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„Mülheim Texas – Helge Schneider hier und da“ von Andrea Roggon
Foto: Piffl

Kino-Hochburgen

29. Oktober 2015

Die regionale Filmszene präsentiert sich auf dem NRW-Kinotag – Festival 11/15

Nach dem Vorbild der Kölner Kino Nächte organisiert die Kino Gesellschaft Köln für den 15. November bereits zum dritten Mal ein NRW-weites Pendant zu dem Kölner Vorzeigeprojekt der Kinoszene. Anders als bei den Kinonächten, die über drei Tage ein pralles Programm präsentieren, ist der NRW-Kinotag tatsächlich nur auf einen Tag angelegt. Dafür – und das ist das besondere an dem Konzept – werden hier ausschließlich Filme gezeigt, die mit der Region assoziiert sind: Filme, die in NRW erdacht oder gedreht wurden, deren Macher aus NRW kommen oder an den hiesigen Filmschulen studiert haben oder deren Themen mit dem Land zusammenhängen. Bei knapp 60 Programmpunkten hat das eine bemerkenswerte Konsequenz. Aber es ist kein Geheimnis, dass hier unzählige FilmemacherInnen – vom Regisseur über den Bildgestalter und den Editor bis hin zum Darsteller – leben und arbeiten. Dass hier mehrere Filmhochschulen ansässig sind, ist ein steter Quell für kreativen Nachwuchs, die Film- und Medienstiftung NRW erleichtert den ökonomischen Kraftakt des Filmemachens.

Ein Großteil der Szene konzentriert sich auf die Medienstadt Köln. Da verwundert es ein wenig, dass ausgerechnet hier, wo auch die Initiatoren des NRW Kinotags, die Kino Gesellschaft Köln, sitzen, das Sonderprogramm mit drei Vorstellungen recht dürftig ausfällt. Aachen hat doppelt so viele Veranstaltungen vorzuweisen, und selbst Mettmann kann mit drei Vorführungen mit der größten Stadt im Bundesland mitziehen. Vielleicht ist die Kölner Kinoszene, die über das gesamte Jahr ein eindrucksvolles Programm auf die Beine stellt und auch bei den Kölner Kino Nächten im Sommer aus den Vollen schöpft, einfach schon ausgelastet. Hier wird z.B. die Doku über Domian zu sehen sein, außerdem die in Köln gedrehte Komödie „Die Kleinen und die Bösen“ von Markus Sehr, der nach der Vorführung für ein Gespräch zur Verfügung steht.

Das Ruhrgebiet ist mit zahlreichen Vorführungen recht gut repräsentiert. In Dortmund werden der Improvisationsfilm „Voll Paula!“ (in Anwesenheit der Filmemacher) gezeigt, der Kinderfilm „Winnetous Sohn“, die Schulkomödie „Frau Müller muss weg!“ und die Doku „Domian – Interview mit dem Tod“, die auch in Duisburg und Hagen zu sehen ist und am NRW-Kinotag außerordentlich gut repräsentiert ist. Es sieht ganz so aus, als bekäme der Film keinen regulären Kinostart. Wer sich also für den Radioseelsorger, sein Leben und seine Meinung interessiert, der sollte den Kinotag nutzen. In Bochum und Essen läuft das Doku-Drama „Herr von Bohlen“ über den letzten der Krupps, den schwulen Lebemann Arndt von Bohlen und Halbach (in Essen in Anwesenheit des Filmteams), in Bottrop ist „Taxi – nach dem Roman von Karen Duve“ zu sehen. Oberhausen präsentiert den Kinderfilm „Gespensterjäger“ wie „Frau Müller muss weg!“ mit Anke Engelke. Mit „Mülheim – Texas. Helge Schneider hier und dort“ läuft hier auch eine echte Ruhrpott-Doku. In Oberhausen wird außerdem ein Kurzfilmprogramm der FH-Dortmund (sic!) gezeigt, die ihren Studiengang „Film & Sound“ präsentiert. Auch hier sind die Filmemacher anwesend und bieten einen Mehrwert zum konventionellen Kinobesuch.

NRW-Kinotag | So 15.11. | www.nrw-kinotag.de

Programm in Köln:
14.00: Die Kleinen und die Bösen (OFF Broadway, mit Regisseur Markus Sehr)
15:00: Die Böhms - Architektur einer Familie (Filmpalette)
19:00: Domian – Interview mit dem Tod (Filmpalette)

Programm in Bonn:
17.00: Der Staat gegen Fritz Bauer (Kino in der Brotfabrik)

Programm in Brühl:
18.00: Kurzfilmprogramm der IFS (Zoom)

Programm in Hürth:
11.00: I Want to See the Manager (Berli, mit Regisseur Hannes Lang)

Programm in Kerpen:
15.00: Kleine Ziege, sturer Bock (Capitol)
17.30: Kleine Ziege, sturer Bock (Capitol)

Programm in Leverkusen:
17.00: Am Kölnberg (Scala, mit Regisseurin Laurentia Genske)

Programm in Wachtberg-Adendorf:
18.00: Halbe Brüder (Drehwerk)
20.30: Frau Müller muss weg (Drehwerk)

Christian Meyer

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