Eddie The Eagle – Alles ist möglich
USA, Großbritannien, Deutschland 2016, Laufzeit: 106 Min., FSK 0
Regie: Dexter Fletcher
Darsteller: Taron Egerton, Hugh Jackman, Christopher Walken
>> www.fox.de/eddie-the-eagle
Dabei sein..
Matt513 (266), 19.11.2016
An Eddie the Eagle erinnere ich mich gut. Grieselige Bilder im Fernsehen, Begeisterung auf den Rängen, gewinnendes Lächeln im Gesicht, Glasbausteine auf der Nase und ja, der Schnurrbart. Er sah aus, wie man sich im Vor-Internet-Zeitalter den typischen Briten vorstellte; so ein wenig wie Terry-Thomas in Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten. Tollkühn war, was „Eddie“ Edwards da ablieferte und viel gefährlicher, als es die Bilder von vermeintlich federleicht dahinschwebenden Skispringern vermittelten. Er stand für den olympischen Gedanken, daß alleine die Teilnahme schon alle Mühen lohnt. Edwards‘ Olympia-Kampagne war als haarsträubend zu bezeichnen. Einen einzigen Coach wie im Film gab es nicht. Hugh Chapman in der Rolle des Trainers wurde womöglich als Vehikel für den internationalen Vertrieb installiert. Siehe auch das Filmplakat; dort steht Chapman VOR Taron Egerton (??). Letzterem gebührt aber großes Lob für seine sehr glaubwürdige Darstellung des vierschrötigen Briten bis hin zu dessen etwas eigentümlicher Mimik, ohne dabei jedoch wie eine Karikatur zu wirken. 'Hat mir sehr gefallen.
Regisseur Fletcher bringt hier mit Stilmitteln wie typischen Schriftsätzen auf den Zwischentiteln und dem sehr gelungen instrumentierten Soundtrack 80er-Feeling auf die Leinwand. Und wenn sich Eddie schließlich in die Tiefe stürzt, stockt einem der Atem. Ganz groß inszeniert. Da Triumph und Niederlage bei ihm ganz nah beieinander liegen, ist das ganze Ensemble gefordert, wenn die Kamera dann die wechselnden Reaktionen in ihren Gesichtern abfilmt. Eine sehr schöne Passage; 'muß man als Schauspieler so erstmal hinkriegen. Ist der Film in seiner Dramaturgie sicherlich vorhersehbar, so ragt er aufgrund seines Gesamtmixes aus der Masse vergleichbarer Werke hervor. 'Kann man gucken!
Der verrückte Engländer
mobile (173), 24.04.2016
Dieser Film macht einfach Spaß. Was Eddie alles anstellt, um an Olympischen Spielen teilzunehmen, obwohl er überhaupt nicht sportlich ist, ist sehr lustig. Aber nicht nur das. Man hat Mitleid mit ihm, wenn ihm von der Kommission Steine in den Weg gelegt werden. Man hat Angst um ihn, wenn er sich waghalsig die Schanze runterstürzt. Man freut sich mit ihm über seine ersten Erfolge. Und vor allem fragt man sich, warum tut er sich das alles an??? Er, der als Kind ein Jahr lang im Krankenhaus war, und dem die Ärzte vom Sport abgeraten haben, will es allen, und insbesondere seinem Vater, zeigen.
Auch die Nebendarsteller bereichern:
Hugh Jackman als Alkoholiker und ehemaliger Skispringer, der Eddie schließlich trainiert, Iris Berben, bei der Eddie kellnern darf, um sich seinen Traum zu finanzieren, und die coolen norwegischen Skispringer, die sich über den Engländer amüsieren und dann doch seine Leistung und vor allem seinen Mut anerkennen.
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