Eine geschenkte Penthouse-Wohnung? Dazu sagt niemand nein. Und wenn man dafür ein bisschen Überzeugungsarbeit bei den drei Bewohnern der WG im Haus leisten muss, ist das auch nicht weiter schlimm. Oder besser: sollte das nicht weiter schlimm sein. Ist es aber. Immerhin müssen sowohl eine Esoterikerin als auch eine widerspenstige Verwaltungsfachangestellte und ein vermeintlich großer Komponist zustimmen, damit die Wohnung unter dem Dach neu bezogen werden kann. Was deutlich schwieriger ist, als es klingt. Mit dieser Ausgangssituation beginnt die neueste Rheinkabarett-Produktion „Nur über meine Leiche“ im Haus der Springmaus in Bonn-Endenich, die wie gewohnt mit dem Chaos spielt – und vor kurzem noch selber in einer vergleichbaren Situation war.
Seit etlichen Jahren gehört das Kabarett-Ensemble zu den festen Springmaus-Akteuren; kein Wunder, wenn der Hausherr selbst mitwirkt. Ende 2023 hat Andreas Etienne allerdings offiziell sowohl seine Bühnenkarriere als auch seine Verpflichtungen hinter den Kulissen beendet (zumindest vorerst), sodass seine Position neu besetzt werden musste. Jetzt ist Susanne Pätzold nachgerückt, die zusammen mit Cosima Seitz, Michael Müller und Christoph Scheeben beweisen muss, dass die Pointen auch ohne die einstige Ober-Springmaus zünden können. Sollte eigentlich klappen: Immerhin sind drei Viertel des Rheinkabaretts schon gut aufeinander eingespielt, und mit Regisseur Hans Holzbecher steht einmal mehr ein erfahrener Kabarett-Mann an der Seite des Ensembles. Dieses lässt natürlich nicht nur das Trio Infernale des Wohnungsmarkts streiten, sondern lädt mit einer Maklerin zusammen auch Nerds, Spieler und verlorene Seelen zur Besichtigung ein, kurzum alle, die den Schlüssel zum Glück begehren. Na, das kann ja heiter werden – wie man das von einem Springmaus-Ensemble erwartet.
Rheinkabarett: Nur über meine Leiche | 29.2., 1., 17., 20.3., 12., 13.4.,16., 17.5. je 20 Uhr | Haus der Springmaus, Bonn | www.springmaus-theater.de
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