Es gibt 40 Beiträge von Nick
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21.02.2014
Düsterer Rachewestern, der zunächst - bei den ersten beiden Toten - eine geheimnisvolle, vielversprechende Spannung aufbaut, sich dann aber leider in ein wildes Herumgeballere verwandelt. An spritzendem Blut ist da kein Mangel mehr, wohl aber an Logik und filmischen Ideen. In westerntypischer Manier rottet der geheimnisvolle Besucher aus Amerika eine ganze fiese Sippe aus, ohne groß mit der Wimper zu zucken. Das originelle und eindrucksvolle Alpenpanorama hätte einen pfiffigeren Film verdient gehabt.
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07.02.2014
Der Film dauert 130, gefühlt aber 90 Minuten, was schon aussagt, dass es sich hier um eine absolut spannende und vielschichtige Geschichte handelt, die den Zuschauer mit einigen Wendungen immer tiefer in seinen Bann zieht. Psychologisch tiefgehend und sensibel, ohne billig auf die Tränendrüse zu drücken, zeigt uns der Film die Gefühlswelten seiner starken Darsteller aus wechselnden Betrachtungsweisen.
Stark Auslandsoscarverdächtig, würde ich meinen, und unbedingt empfehlenswert - wenn man Lust hat, die Probleme Liebender, Hassender, Geschiedener, Zurückgelassener, Getrennter, Heranwachsender, Trauernder Einsamer und Hoffender an sich heranzulassen.
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22.12.2013
Richtig schlechte Filme können die Coens vermutlich gar nicht machen.
Und wenn diese Geschichte auch niemanden von den Sitzen reisst, gut gemacht ist sie doch.
Die Story eines Losers, der sich von einer Panne zur nächsten hangelt und es einfach nicht schafft, mit seinem (leider ziemlich modern klingenden) Soft-Folk Erfolg zu haben. Und ebenso, wie die Erwartung des Zuschauers unerfüllt bleibt, seinen Durchbruch zu erleben, bleibt Llewyn auch den ganzen Film über das, was er bereits am Anfang ist: ein mürrischer, aggressiver kleiner Drecksack ohne jegliches Verantwortungsgefühl - aber trotzdem einigermaßen sympathisch.
Der musikalische Höhepunkt am Ende des Films: ein Song von Dylan, der im selben Laden auftritt wie unser Hauptdarsteller, und bei der Kraft, die der Song ausstrahlt wird schlagartig klar, dass für Davis der Kreislauf des Mißerfolges von vorne weitergeht, während still und heimlich ein neues Zeitalter anbricht..
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27.10.2013
Eine einfache, schnörkellose Geschichte über den unbedingten Willen weiterzuleben, selbst wenn alles hoffnungslos scheint und es nicht viel gibt, was einen noch hält.
Derartiges wurde schon oft in die Kinos gebracht, aber noch nicht in solchen Bildern. Die digitale Tricktechnik zusammen mit dem 3D-Erlebnis ist wirklich umwerfend - die Schwerelosigkeit im All scheint sich ins Kino zu übertragen.
Obwohl Hubble, ISS, Sojus und was man alles so kennt der Reihe nach zerlegt werden, wird es mit der Action nicht völlig übertrieben. Spannende Action in tollen Bildern. Ein Film für die große Leinwand.
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21.10.2013
Die Geschichte der Schwarzen in Amerika seit den 20er Jahren, illustriert durch die Geschichte eines Butlers, der etlichen US-Präsidenten diente.
Es ist interessant zu sehen, wie sich die Apartheid in den Staaten über die Epochen veränderte. Kaum zu glauben, dass man in den Südstaaten vor 80, 90 Jahren noch einen Schwarzen erschießen konnte, ohne größere Folgen befürchten zu müssen, und dass die Nationalgarde gegen rassistische Weiße vorgehen mußte, die Schwarzen in den 50er den Schulbesuch verwehren wollte. Als Geschichtslektion also ok, es ist auch interessant, die diversen Promis zu beobachten. Man lernt auch weiterhin, dass Amerika seit je her ein tief gespaltenes Land war und ist, siehe der aktuelle Haushaltsstreit.
Für ein, zwei Oskars wird's wohl reichen, auch wenn die große emotionale Tiefe leider nicht ganz aufkommt - außer vielleicht am Schluß, wenn der ewige Butler angesichts der Wahl Obamas erstmals frei und selbstbewußt auftritt.
