choices: Herr Petritt, ist Köln eine Comic-Stadt?
Uwe Petritt: Selbstverständlich, sonst wären wir nicht schon seit 1984 im Geschäft … (lacht) Die Szene lebt.
Es gibt nur wenige Comicläden …
Das Internet hat einiges verändert. Um an Comics zu kommen, braucht man nicht mehr den „Dealer“ seines Vertrauens aufzusuchen, sondern kann ganz bequem vom Sofa aus bestellen. Der stationäre Handel muss dagegen durch Fachkompetenz und guten Service sein Profil schärfen.
Wie läuft nun das Geschäft?
Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die Heftchen verschlingen, ist geringer geworden. Sammler von Comics sind meist älter, und gute Comics sind selten billig. Das Angebot ist differenziert. Die größte Veränderung haben in den letzten 20 Jahren allerdings die Mangas mit sich gebracht, die von einem jungen, vor allem weiblichen Publikum gelesen werden, die Comicbörsen werden nicht mehr allein von grauhaarigen Comic-Nerds dominiert. (lacht)
Ist diese thematische Vielfalt ein Vorteil?
Die Vielfalt bedingt, dass wir krisenunabhängiger sind. Seit in den Feuilletons von Spiegel, Zeit und Stern Graphic Novels besprochen werden, hat uns ein neues Publikum entdeckt, das bisher keinen Bezug zu Comics hatte. Dazu kommen die Comicverfilmungen wie aktuell der „Tim und Struppi“-Film. Plötzlich steigt die Nachfrage nach den klassischen Hergé-Alben, die im Film verarbeitet wurden.
Sind Sie mit den Verlagsprogrammen zufrieden?
Wie im klassischen Buchverlagswesen ist vieles spezialisiert. Neben den großen Verlagen wie Carlsen, Ehapa, Splitter, Panini oder Cross Cult sorgen kleine Verlage wie Kult Editionen, Schreiber & Leser, Comicplus, Salleck, Edition 52 oder der ambitionierte Berliner Reprodukt-Verlag für ein abwechslungsreiches Angebot.
Welche Bedeutung spielt dabei die Intercomic, die seit 35 Jahren zweimal jährlich in der Mülheimer Stadthalle stattfindet?
Die Comic-Messe spielt eine wichtige Rolle. Vor allem sorgt sie dafür, dass Comics im Gespräch bleiben. Aus diesem Grunde ist Köln in Sachen Comics mit Verlagen, Läden und Messe gut aufgestellt. Comics haben inzwischen auch einen festen Platz im Buchhandel.
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Wundersam und unbeschreiblich
Die ILLU16 bringt IllustratorInnen aus NRW zusammen – Kunst 03/16
Von der Bildergeschichte zur Graphic Novel
Ahnen, Klassiker und jüngere Erneuerer des Mediums – ComicKultur 03/16
Politisch, historisch, fantastisch
Es gibt viele mögliche Comicwelten – ComicKultur 02/16
Aus Leidenschaft Comics schaffen
Der Comic ist im Kölner Kulturleben ein zartes Pflänzlein – THEMA 12/11 COMICSTADT KÖLN
„Künstlern ein Forum bieten“
Thomas Götze über die Intercomic, kulturelle Vielfalt und Nachwuchssorgen – Thema 12/11 Comicstadt Köln
„Anlaufstelle für jeden Comiczeichner“
Miguel Riveros Silva über Superhelden, Comickunst und die Perspektiven der Comicstadt Köln – Thema 12/11 Comicstadt Köln
„Viele Spiele haben noch einen sehr infantilen Touch“
Teil 1: Interview – Medienpädagoge Martin Geisler über Wandel in der Videospiel-Kultur
„Genießen der Ungewissheit“
Teil 2: Interview – Sportpädagoge Christian Gaum über das emotionale Erleben von Sportevents
„Ich muss keine Konsequenzen fürchten“
Teil 3: Interview – Spieleautor und Kulturpädagoge Marco Teubner über den Wert des Spielens
„Die Bürger vor globalen Bedrohungen schützen“
Teil 1: Interview – Politikwissenschaftler Oliver Treib über Aufgaben und Zukunft der Europäischen Union
„Mosaik der Perspektiven“
Teil 2: Interview – Miriam Bruns, Leiterin des Goethe-Instituts Budapest, über europäische Kultur
„Der Verkauf des Kaffees nach Europa ist gestoppt“
Teil 3: Interview – Sebastian Brandis, Sprecher der Stiftung Menschen für Menschen, über das EU-Lieferkettengesetz
„Tiefseebergbau ohne Regularien wäre ganz schlimm“
Teil 1: Interview – Meeresforscher Pedro Martinez Arbizu über ökologische Risiken des Tiefseebergbaus
„Wir müssen mit Fakten arbeiten“
Teil 2: Interview – Meeresbiologin Julia Schnetzer über Klimawandel und Wissensvermittlung
„Entweder flüchten oder sich anpassen“
Teil 3: Interview – Klimaphysiker Thomas Frölicher über ozeanisches Leben im Klimawandel
„Es liegt nicht am Gesetz, Kriminalität zu verhindern“
Teil 1: Interview – Kriminologe Dirk Baier über Gewaltkriminalität und Statistik
„Prüfen, ob das dem Menschen guttut“
Teil 2: Interview – Publizist Tanjev Schultz über ethische Aspekte der Berichterstattung über Kriminalfälle
„Eltern haben das Gefühl, sie müssten Buddhas werden“
Teil 3: Interview – Familienberaterin Nina Trepp über das Vermeiden von psychischer Gewalt in der Erziehung
„Ernährungsweisen verändern, ohne Zwang“
Teil 1: Interview – Tierethikerin Friederike Schmitz über vegane Ernährung
„Naturschutz wirkt“
Teil 2: Interview – Biologin Katrin Böhning-Gaese über Biodiversität, Wildtiere und Naturschutz
„Sie verstehen uns“
Teil 3: Interview – Tierhistorikerin Mieke Roscher über die Beziehung zwischen Menschen und Tieren
„Was nicht erlaubt ist: Druck ausüben“
Teil 1: Interview – Autor Sebastian Schoepp über Freundschaften
„Bin ich eifersüchtig oder eher neidisch?“
Teil 2: Interview – Paarberaterin Sonja Jüngling über sexuelle Kontakte außerhalb einer Paarbeziehung
„Mit dem ersten Kind nimmt die Ungleichheit zu“
Teil 3: Interview – Soziologe Kai-Olaf Maiwald über Ehe, Familie und Geschlechterverhältnisse
„Mehr Umsatz, mehr Gesundheit“
Teil 1: Interview – Unternehmer Martin Gaedt über die Vier-Tage-Woche