Weit vor Weihnachten und noch weiter vor Ostern feierte die Medienwelt vor den Toren Kölns ihr aktualisiertes Passionsfest. Im Hambacher Forst verbuddelte sich ein Umweltaktivist sechs Meter unter dem Waldboden, um den Braunkohletagebau dort zu verhindern. Polizei, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk waren die Statisten. Schweres Gerät wurde unter Blitzlichtgewitter eingesetzt. So weit, so bekannt. Was aber würde geschehen, wenn sich auch die Gegenseite zu solch drakonischen Maßnahmen hinreißen lassen würde? Wenn sich die Aktionäre der RWE AG an alle Flügel aller Windräder dieser Republik ketten würden? Oder auf alle Solardächer zwischen Sylt und Oberstdorf legen? Bereits früher vollführten Anti-Ökos wahre Heldentaten. Der ehemalige bayerische Staatsminister für Umweltfragen Alfred Dick verkostete nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl radioaktive Molke, um die hohe Qualität heimischer Agrarerzeugnisse zu preisen. 1988 durchschwamm der damalige Bundesumweltminister gar den Rhein. Nicht nur sauber, sondern auch rein sei der Rhein. Ein ähnliches Zeichen könnten heutzutage auch die großen Stromkonzerne setzen und die Hauptverwaltungen ihrer Unternehmen auf eine Hallig verlegen. Klimawandel mit Polkappenschmelze und Meeresspiegelanhebung werde es ja nie geben.
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