End of Watch
USA 2012, Laufzeit: 109 Min., FSK 16
Regie: David Ayer
Darsteller: Jake Gyllenhaal, Michael Peña, Anna Kendrick, America Ferrera, Natalie Martinez, Cody Horn, Frank Grillo, David Harbour, Cle Sloan, Jaime FitzSimons
>> www.endofwatch.de
"...und mach die sch*** Kamera aus!"
Matt513 (266), 02.04.2017
In Zeiten, wo Polizisten mit Bodycams ausgestattet werden, war es vielleicht nur eine Frage der Zeit, bis ein solcher Film mal entstehen würde. Das ist für sich genommen eine prima Idee. Wo es mittlerweile üblich geworden ist, einen fertig geschnittenen Film Bild für Bild die digitale Nachbearbeitung durchlaufen zu lassen (was ihn makellos, aber auch steril wirken lässt), sorgen die grobkörnigen Bilder, häufig aus schiefen Blickwinkeln sowie zu wenig ausgeleuchtet, für einen wohltuenden Touch von Authenzität. So weit, so gut.
Regisseur Ayers Problem ist aber, daß sich dieses Prinzip über die Distanz eines ganzen Films kaum durchhalten läßt, so man den Zuschauer nicht durch zu 'reale', wenig erklärende Bilder überfordern möchte. Polizist Brian läßt er daher im Film erwähnen, jener würde im Nebenfach Film studieren, sodann bei den Patroullienfahrten seine private Kamera eingeschaltet auf das Armaturenbrett legen (wofür es mehrmals Ärger mit dem Vorgesetzten gibt, jedoch keine disziplinarischen Konsequenzen). Das geht so als Erklärung für die Seite der Guten gerade noch durch. Bloß wie erklärt die andere Seite es, wenn sie im Auto und anderswo ihre finsteren Pläne bespricht, während einer von ihnen das mit der Handykamera mitschneidet? Wer bitte ist denn als Böser so dämlich? Hier kommt das Konstrukt eindeutig an Grenzen.
Der andere schwierig zu vermittelnde Aspekt ist die enorme Erfolgsquote, mit welcher Brian und Mike ihrem Tageswerk nachgehen. Einsatz - bäm! Massenhinrichtung bei Routinekontrolle entdeckt! Einsatz - bäm! Gewalttäter dingfest gemacht & Kollegen das Leben gerettet! Einsatz - bäm! Geldkurier der Mafia bei Zufallskontrolle überführt und eine illegale, automatische Waffe hatte der auch dabei! Einsatz - bäm! Kleine Kinder aus dem Feuer gerettet! Tapferkeitsmedaille obendrauf! Superman wäre neidisch. Eine Dramaturgie wie aus dem Videospiel. Das kollidiert aber mit den erwähnten Kamerabildern, welche halt die Eigenart haben, alles wie eine Live-Reportage wirken zu lassen. Aber soviel aufregende Action erlebt man dann als Cop, selbst in L.A.? Jeder Schuß ein Treffer? Unterhaltsam, aber kaum zu glauben. Also, 'war mal was anderes, ist aber einfach nicht durchgehend praktikabel.
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24
Ungewöhnliches Liebesdrama
„Alle die du bist“ im Odeon – Foyer 05/24
Doppelter Einsatz für „Afrika“
Spendenaufruf des Afrika Film Festivals – Festival 05/24