Es gibt 63 Beiträge von socsss
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28.10.2008
...aber, da schließe ich mich einigen meiner VorrednerInnen gerne vorbehaltlos an: Keine Charaktere, keine Story, keine Hintergründe. Ein vergleichsweise sinnentleerter Schweinsgalopp durch zehn Jahre Geschichte, der alles einmal erwähnt haben will und dabei nichts wirklich darstellt. So gesehen gibt es auch keine Verherrlichung irgendeiner Seite. Was letztlich zwar auf den großen Schwächen des Films beruht, aber wahrscheinlich seine größte Stärke ist.
Darüber hinaus zeigt der Film einige tolle Szenen (die Konferenz nach dem Olympia-Attentat, Martina Gedeck in den Zellenszenen, Stipe Ercegs Performance), aber der Sinn und Zweck des Projektes wird mangels Plot und Charakteren völlig verfehlt. Viel zu viel und gleichzeitig viel zu wenig! Auch da stimme ich einem meiner Vorredner zu: Wie bei "Der Untergang".
Wen die ganze Geschichte wirklich interessiert, von den Persönlichkeiten auf beiden Seiten, vom Versagen der Staatsgewalt und des Rechtsstaates über die bar jedweder politischen Begründung handelnde Dritte Generation bis hin zur Gesamtkonzeption des "linken" Stadtguerillaterrorismus der späten 60er und der 70er Jahre sollte sich das Buch schnappen, auf welchem der Film angeblich beruht. Denn da lohnt sich wirklich jede einzelne Seite!
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28.10.2008
...ist jedoch eine durchaus als gelungen zu bezeichnende!
"Mirrors" besticht durch einen konsequenten Spannungsaufbau, stimmungsvolle Bilder, "aktive" Kulissen in Form des eigentlichen Hauptdarstellers, des Kaufhauses, sowie durch souveräne schauspielerische Leistungen - insb. durch den tatsächlichen Hauptdarsteller, Kiefer Sutherland.
Daneben setzt es allerdings auch einige bluttriefende Schockelemente für die Generation "Saw" (oder halt auch "The Hills Have Eyes"...)! Dies ist, dem Regisseur sei dank, jedoch kein reiner Selbstzweck und auch nicht der eigentliche Thrill dieses Gruselschockers - sondern der liegt in Suspense und durchgängig bedrohlicher Stimmung!
Wie in diesem Genre üblich, muss man bei aller Plotqualität deutliche Abstriche bei der wenig originellen Auflösung machen. Ohne allzu viel verraten zu wollen: Man hats schon mal gesehen ;-)... Und unfreiwillige Komik ist bei Gruselfilme halt auch ein systemimmanentes Problem - welches sich aber bei "Mirrors" in erstaunlich engen Grenzen hält.
Aber als Fazit: Deutlich besser als die jüngsten Asien-Grusel-Filmkopien dieses Jahres und insgesamt gesehen ein absolut gelungener Film für Genrefans. Kein Muss, wohlgemerkt, aber ein "Darf sehr gerne sein".
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21.10.2008
Willkommen bei den Sch?tis ist ein wunderbarer, kleiner, unterhaltsamer Film über Vorurteile, andere Völker und Sitten ? und die Ehe! Herrliche Ideen, schöne Geschichten, gute Dialoge und teilweise hervorragende Pointen bieten einen rundum gelungenen Kinospaß.
Der Film wurde ganz offensichtlich mit Freude und Spaß und Liebe zu den Einwohnern von Nord-Pas-de-Calais geschrieben und gespielt. Verständlich übrigens, die Normandie ist fast so schön wie die Bretagne - aber das nur nebenbei ;-)...
Kein Wunder jedenfalls, dass der Film in Frankreich ein Riesenerfolg war!
Einziger Haken ist leider das bei diesem Film immanente Problem der Synchronisation. Da das Original viel seines Charmes durch den unverständlichen Dialekt der nördlichen Einwohner Frankreichs erhält, fällt die Übersetzung naturgemäß enorm schwer. Die Synchronisation ist dementsprechend bemüht ? aber teilweise höchst anstrengend und letztlich auch ein wenig albern, weil es halt ein Kunstdialekt ist, den (außer in unseligen Zeiten ein Herr Richy, wie ein Freund von mir zurecht anmerkte) im echten Leben niemand spricht?
