In den letzten drei Jahrzehnten hat der Schwede Sven Nordqvist mit seinen selbst gezeichneten und getexteten Geschichten um „Pettersson und Findus“ schon etliche Generationen beim Erwachsenwerden begleitet. Die Abenteuer um den verschrobenen Erfinder Pettersson und seinen listigen Kater Findus wurden bislang in neun Bilderbüchern erzählt, etliche Ableger (Koch- und Fotobücher) nicht mitgerechnet. Natürlich haben die gleichermaßen witzigen wie liebenswerten Geschichten auch längst ihren Weg auf die Kinoleinwände gefunden, denn in den Jahren 1999 bis 2009 entstanden vier abendfüllende Animationsfilme mit dem ungleichen Gespann in den Hauptrollen. An eine Realfilmadaption hatte man sich bisher noch nicht gewagt, doch derzeit steckt man in den Kölner MMC-Studios mitten in der Umsetzung einer solchen. Der mehrfach preisgekrönte Filmemacher Ali Samadi Ahadi („Salami Aleikum“, „The Green Wave“) hat bei dem Projekt die Regie übernommen, und auch die Hauptrollen sind mit zugkräftigen Namen besetzt. Als Pettersson steht Ulrich Noethen vor der Kamera, Marianne Sägebrecht schlüpft in die Rolle der Nachbarin Beda Andersson.
Kater Findus hingegen ist bei den Dreharbeiten noch nicht körperlich anwesend. Der zweite Hauptdarsteller soll im Anschluss von den Tricktechnikern von Pixomondo („Game of Thrones“, „Hugo Cabret“) digital in den Film gezaubert werden. Am Rande der Dreharbeiten gab Ulrich Noethen zu, dass er diesen Umstand zunächst unterschätzt hatte: „Ich habe nie das Gefühl, das im Griff zu haben. Das ist Neuland für mich.“ Immerhin werden als Anspielpartner Puppen in den Set gesetzt, damit zumindest Noethens Blicklinie in die richtige Richtung geht. Umso realer sind hingegen auch jetzt schon die Miniwelten der Mucklas, die in Nordqvists Bilderbüchern stets eine wichtige Rolle spielen. Die kleinen Wesen leben auf Petterssons Bauernhof mitten unter ihm und seinen Tieren, können allerdings nur von Findus gesehen werden. Mit einem wahrlich putzigen Einfallsreichtum haben die Ausstatter des Films „Pettersson und Findus – Kleiner Quälgeist, große Freundschaft“ die Welt der Mucklas en miniature nachgebaut. Da findet sich bei genauem Hinschauen in der Regentonne ein Swimmingpool, im Apfel eine kleine Wohnung oder hoch oben im Baum ein Häuschen, vor dem Wäsche zum Trocknen aufgehängt ist.
Sven Nordqvist, der den Set zusammen mit den Pressevertretern ebenfalls persönlich in Augenschein nahm, ist mit dem bisher Gesehenen äußerst zufrieden: „Ich bin von der Kulisse sehr beeindruckt und finde es toll, den Leuten dabei zuzusehen, wie sie mit meinen Figuren arbeiten und meine Welt zum Leben erwecken. Über die Detailliebe bin ich wirklich sehr glücklich.“ 34 Drehtage sind für den Film angesetzt, aber die aufwändige Postproduktion wird dann noch einmal ein ganzes Jahr Zeit in Anspruch nehmen. Deswegen ist mit dem Kinostart durch den Senator-Filmverleih erst im Jahr 2014 zu rechnen. Doch für alle „Pettersson und Findus“-Fans gibt es eine wahrlich tolle Nachricht: Sven Nordqvist wird im Februar 2013 mit „Findus zieht um“ nach elfjähriger Pause endlich wieder einen neuen Band in der beliebten Reihe veröffentlichen, der die Wartezeit bis zum Realfilm auf jeden Fall gut überbrücken wird.
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