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Solaris
USA 2002, Laufzeit: 98 Min., FSK 12
Regie: Steven Soderbergh
Darsteller: George Clooney, Natascha McElhone, Jeremy Davies, Viola Davis, Ulrich Tukur

Ein Forscherteam auf einer Raumstation nahe des fernen Planeten Solaris sendet merkwürdige Funksprüche zur Erde. Da schickt man den Psychologen Dr. Chris Kelvin (George Clooney) in den Weltraum, um auf der Station Prometheus nach dem Rechten zu sehen. Auf dem Weg dahin erhält er noch von seinem Freund, dem Teamchef Gibarian (Ulrich Tukur) Nachricht, doch als er Prometheus erreicht, sind Gibarian und einer der anderen des Teams tot. Befriedigende Informationen erhält Kelvin weder von einer zurückhaltend spröden Offizierin der Raumstation, noch von einem durchgeknallten Besatzungsmitglied, aus dessen Gestammel Kelvin nicht klug wird. Aber auch Chris selbst gerät auf Prometheus in das magische Kraftfeld des Planeten Solaris und erlebt sonderbare Visionen. So findet er am Abend seine Frau Rheja (Natasha McElhone) in seinem Bett, die sich vor Jahren das Leben genommen hatte. Jetzt erkennt er sie zum ersten Mal wirklich, weiß, was er an ihr hat, beginnt sie zu lieben, kommt aber zu dem schmerzlichen Bewußtsein, dass sie nur ein Trugbild ist. Der russische Regisseur Andrej Tarkowskij hatte 1972 mit der Stanislaw-Lem-Verfilmung "Solaris" einen der schönsten und intelligentesten Science-Fiction-Filme gedreht, ein episches 3-Stunden Drama von großer künstlerischer Kraft. Seine Utopie basierte nicht auf technischer Wunderwelt oder kriegerischen Auseinandersetzungen mit unbekannten Mächten, sondern es war eine philosophische Gedankenreise in die Vergangenheit, die ­ wie so oft bei Lem - erst über den Umweg Zukunft zu erreichen und zu begreifen war. Soderbergh hat aus dem Lem-Stoff nicht etwa einen aufwändigen Psychoreißer gedreht, obwohl sein Hauptdarsteller George Clooney und einer seiner Produzenten James Cameron war, die beide mit Multimillionenprojekten zu Gange sind. Er drehte vielmehr einen subtilen, eindringlichen, "kleinen" Film über die Grenzen von Wirklichkeit und Phantasie. Als sein eigener Kameramann gelingt es ihm darüber hinaus eindrucksvoll, die Gegensätze von Wirklichkeit und Fiktion deutlich zu machen. Bei den Berliner Filmfestspielen, wo der Film im Wettbewerb zu sehen war, äußerten sich Regisseur und Hauptdarsteller ­ ähnlich wie Dustin Hofmann ­ als klare Gegner von George Bushs Irak-Plänen: sie sprachen sich eindeutig für Amerika aber gegen den Irak-Krieg aus.

(Heiko R. Blum)

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