The Company - Das Ensemble
USA/Deutschland 2003, Laufzeit: 112 Min., FSK 0
Regie: Robert Altman
Darsteller: Neve Campbell, Malcolm McDowell, James Franco, Barbara Robertson, William Dick, Susie Cusack, Marilyn Dodds-Frank, John Lordan, Mariann Mayberry, Roderick Peeples, Yasen Peyankov, The Joffrey Ballet of Chicago
Tanz und Film haben mehr gemeinsam als man vermutet. Die Bewegung ist beiden Bereichen vorauseilend und elementar, formt die Disziplinen zu dynamischen Einheiten, deren grundlegende Motivation in der Veränderung wurzelt. Was wäre Film ohne die Bewegung der Bilder und in den Bildern ("motion picture"), was wäre der Tanz ohne die Fortbewegung der Körper? Nicht verwunderlich also, dass im Kino immer wieder getanzt wird, dass dynamische Menschen in dynamischen Handlungen Hoffnungsträger sind und unsere Sympathie genießen. "Billy Elliot" und "Chicago" sind nur zwei der jüngeren Beispiele, deren Reihe sich nun mit "The Company" fortsetzt und doch gleichzeitig einen Bruch erfährt. Während die vorgenannten Werke ihre Tanzszenen in eine stringente Handlung integrieren, verzichtet Robert Altman ("Short Cuts") bei seinem Blick auf das Chicagoer Joffrey-Ballett weitgehend auf eine solche, lässt oft einfach die Kamera laufen, wenn seine Protagonisten ihre Körper zur Musik bewegen. Fast unmerklich tritt der künstlerische Schaffensprozess an die Stelle der Handlung, ersetzt weitestgehend einen äußeren Rahmen, der sich nach innen verlagert, deshalb aber keineswegs weniger faszinierend ausfällt. Zwar gibt es auch bei Altman so etwas wie eine Geschichte, manifestiert in der allmählichen Annäherung zwischen der Tänzerin Ryan (Neve Campbell) und dem Koch Josh (James Franco), doch sie bleibt rudimentär, ist eher schmückendes Beiwerk, vielleicht gar Konzession an eine Kunst, die sich allzu sehr an das Erzählen, nicht aber ans Beobachten gewöhnt hat. Dazu hat man hier Gelegenheit, blickt mit der entfesselten Kamera auf Farben, Körper, Formationen, Dialoge und eben Bewegung und wird unmerklich mitgerissen vom Rhythmus der fließenden Bilder, die schon nach kurzer Zeit enorme Sogkraft entwickeln.
(Dietmar Gröbing)
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24
Ungewöhnliches Liebesdrama
„Alle die du bist“ im Odeon – Foyer 05/24
Doppelter Einsatz für „Afrika“
Spendenaufruf des Afrika Film Festivals – Festival 05/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Prominente Drehorte
Der Verein Köln im Film zeigt in Köln gedrehte Spielfilme – Festival 05/24
Ernster Mai
Der Frühling schwemmt viele Dokumentarfilme ins Kino – Vorspann 05/24
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Filmpalast – Foyer 04/24
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24
Gegen die Marginalisierung weiblicher Körper
„Notre Corps“ im Filmforum – Foyer 04/24
Show halt
Die Sache mit dem Oscar – Vorspann 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Paradigmenwechsel im Mensch-Natur-Verhältnis“
Mirjam Leuze zum LaDOC-Werkstattgespräch mit Kamerafrau Magda Kowalcyk („Cow“) – Foyer 03/24
Schöne Aussichten im Kino
Der Festivalauftakt in Berlin verspricht ein gutes Filmjahr – Vorspann 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
Bären für NRW-Filme?
21. NRW-Empfang im Rahmen der 74. Berlinale – Foyer 02/24