nun seit einiger Zeit musikalisch auch Solo unterwegs kommt extra aus der fernen Hauptstadt zu uns; ebenso wie Komponistin, Chansonistin und Schauspielerin Meret Becker mit ihrer Band „Meret and the Tiny Teeth“. WDR 5 wird einen Mitschnitt des Abends in der Rubrik „Streng öffentlich“ am 29. Mai um 20:05 senden.
Mit „Like a Rolling Stone“ bekommt am Freitag, den 27. Mai ein einziger Song gleich einen ganzen Abend gewidmet. In der Schlosserei des Schauspielhauses lesen Mitglieder des Ensembles den Essay zur Entstehungsgeschichte des Hits von Greil Marcus, der beim Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch im Programm ist. Am darauf folgenden Samstag wird’s dann wissenschaftlich im Museum für Angewandte Kunst. Kristina Lutscher und Daniel Kothenschulte sprechen im Rahmen der Ausstellung „The Art of Pop Video“ (Verlinkung zum Artikel) über Dylans Filmschaffen und den Einfluss seiner Musikvideos. Zwei Filme von Regisseur Dylan bekommt der Kinozuschauer dann auch noch gezeigt: Am 25. Und 28. Mai können wir im Kino in der Brücke „Eat the Document“(USA, 1972) und „Renaldo and Clara“ (USA, 1978) sehen.
Die Annäherung an Bob Dylans Werk von so unterschiedlich Seiten ist ein würdiges Geburtstagsgeschenk – nicht nur für den Altmeister selbst – sondern vor allem für alle Kölner.
Programm unter: www.dylan-koeln.de
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