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Fördern und Fordern

07. Mai 2010

Beatrice Bülter über Parkbänke, Dogstations und bürgerschaftliches Engagement - Thema 05/10

choices: Frau Bülter, ist eine Grün-Stiftung ohne Umweltbewegung denkbar? Beatrice Bülter: Das eine schließt das andere nicht aus. Unsere Zielsetzung ist die Förderung des Umwelt- und Naturschutzes in Köln, insbesondere die Pflege und der Erhalt der historischen Kölner Grünanlagen.

Welche landschaftsarchitektonischen Ideen verfolgt die Kölner Grün-Stiftung?
Wir verfolgen selbst keine eigenen, neuen landschaftsarchitektonischen Ideen. Wir wollen ja gerade die historischen Anlagen schützen, die jeweils eine eigene landschaftsarchitektonische Handschrift aufweisen. Der gesamte Grüngürtel steht ja unter Denkmalschutz.

Welche Schwerpunkte setzen Sie in der nächsten Zeit?
Wir finanzieren und fördern weiterhin konkrete Sanierungsprojekte, die dazu beitragen, die Nutzbarkeit der Grünflächen zu erhalten und zu verbessern. Dazu gehört die Aktion „1.000 Bänke für Köln“, die wir in allen Grünflächen weiterführen. Und wir werden weiterhin Dogstations gegen den Hundedreck aufstellen.

Gibt es Vorgaben von der Stadt Köln?
Sicherlich. Alle Projekte, die die Grün-Stiftung bisher gefördert hat, basieren auf der Planung der Stadt Köln, die dann von den jeweiligen politischen Gremien beschlossen wurden.

Was schlagen Sie vor, wenn die Stadt aus Geldmangel der Pflege des Stadtgrüns nicht mehr nachkommen kann?
Das bürgerschaftliche Engagement in Köln muss größer werden.

Was kann der Kölner selber tun?
Da gibt es viele Ansätze. In erster Linie muss das Bewusstsein für das Grün und die Natur geschärft werden. Es ist nicht unbedingt nur eine Sache des Geldes. Jeder kann auf seine Art helfen, die Natur zu schützen. Es fängt damit an, dass man nicht achtlos unorganische Stoffe in die Gegend wirft, die nicht abgebaut werden können. Tiere und Gewässer leiden darunter, weil immer wieder tütenweise Brot ins Wasser geworfen wird. Es ist vielen Bürgern egal, dass dadurch die Wasserqualität umkippt und die Tiere dann sterben. Alle Bürger müssen gemeinsam Mitverantwortung für das Grün übernehmen, denn praktisch jeder nutzt es – sei es als Sportler, als Familie, als Spaziergänger oder Hundebesitzer.

Was ist Ihre Vision eines grünen Kölns?
Wir werden das in Europa einzigartige historische Grünsystem vor dem Verfall bewahren, um das Erbe für die kommenden Generationen zu erhalten. Das Kölner Grün hat nicht nur als Erholungsraum, sondern gerade auch beim Thema Klimawandel einen enormen Stellenwert.

ZUR PERSON
Beatrice Bülter ist Geschäftsführerin der Kölner Grün Stiftung gGmbH.
Mehr unter www.koelner-gruen.de.

Peter Hanemann / Wolfgang Hippe

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