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12.04.2013
Der reiche Auktionär Virgil Oldman versteckt seine Ängste hinter einer arroganten, ablehnenden Fassade. Statt in ein Liebesleben steckt er seine gesamte Leidenschaft in eine hochwertige Sammlung berühmter Frauenporträts, die er mit nicht immer legalen Tricks ständig erweitert.
Erst als er eine junge Frau kennenlernt, die gleichsam wie sein Spiegelbild unter der Angst vor den Menschen leidet, beginnt er, sich zu ändern. Erstmalig umwirbt er kein Kunstobjekt, sondern einen anderen Menschen, erstmalig lässt er seinen Gefühlen freien Lauf. Doch er stellt fest, dass sich auch in der Liebe manchmal die Frage stellt, was ist echt, was ist eine Fälschung?
Eine originelle Liebesgeschichte, in symbolkräftigen, eleganten Bildern erzählt, stilvoll inszeniert, mit einem recht überraschenden Finale – absolut empfehlenswert.
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26.03.2013
Amerikaner sind locker, chaotisch, doch meistens gut drauf, überdreht und neurotisch – und sie können keine drei Sätze hintereinander sprechen, ohne das Wort ‚fuck’ zu verwenden. Wer diese Erwartungshaltung hat, wird von dieser Komödie nicht enttäuscht werden, vor allem, wenn er selbst eine Familie oder eine langjährige Beziehung sein eigen nennt. Man sollte aber einen derben Humor zu schätzen wissen, der sich häufig unter der Gürtellinie austobt (Hämorrhoiden, Frauenarzt, Prostatauntersuchung, Sexprobleme etc pp), auch wenn einige der vielen kleinen Gags und Sprüche durchaus gelungen sind. Dramatischer Tiefgang wird eher nicht präsentiert, das Genre Tragikkomödie allenfalls gestreift. Die Protagonisten werden 40, klar, doch eigentlich haben sich ja alle lieb, die Probleme sind beherrschbar und jeden Tag scheint die Sonne. Insgesamt ein netter Streifen, der den Zuschauer unterhält, ohne ihm allzu viel abzuverlangen.
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22.02.2013
Ein Liebesfilm mit besonderer Note - seine beiden Hauptpersonen haben mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen, die jeweils aus dem traumatischen Verlust ihrer früheren Partner resultieren. Die naheliegende Lösung - die beiden verlieben sich - ist hier mit noch mehr Hindernissen gespickt als sonst schon, denn die beiden stehen sich regelmäßig selbst im Weg. Bis es dann funkt, das ist absolut liebevoll, originell und witzig inszeniert, die uramerikanischen Themen Baseball-Leidenschaft und Tanzwettbewerb sind eingebettet, ohne zu nerven, De Niro glänzt in einer Nebenrolle – Lachen und Weinen liegen nahe beieinander, und das ist es doch, was wir wollen, oder? Zu Recht mehrfach oscar-nominiert.
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16.02.2013
Sorry, aber die allgemeine Zustimmung kann ich nicht teilen. Der Film hat ein paar gute Kameraeinstellungen, aber die Story ist dünn, ohne Überraschungen, mit logischen Schwächen; die Charaktere sind holzschnittartig: hinterwäldlerische, sadistische Weiße quälen tumbe, devote Schwarze. Spannung gleich Null, stattdessen gibt es eine Aneinanderreihung von ekelhaft gewalttätigen Sequenzen, Schockeffekte, die für die Auseinandersetzung mit dem Thema überflüssig sind, die aber leider einen gewissen Unterhaltungswert für das Popcornpublikum zu haben scheinen.
Spätestens nach dem Ableben des charmanten Christoph Waltz verschwindet dann noch jeglicher Wortwitz, der Film geht nahtlos über in ein reines Splattermovie, in dem hektoliterweise Tomatensauce, aber wenig Genialität versprüht werden.
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11.02.2013
Ein absolut sehenswerter Film mit einigen unvergesslich bleibenden Bildern. Erzählt wird eine völlig unglaubwürdige, phantastische Geschichte, die wir aber ob ihrer Schönheit in uns aufsaugen, ohne im Geringsten zweifeln zu wollen – und die uns damit dem Verständnis von ‚Glauben’ ein Stück näher bringt.
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