Der Informant!
USA 2009, Laufzeit: 108 Min., FSK 12
Regie: Steven Soderbergh
Darsteller: Matt Damon, Scott Bakula, Joel McHale, Melanie Lynskey, Rick Overton, Tom Papa, Tom Wilson, Clancy Brown, Eddie Jemison, Lucas McHugh Carroll, Rusty Schwimmer, Craig Ricci Shaynak, Scott Adsit, Ann Dowd, Allan Havey, Howie Johnson, Nick Craig
Der dickliche Matt..
woelffchen (597), 09.11.2009
 
...Damon spielt seine Rolle ja ganz gut und bemüht sich, die Kuh am Laufen zu halten, aber insgesamt kann er dem Film nicht das geben, was er braucht: ein dynamisches Drehbuch mit eindeutigen Charakteren, eine Dramaturgie, die den Zuschauer mitreißt und eine Musik, die das alles zielgerichtet untermauert.
Hier wußte ich nie genau, wohin die Reise gehen sollte: Ein Haufen krimineller Energie, verpackt in einem biederen Geschäftsmann, dem sie immerhin 9 Jahre Gefängnis einbringt, was ja letztlich überhaupt nicht komisch ist, oder aber eben eine Komödie mit entsprechender Musikuntermalung.
Was nun? Fisch oder Fleisch? Beides zusammen bekommt einem nicht.
Matt Damon rettet mit seiner Leistung den Film noch so halbwegs über die Runden, und es ist ihm zu verdanken, daß er angesichts der anderen völlig fehlbesetzten Schauspieler nicht vollends im Desaster endet.
Mark Schlämmer
Unser (26), 07.11.2009
Fieser Film ? erst lacht man sich die Seele aus dem Leib über den gnadenlos dummschlauen Hauptdarsteller Mark Withacre, beim Herausgehen hat man schon ein komisches Gefühl im Bauch und auf dem Heimweg vom Kino wird einem geradewegs schlecht, weil man doch diesen oder jenen Anteil des Helden in sich selbst wiederfindet. Er ist ja auch durchaus nicht unerfolgreich, von seinem kleinen Fehltritt mal abgesehen. Da hatte er es halt überrissen, aber  da war er ja schon Bereichsleiter und hat 350.000 $ im Jahr verdient. Muss man erst mal haben. Und dann hatte er eine hübsche ihm zugetane Frau und drei Kinder ? zwei davon adoptiert. (Den Witz versteht nur, wer den Film gesehen hat). Außerdem ist er eigentlich sehr nett und freundlich, vielleicht ein bisschen angeberisch und ganz übel sieht er auch nicht aus mit seinem Toupé. Ich meine, ja, er hat ein flexibles Verhältnis zur Wahrheit, das stimmt. Aber wenn man es nicht überreißt, ist das durchaus eine erfolgreiche Strategie. Mich hat der Mann stark an Horst Schlämmer erinnert ? der agiert zwar auf einer etwas anderen Ebene, aber er ist genau wie Mark Withacre gnadenlos unreflektiert und merkt gar nicht wie unmöglich er ist. Mark hält sich als er dann auffliegt für ein Opfer der Umstände. Darüber lacht man gern. Schließlich merken wir so was doch alle, wir sind doch eigentlich ganz ok, ... oder?
Fazit: Genussvoller Film mit schwungvoller Musik, toll inszeniert ? lang anhaltender leicht bitterer Nachgeschmack. Reingehen!

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