Aber wie gesagt, das liegt in der Natur der Sache und daraus kann man den Machern kaum einen Vorwurf machen. Immerhin besser, als wenn sie plattdeutsch genommen hätten?
Ansonsten: Durch den Dialekt durchbeißen und den Rest des Films genießen. Ich habe lange keinen Sneak-Kinosaal mehr so spontan und ausgiebig lachen hören!
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30.09.2008
Soll sich nachher nur keiner beschweren! Der Film heißt schließlich Zweier ?ohne?!
Also ohne Plot, ohne Spannung, ohne ernsthafte Charakterzeichnung, ohne Dialoge, ohne Einfälle, ohne Kreativität, ohne Sinn, ohne? Alles!
Dem Film muss man neben aller handwerklichen Defizite (sehr durchschnittliche schauspielerische Leistungen, sinnlose Zeitlupen?) vor allem einen Vorwurf machen: Er ist belanglos! Absolut und völlig belanglos! Todlangweilig, ohne dies als Kalauer verstanden zu wissen, bitte!
Ein Film, ein Buch, ein Lied, jedes Kunstwerk, muss doch in irgendeiner Art und Weise Spannungen und Konflikte zeigen und lösen (oder eben nicht) ? aber solche gibt es bei ?Zweier ohne? leider überhaupt nicht zu bestaunen. Es passiert: Nichts! Ganz simpel und einfach: Nichts! Nein, auch nicht auf emotionaler Ebene! Einfach nichts!
Auch das Niveau der Dia- und vor allem Monologe ist dabei an Simplizität nicht mehr zu überbieten! Wenn (Vorsicht, hier wird das Ende verraten) der Erzähler am Ende verkündet, er werde seinen besten Freund und Zwilling im Geiste vermissen und ?wünschte, er würde noch leben?, was soll einem dazu noch einfallen? ?Ach, wirklich!?! Mach mich schwach, damit hätte ich ja im Leben nicht gerechnet! Das ist ja mal was ganz tiefsinniges und spektakulär Neues!??!?!? Wohl kaum! Ehrlich gesagt, wäre ich beschämt, solche belanglose Platitüden auf einer Beerdigung ?im echten Leben? von mir zu geben. Im Film funktioniert es überhaupt nicht.
Dabei hätten einzelne Aspekte des Films durchaus Potential für eine tiefsinnigere, spannendere und sinnvollere Abhandlung gegeben. Ich denke an die familiären Konflikte, die Außenseiterrollen aller Beteiligten, die homoerotischen Beziehungen, die Todesfaszination des einen Hauptdarstellers? Aber all das bleibt seltsam oberflächlich und belanglos.
Charakter und Motivation des morituri bleiben vollständig im Dunkeln. Nachvollziehbar sind seine Handlungen nicht, weil man ihn nie kennen und verstehen lernt. Und mitfühlen oder fiebern kann man mit keinem der Beteiligten. Einerseits weil bis fünf Minuten vor Schluss nichts passiert, andererseits weil man die Beteiligten mangels Zugang zu ihren persönlichkeiten weder sympathisch noch unsympathisch finden kann.
Zur Krönung setzt es dann noch den Auftritt einer Russin aus dem Lexikon, nee, der Fibel, nein, dem Bilderbuch, der ganz miesen Klischees! Die springt natürlich ohne viel Federlesens, große Worte (oder überhaupt ein Gespräch), Gefühle oder sonst wie nachvollziehbare Gründe erst mal mit (mindestens) einem der beiden Hauptdarsteller ins Bett. Warum sollte sie das auch nicht tun? Ist schließlich eine Russin! Ganz, ganz bitter armselig ? und neben dem unfassbar niveaulosen Schlusssatz eine Szene, die die Quintessenz von ?Zweier ohne? darstellt.
