
Sommer in Orange
D 2011, Laufzeit: 110 Min., FSK 12
Regie: Marcus H. Rosenmüller
Darsteller: Amber Bongard, Petra Schmidt-Schaller, Georg Friedrich, Oliver Korittke, Chiem van Houweninge, Daniela Holtz, Wiebke Puls, Daniel Zillmann, Brigitte Hobmeier
>> www.sommerinorange.de
Kunterbunte Sommerkomödie
Kommunenleben
„Sommer in Orange” von Marcus H. Rosenmüller
Die Entmystifizierung von Bhagwan Shree Rajneesh und seiner Bewegung sollte 1980 erst noch anstehen. Damals drangen zwar schon erste negative Schlagzeilen über den Sex-Guru und die fragwürdigen Praktiken in seinem Ashram an die Öffentlichkeit, die großen Skandale, die mit dem Umzug seiner Kommune nach Oregon begannen, waren jedoch noch Zukunftsmusik. Marcus H. Rosenmüller beabsichtigt in seinem neuen Spielfilm „Sommer in Orange“ allerdings auch gar nicht, in das gleiche Horn zu blasen wie beispielsweise Sabine Gisiger und Beat Häner, die im vergangenen Jahr „Guru: Bhagwan, His Secretary & His Bodyguard“ in unsere Kinos brachten. Rosenmüller geht es vielmehr um einen ungewöhnlichen und farbenfrohen Background für seine liebenswerte Sommerkomödie, den die Jünger in Orange auf jeden Fall bieten können.
Als Bezugsperson dient ihm die zwölfjährige Lili (Amber Bongard), die in der neuen Schule den Spott ihrer Mitschüler ertragen muss und zum ersten Mal mit spießigen Traditionen wie Schützenvereinen und Volksmusikgruppen in Berührung kommt. Aber vielleicht ist die Sicherheit, die diese neue Lebensweise mit sich bringt, am Ende sogar den allzu lockeren Sitten der Mutter vorzuziehen, die darüber schon mal ihre elterliche Fürsorge vergisst.
In fünf Jahren hat es Marcus H. Rosenmüller geschafft, acht Spiel- und einen Konzertfilm abzudrehen. Ein unglaublicher Output, bei dem allerdings erstaunlicherweise die Qualität nicht zu leiden scheint. Nicht immer hat er mit seinen oftmals stark im Bayerischen verwurzelten Geschichten an den Erfolg von „Wer früher stirbt ist länger tot“ anknüpfen können. Aber auch mit „Die Perlmutterfarbe“ oder jetzt mit „Sommer in Orange“ hat er nachhaltig gezeigt, dass er ein Kinoerzähler ist. Und ein hervorragender Kinderregisseur! Viel zu oft leiden insbesondere deutsche Produktionen, in denen Kinder zentrale Rollen zu bekleiden haben, unter deren Laienhaftigkeit. Nicht so bei Rosenmüller, der ein goldenes Händchen beim Casting und bei der Schauspielführung beweist, wenn bei ihm selbst die Jüngsten vor der Kamera natürlich und glaubwürdig rüberkommen. Hier ist es die 1997 geborene Amber Bongard („Groupies bleiben nicht zum Frühstück“), die als Ich-Erzählerin die Sympathien schnell auf ihrer Seite hat. So ist hier eine nostalgisch angehauchte Familiengeschichte entstanden, die einen herrlich unverbrauchten, teilweise auch sehr trockenen Humor an den Tag legt. Der seit „Wer früher stirbt…“ sicherlich massentauglichste und publikumswirksamste Film Rosenmüllers, dem man einen ähnlichen Erfolg prognostizieren möchte, wie seinem Debüt aus dem Jahr 2006.
(Frank Brenner)

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