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Foto: Cologne Pride

Fünfzig Jahre Emanzipation

21. Juni 2019

Cologne Pride und Christopher Street Day – Spezial 07/19

In der Nacht des 27. Juni 1969 rückten Polizeikräfte der Stadt New York in das Stonewall Inn ein. Wie in den sechziger Jahren üblich, sollte auch hier gezielt eine Bar ausgehoben werden, die besonders beliebt bei homosexuellem und transgender Publikum war. Immer wieder wurde bei diesen Razzien die Identität der Besucher festgehalten und teils veröffentlicht. Immer wieder kam es zu Verhaftungen und Anklagen wegen „anstößigen Verhaltens“ – und das allein aufgrund der sexuellen Orientierung der Verhafteten. Die Nacht des 27. Juni stellt einen Wendepunkt dar: Die Besucher der Bar auf der Christopher Street wehrten sich gegen die Polizeitruppen. Fünfzig Jahre ist das her.  Sie wurde zum Ausgangspunkt einer Emanzipationsbewegung, die sich gegen Diskriminierung, staatliche Willkür und für Toleranz auf der ganzen Welt einsetzt und die jedes Jahr mit dem Christopher Street Day ihren symbolischen Ausdruck findet.

Auch in Köln wird der Christopher Street Day seit nunmehr 26 Jahren im Rahmen der „Cologne Pride“ gefeiert. Unter dem Motto „50 years of pride“ will man zum Jubiläum an die Protagonisten der ersten Stunde erinnern. Im Rahmen der zweiwöchigen Feier, bei der die Christopher Street Day Demo am 7. Juli den Höhepunkt darstellt, steht neben einer Fülle an Partys und Konzerten vor allem die Geschichte der Bewegung im Vordergrund: Neben Filmen und Ausstellungen prägen Diskussionsrunden wie die Pride Denkwerkstatt 2.0 das umfangreiche Veranstaltungsangebot, bei der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Bewegung reflektiert werden. Denn auch darum geht es dieses Jahr: Nicht nur den alten Helden soll gedacht, auch den aktuellen Herausforderungen für die Community soll selbstbewusst gegenübergetreten werden. So formulieren die Veranstalter auch ein klares politisches Programm, um Diskriminierungen weiter abzubauen und die emanzipatorischen Errungenschaften zu bewahren: Gegen Konversationstherapien von selbsternannten „Homoheilern“, für eine bessere mediale und gesellschaftliche Sichtbarkeit der Community und für einen Aktionsplan der Regierung gegen Rechtspopulismus, Rassismus, Antisemitismus, Homo-Trans- und Biphobie.

Cologne Pride | bis 7.7. | www.colognepride.de

Florian Holler

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