Kurz gesagt: Ein Film zum Wegrennen! Eine Schande für den Pott!! Der hat deutlich besseres verdient als dieses tranfunzlige Machwerk!
Beim nächsten Mal bitte: Hirn einschalten, Plot überlegen, Dialoge schreiben, Schauspieler engagieren, proben, und erst dann filmen! Bitte!!!
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27.06.2006
"Hard Candy" ist ein Film, in den man sich erst ein paar Minuten einarbeiten muss! Er läßt sich anfangs Zeit, die beiden (denn letztlich sind es nur zwei) Charaktere vorzustellen, um dann langsam aber sicher eine völlige Kehrtwendung der bisher gezogenen Schlüsse und Urteile herbeizuführen.
Zugegeben, anfangs kann man sich nicht des Eindrucks erwehren, einen richtig kranken Film zu sehen - bevor der Film dann Stück für Stück unter Beweis stellt, dass es noch deutlich kranker geht, wenn auch unter umgedrehten Vorzeichen!
Es entwickelt sich ein psychologisches Duell zwischen einer starken Teenagerin und einem schwachen, insbesondere psychisch schwachen, Erwachsenen, in deren Verlauf graduell die Grenzen der psychischen Belastbarkeit sowohl des männlichen Gegenparts als auch der Zuschauer getestet und die Schwächen und die Schuld des männlichen "Opfers" offenbart werden.
Die letztlich nie genau definierte Rolle der grandios spielenden Ellen Page entwickelt sich dabei zur universellen Rachegöttin aller sexuell mißbrauchten Teenager, ohne dabei zum abwegigen Abziehbild zu verkommen, und setzt dabei in die Tat um, was jeder Zuschauer in schwachen Augenblicken gerne mit Pädophilen machen würde! Wobei ihre Stärke ist, dass sie auf psychologischer Ebene arbeitet: Sie läßt die Unsicherheiten, Eitelkeiten, Ängste und Schuldgefühle des Pädophilen gegen ihn arbeiten, nicht (oder nur ausnahmsweise) ihre eigene moralische Überlegenheit oder gar ihre Physis!
Visuell und schnitttechnisch setzt der Film Maßstäbe, gerade weil er die Schnitte und Nahaufnahmen nicht willkürlich, sondern immer gezielt und sinnvoll einsetzt, um den jeweiligen Eindruck auf der Leinwand zu verstärken. Zusammen mit dem Sound bewirkt dies, das sich das Geschehen ausschließlich im Kopf der Zuschauer abspielt - immer ein Qualitätsmerkmal eines guten Films, wenn es denn wie in diesem Fall gelingt!
Wer solche eher kleinen psychologischen Kammerspiele mag, sollte sich "Hard Candy" auf jeden Fall ansehen, auch wenn der Filmtitel nicht ganz zu unrecht harte Kost ankündigt - die Süßigkeiten halten sich denn allerdings in eng gesteckten Grenzen ;-)...! Männern mit schwerer Kastrationsangst sei allerdings vom Kinobesuch abgeraten ;-)...
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05.06.2006
...bei denen es mir ungemein schwer fällt, eine sinnvolle Meinung zu Ihnen zu äüßern! Dieser gehört mal ganz sicher in diese Kategorie!
Die Vorschau fand ich eigentlich sehr ansprechend, die Besetzung ebenfalls und die Idee auch! Kann eigentlich nicht viel schief gehen, oder? Tats auch nicht, hah!
Der Film war gut, nicht mehr als das, aber sicherlich mal gut! Er hatte sehr humorvolle, teilweise sogar höchst subversive Momente! Und ich habe herrlich gelacht, auch wenn es beileibe keine Komödie war, die auf billige, vereinzelte Lacher aus war!
Trotzdem: Irgendwie wirkte er auch böse zusammen geschustert! Es fehlte dem Ganzen doch ein wenig mehr Zusammenhang! Sehr bezeichnend dafür die abrupten Schnitte und Storywendungen am Schluß! Anders, überraschend, aber nicht, hmmm, ergreifend, weil mir grad kein besseres Wort einfällt!
