Die Royal Albert Hall, die Carnegie Hall, die Wiener Festwochen, das Edinburgh International Festival, das Hong Kong Arts Festival, das Adelaide Music Festival, die BBC Proms – und sogar die Nobelpreisverleihung. Es gibt kaum einen renommierten Konzertsaal oder überhaupt einen Ort, an dem Amjad Ali Khan noch nicht gespielt hat. Der Inder ist eine Legende auf seinem Instrument, der Sarod, der indischen Langhals-Laute. Seit nunmehr fast 70 Jahren trägt er seine Musik in die ganze Welt – und damit zugleich das Erbe eines Musikerlebens, das über sechs Generationen hinweg herangewachsen ist. In seinen Konzerten begeistert er durch stupende Technik sowie raffinierte Improvisationen, mit denen er das Publikum in seinen Bann zieht.
Khan erhielt seinen ersten Sarod-Unterricht bei seinem Vater, Hafiz Ali Khan, der seinerseits auch bereits eine Legende auf seinem Instrument war. Sein erstes Solokonzert gab er bereits im Alter von zarten zwölf Jahren. Im Laufe seiner steilen Karriere erhielt er zahlreiche Ehrendoktorwürden sowie beispielsweise den höchsten indischen Verdienstorden. Seine Musik vermittelt er nicht nur an das Publikum, sondern auch an die nachfolgenden Generationen. So unterrichtete er u.a. als Gastprofessor in Stanford, an der Indiana University, der York University und der Washington University.
Doch nicht nur als Sarodspieler und -pädagoge ist Amjad Ali Kahn sehr gefragt, sondern auch als Komponist. Neben den neuen Ragas, die in der langen Tradition der indischen Musik stehen, greift er seinen eigenen Stücken auch immer wieder auf die klassische westliche Musik zurück. Dabei gelingt es ihm gekonnt, diese mit seiner indischen Musik zu verbinden. So ergaben sich Kooperationen u.a. mit dem Cellisten Claudio Bohorquez oder auch mit dem Scottish Chamber Orchestra. Gerade für seinen Einsatz der Musik zur Völkerverständigung erhielt er auch Auszeichnungen der UNESCO. Seit einigen Jahren ist er inzwischen mit seinen beiden Söhnen, Ayaan Ali Bangash und Amaan Ali Bangash, die beide ebenfalls hervorragende Sarodspieler sind, zu erleben. So auch bei seinem Konzert in der Kölner Philharmonie.
Amjad Ali Khan | Di 23.8., 20 Uhr | Kölner Philharmonie | www.koelner-philharmonie.de
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Orchester der Stardirigenten
London Symphony Orchestra in Köln und Düsseldorf – Klassik am Rhein 04/24
Blickwechsel in der Musikgeschichte
Drei Spezialisten der Alten Musik in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 03/24
Bratschen im Fokus
„Violas Go Wild“ in der Kölner Philharmonie – Musik 02/24
Abenteuerliche Installation
„Die Soldaten“ in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 01/24
„Herrliche Resonantz“
Avi Avital in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 12/23
Tod und Auferstehung
„Auferstehungssinfonie“ in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 09/23
„Von Alt bis Neu wird alles dabei sein“
Mathis Stier über sein Konzert im Rahmen der Reihe Rising Stars in Köln – Interview 08/23
Aus grellem Sonnenlicht
Sarah Aristidou in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 03/23
Eine ganz besondere Truppe
Ensemble-Geburtstagsfeier in Köln – Musik 09/22
Nationale Abenteuer
Barenboim und Lang Lang in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 07/22
Konzert als Abenteuer
Aurora Orchestra in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 06/22
Zwei fulminante Debüts
Elim Chan dirigierte das Gürzenich-Orchester mit Violinist Benjamin Beilman – Konzert 11/19
Befreiung durch Verwandlung
Laura Totenhagen im Stadtgarten – Musik 11/24
Zurück zur Straßenmusik
Dan & Dota in der Katine – Musik 11/24
Noise, Rap und Migration
Zwischen Bühne und Buchdeckel – Unterhaltungsmusik 11/24
Endlich Wochenende
13. Week-End Fest im Stadtgarten – Musik 10/24
Psychedelische Universen
Mother‘s Cake im Helios 37 – Musik 10/24
Aggressive Dringlichkeit
Internationale Acts von Rock über Hip Hop bis Avantgarde – Unterhaltungsmusik 10/24
Eine Party für die Traurigen
Romie in der Maulvoll Weinbar – Musik 09/24
Heftiger Herbstauftakt
Nach Open Air wieder volles Programm in Clubs und Hallen – Unterhaltungsmusik 09/24
Kein Bock auf Sitzkonzert
Mdou Moctar im Gebäude 9 – Musik 08/24
Sommerloch? Nicht ganz ...
Volle Packung Drum‘n‘Bass, Indie, Tuareg-Blues und Black Metal – Unterhaltungsmusik 08/24
Fette Beats im Wohngebiet
Green Juice Festival 2024 in Bonn – Musik 07/24
Vielfalt, Frieden und Respekt
3. Ausgabe von Shalom-Musik.Koeln – Musik 07/24
Die Ruhe im Chaos
Emma Ruth Rundle in Köln und Bochum – Musik 07/24