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Ist sehr schön: Jens Friebe
Foto: Max Zerrahn

German Deutschrock

03. Oktober 2022

Text-Hermeneutik für Fortgeschrittene – Unterhaltungsmusik 10/22

Die Band Mutter macht seit den späten 80er Jahren Noiserock mit deutschem Gesang. Das war lange ein ziemlich klares Alleinstellungsmerkmal. Der Noise hat sich in all den Jahren ein wenig gelegt, die sehr eigenen Texte von Sänger und Band-Zentrum Max Müller sind immer noch eine Fundgruppe für feinste Text-Hermeneutik. Und wann muss man schon mal laut auflachen, wenn man einen Albumtitel hört? Das gerade erschienene neue Album heißt „Ich könnte du sein aber du niemals ich“ (6.10. 20 Uhr, Bumann & Sohn). Nach dem Ende von Blumfeld hat Jochen Distelmeyer ein Soloalbum veröffentlicht, ein Buch geschrieben und ein Cover-Album herausgebracht. Das ist sechs Jahre her. Doch nun hat er mit „Gefühlte Wahrheiten“ ein neues Album, auf dem er u.a. mit drei Countrysongs überrascht. Die waren ursprünglich für eine Art „Mixtape“ geplant und finden sich nun zwischen anderen, deutschsprachigen Popsongs (7.10. 20 Uhr, Gebäude 9). Ein mindestens so alter Alumnus der sogenannten Hamburger Schule ist Frank Spilker, der mit seiner Band Die Sterne mit mal funkigem, mal von Techno inspiriertem Pop einfach immer weiter macht. Mit ihrem neuen Album „Euphoria“ gibt es noch einen guten Schuss Elektro-Pop mit 80‘s-Feeling dazu – und den ‚Party‘-Hit „Spilker immer mittendrin“ (9.10. 20 Uhr, Gebäude 9).

Jens Friebe ist auch wieder da. Sein neues, achtes Album mit dem schönen Titel „Wir sind schön“ ist gerade erschienen und schon die Vorabsingle „Frei“ war ein wunderbar leichtfüßiger Ohrwurm mit schrulligem Text, der auf Großes hoffen ließ und ein ebenso großes Versprechen abgab: „Alle, die das hören, sind frei, singt er da“ und hüpft im Nu von einem musikgeschichtsdurchtränkten „frei wie ein rollender Stein“ zu einem schnoddrigen „frei wie ein schrulliges Schwein“. Das ist doch mal ein Versprechen ... (26.10. 20 Uhr, Subway). Kendrick Lamar fühlt sich ein wenig als Sprachrohr Gottes. Das merkt man schon länger an den Texten und nun ist es auch auf dem Cover seines neuen Albums „Mr. Morale & the Big Steppers“ zu sehen, wo er mit Dornenkrone, Knarre und Kind im Arm vor dem Rest seiner Familie posiert. Den Consciousness-Rap, also den gesellschaftskritischen, sozial bewussten Rap hat er zurückgebracht ins Rap-Business und hat damit sogar solch großen Erfolg, dass er die riesige Halle mit seinem modernen Sound und seinen komplexen Botschaften füllt (30.10. 19.30 Uhr, Lanxess Arena).

Christian Meyer-Pröpstl

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