Trotz allem Bemühen und aller durchaus vorhandenen Aussetzer nach oben: Nettes Popcornkino für Zwsichendurch! Kann man sehen, muss man aber nicht!
Ach ja: Schade, dass der ein oder andere Schauspieler, besonders die ein oder andere großartige Schauspielerin, allen voran die immerhin mit einem Oscar dekorierte Marcia Gay Harden und die immer wieder unterhaltsame Jennifer Coolidge mit sehr kleinen Rollen abgespeist wurden! Gleiches gilt bis zu einem gewissen Grade sogar für Dennis Quaid! Aber das sind im Grunde ja Nebensächlichkeiten ;-)...
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29.05.2006
Gut, haben wir diesen Film also auch gesehen! Das ist doch schon mal ein positiver Aspekt, man kann also mitreden ;-)...
Ich muß ehrlich gestehen, schon nicht in Erwartung eines Meisterwerks ins Kino gegangen zu sein! So gesehen: Ich fand mich gut unterhalten, hab selbst Tom Cruise überlebt und so gut es eben ging ignorieren können, die Actionsequenzen waren wirklich klasse (das erwarte ich nu allerdings bei so einem Budget auch) und realitätsfremd war er auch - und das in beeindruckendem Masse! Hat doch was! Netter Espakismus am Abend! Hey, wofür gehe ich denn ins Kino ;-)?!?! Naja, zumindest in MI 3...!
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29.05.2006
...kam mir dieser Film seltsam bekannt vor! Das hatte ich doch schon einmal irgendwo gesehen... Nach langer und reiflicher Überlegung fiel es mir Schuppen von den Kiemen: Ja, richtig, das wars! Es sind die ersten fünf Minuten von Scream! In Spielfilmlänge!! Hurra!!! Nur mit einer interessanten Mischung aus Michael Myers und dem T-1000 als Bösewicht! Sonst, ne, nix Neues eigentlich! Ich geh noch mal tief in mich... Was ist sonst noch spannendes passiert? Hmmm.... Richtig: Gar nichts! Das wars! Hah, wußte ich doch, dass noch ein Unterschied zu Scream bestand: Der war gut!
Also: Bitte nur reingehen, wenn man total verzweifelt und gelangweilt ist! Oder einem die Tranquilizer kurzfristig ausgegangen sein sollten! Sonst kann man um diesen Film keinen Bogen machen, der auch nur annähernd groß genug wäre!
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22.05.2006
Ja, auch dieser Film bedient sich fröhlich bei Klischees! Ja, auch dieser Film erschlägt und erschrickt einen gelegentlich mit richtig simpel gestrickter Psychologie! Und ja, ganz sicher, er hat seine Längen und zehn, fünfzehn Minuten weniger hätten dem Film nicht geschadet! Und ja, ja, das Ende ist dann schon arg tränendrüsig geraten!
Aber ich fand ihn großartig! Gelegentlich entdeckt man im Rahmen einer Preview denn doch mal ein Kleinod, welches sonst wohl an einem vorüber gegangen wäre! Und für solche Filme erträgt man dann auch gerne mal Big Mamas House II und ähnliche Granaten!
C.R.A.Z.Y. erzählt sowohl die Geschichte der Selbstfindung eines nicht ganz durchschnittlichen Kindes, Teenagers und jungen Mannes und wie er lernt, sich gegen die Vorurteile der Gesellschaft, die anerzogenen Moralvorstellungen seiner selbst, die auf denselben Moralvorstellungen basierende Ablehnung seiner Umwelt und letztlich vor allem gegen den Drang zu behaupten, es seinem geliebten Vater (und, nicht zu vergessen, wenn auch weniger plakativ und vordergründig dargestellt: auch seiner mindestens ebenso geliebten Mutter) recht zu machen als auch die Geschichte einer Großfamilie mit schweren Kommunikationsproblemen, die ernsthafte Schwierigkeiten hat, mit der Andersartigkeit der geliebten Menschen klarzukommen. Ob nun Homosexualität (und ihr ewiges Pendant, die Homophobie), Aberglaube, Drogen, mangelndes Gesangstalent, alles wird abgehandelt!
