Vor fünf Jahren begann in Tunesien und Ägypten der sogenannte „arabische Frühling“. Revolutionäre Bewegungen beendeten die dortigen Diktaturen und strahlten bis in die Nachbarstaaten aus. Seither ist Nordafrika im Wandel, zwischen Aufbruch und Resignation, Hoffnung und Gewalt. Das Kino versucht dabei, die politischen Prozesse und gesellschaftlichen Veränderungen abzubilden und zu diskutieren. Drei Tage lang, vom 10. bis 12. Juni, spiegelt ein Film-Wochenende mit Werken und Gesprächen die künstlerische Auseinandersetzung mit den jüngsten Geschehnissen. Im Gegensatz zu Hala Lotfys zärtlichem „Coming Forth by Day“ und Leila Kilanis frechem „Sur la planche“, die die Situation und den Mut junger Frauen reflektieren, zeigt Hassen Ferhanis Spielfilmdebüt „Dans ma tête un rond point“ die Halt- und Orientierungslosigkeit der Männer - ausgerechnet in einem Schlachthaus. Gleichzeitig zu den vor Ort gedrehten Filmen will das Film-Wochenende auch die Situation der hier lebenden Flüchtlinge aufzeigen und angesichts der dramatischen Silvester-Ereignisse zu einem echten Dialog der Kulturen einladen, der rassistischen Vorverurteilungen und Klischees mit der philantropischen Weisheit des Kinos entgegentritt.
Anfang Juli wirft dann das nächste, im September stattfindende Afrika-Filmfestival „Jenseits von Europa XIV“ seine Schatten voraus: FilmInitiativ zeigt am 9.7. um 19 Uhr „Starve Your Dog“, den neuen Film Hicham Lasris.
Am Anfang war der „Frühling“ – 5 Jahre danach. Nordafrikanisches Film-Wochenende | 10.-12.6. | Filmforum im Museum Ludwig
Das Programm:
Freitag, 10.6.:
19:00: They Are The Dogs (OmeU)
21:00: Ciné-Concert (mit Taïb Bouzouina und Guillaume Lys)
Samstag, 11.6.:
17:30: Dans ma tête un rond point (OmeU)
19:30: El Gort (OmeU, mit Regisseur Hamza Ouni und Protagonist Kayri Hajri)
Sonntag, 12.6.:
11:00: Der nackte Feind
11:30: Ali im Paradies (OmeU, mit mit Regisseurin Viola Shafik und Künstler Claudio Lange)
17:30: Coming Forth by Day (OmU, mit Kameramann Mahmoud Lotfy)
20:00: Sur la planche - Nachts in Tanger (OmU)
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