Klingt nach schwerer Kost, ist aber weitgehend mit leichter Hand, einfühlsam und humorvoll geschrieben - und absolut großartig gespielt!
Ich kann den Film jedem nur wärmstens empfehlen (ohne das als Kalauer verstanden zu wissen) - allerdings mit der Einschränkung, dass man solche kleinen eher abseitig gelagerten Filme ohne allzu viel Handlung, aber mit sehr viel Charakterzeichnung schon mögen muss! Letztlich will ich nicht verhehlen, dass ich augenscheinlich (und hörbar) der Einzige im Kinosaal war, der den Film ernsthaft gut fand!
Aber für mich ein weiterer Beweis (und hoffentlich nicht der letzte), dass es die Quebecois durchaus geschafft haben, in ihrer selbsterschaffenen Isolation zumindest mal eine eigenständige und sehr gute Kinokultur zu entwickeln! Demenstprechend zur Abwechslung mal passenderweise: Chapeau!
Ach ja: Zumindest gibt es großartige Musik, daran sollte eigentlich wenig Zweifel bestehen ;-)...
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15.05.2006
...in einer fernen Galaxis.. Nein, das wars nicht, Moment! Also, vor langer Zeit bürgten die Namen Kevin Reynolds, Ridley Scott und Tony Scott noch für qualitativ hochwertiges oder zumindest doch rasantes Kino! Schade, dass es wirklich schon länger her ist!
Tristan und Isolde (an dem alle drei in unterschiedlichen Funktionen beteiligt waren) plätschert mindestens eineinhalb Stunden lang völlig belanglos vor sich hin, während der Film noch nicht gänzlich für sich entscheiden kann, welches sein Über-Ich sein soll! Bin ich ein Liebesfilm, eine klassische Tragödie, ein Heldenepos, ein Schlachtenepos? Bin ich überhaupt??? Ich fürchte, die Antwort muß leider "Ja" lauten! Und die Betonung liegt auf, na, wer kanns erraten?!?
Im Großen und Ganzen ist der Film aber gar nicht richtig schlecht! Er dauert nur etwa zwanzig Minuten zu lang (editieren ist manchmal ne echt gute Idee) - und es mangelt einfach an Biss! So ne simple Story muß man entweder genüßlich episch zelebrieren (und dafür sind zumindest Reynolds und Tony Scott eher nicht die richtigen Ansprechpartner) - oder mit Wucht durchziehen, dem Ganzen ein wenig mehr Schwung verleihen, den Score für sich arbeiten lassen, das Geschehen mit Humor (freiwllig, unfreiwillig geschieht das hier schon das ein oder andere Mal) auflockern, irgendwas machen, um das Publikum nicht sanft entschlummern zu lassen! Tristan und Isolde geht so etwas (wie gesagt, im Prinzip egal was, Hauptsache irgendwas davon) völlig ab.
Zusätzlich leidet der Film unter dem mangelnden Charisma und dem mangelnden Talent seiner Hauptdarsteller. James Franco mag hübsch anzuschauen sein, aber er spielt mit der Mimik eines Steven Seagal und dem Feuer eines Permafrostbodens, er schafft so gut wie keine Identifikationsfläche - und ich habe ihm weder den Kriegshelden noch (sogar viel weniger) den unsterblich Verliebten abgenommen! Und Sophia Myles definiert den Begriff "Blond" noch einmal neu - für diejenigen unter uns, denen dieses Klischee bislang entgangen war!
Schade um so großartige Darsteller wie Rufus Sewell und David O'Hara (der wenigstens mal den bösen Iren geben durfte, wenn auch Vergleiche mit Braveheart unter Androhung der Todesstrafe bestraft gehören - erstes Opfer dieses Gesetzes wäre dann aber, äh, ich, das lassen wir also mal besser), die in ihren völlig eindimensionalen Nebenrollen erst am Schluß ein wenig Facettenreichtum zeigen und damit ihr Können unter Beweis stellen dürfen und können.
Da hätte man mal richtig deutlich mehr draus machen können!
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