Sein und Haben - Être et avoir
Frankreich 2002, Laufzeit: 104 Min., FSK 0
Regie: Nicolas Philibert
Darsteller: Georges Lopez
Eine der schönsten Dokus die ich kenne...
film-marathon-läufer (28), 07.11.2005
Sein und Haben ist ein sogenannter künstlerischer Dokumentarfilm, die sich in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit erfreuen können. Diese künstl. Dokus setzen den Schwerpunkt nicht auf "die Sache", die Materie oder das Thema, sondern auf das Erzählen an sich, auf die Bilder und auf Stimmungen die mit der Kamera festgehalten werden. Diese Dokus konzentrieren sich also nicht darauf einen Fakt nach dem andern zu liefern, sondern darauf dem Zuschauer auf eine subtile Art und Weise ein Gefühl für das zu vermitteln, worum es in dem Film geht.
Etre et avoir erzählt sehr langsam von einer kleinen altersgemischten Klasse mitten im Nirgendwo und ihrem Lehrer.
Der Film bietet wunderschöne Landschaftsbilder, und Aufnahmen von einem Klassenraum wie man sie noch nicht kannte. Die sehr vorsichtig und gut eingesetzte Musik passt sich den Bildern sehr gut an, und schafft wiederum eine ganz eigene Atmosphäre. Die Kamera ist immer mittendrin im Geschehen, man ist Zuschauer also nicht ein neutraler Beobachter, weil kaum noch Distanz zu den Menschen und den Situationen besteht. Gesprächen und Emotionen werden so eingefangen, dass kaum etwas verlorengeht, weil die Kinder sich bis auf ganz wenige Situationen nicht von der Kamera eingeschüchtert fühlen.
Der Filmemacher Philibert muss wohl allein schon vor den Aufnahmen viel Zeit in dieser Schule mit diesen Kindern verbracht haben, er muss eine Beziehung zu ihnen aufgebaut haben, dass genug Nähe und Vertrauen besteht, dass die Kinder nicht gehemmt sind, allerdings auch soviel Distanz, dass die Kinder nicht zu sehr durch seine Anwesenheit abgelenkt sind.
Große Achtung!8/10 Punkte
Einfach schön
brigitte (2), 29.04.2003
Der Film zeigt wie schön und gleichzeitig wie schwierig doch das Leben ist.
Da fängt man in der Grundschule an Kringel zu malen, zu schreiben und stellt fest, es geht nicht jedem einfach von der Hand. Dabei dann einen passionierten, geduldigen Lehrer, wie es keinen geduldigeren geben kann, ist schon ein Glück.
Überhaupt nicht langweilig, sehr informativ, liebevoll dargestellt die Zwergschule in der tiefsten französischen Provinz!!
Toller Film!!
Die Entdeckung der Langsamkeit
Rita (21), 14.02.2003
Dieser Film ist eine sehr stille und sensible Dokumentation und nur bei zwei Szenen ging es mir ähnlich wie ?whity?. Bei den Gesprächen mit den zwei älteren ?Problemkindern? hat die Kamera gestört, denn man spürte die Befangenheit der Kinder, die sowieso schon ein Problem damit hatten sich mitzuteilen. Aber sonst fand ich es sehr spannend, die Kinder zu beobachten und deren Umgang miteinander. Das dieser Ort eine seltene Oase ist, wurde immer wieder durch die langen Kameraeinstellungen der Naturaufnahmen verdeutlicht und man bekam ein Gespür dafür, in welcher Welt die Menschen auf dem Land dort leben. Ich mochte die Szene mit den Schildkröten am Anfang - so wurde man auf den Erzählrhythmus des Filmes eingestellt. (Spannend fand ich es auch wieder einmal, wie viele Leute im Kinosaal die stillen Passagen nicht ertragen konnten und dann unbedingt etwas essen oder sagen mussten - vielleicht verhalten sie sich aber auch einfach im Kino genauso wie zu Hause vor dem Fernseher - nervig.)
1,4 Mio. Zuschauer in Frankreich!
mr. kurtzman (168), 26.01.2003
...wenn einer noch ein weiteres Beispiel für den Sinn des Lebens sucht. Hier ist einer von vielen... Wem diese Doku nicht gefällt, müsste wissen was er und sie nicht tun dürfte.
Ein MUSS
Olivia (2), 18.01.2003
...für alle LehrerInnen, denn man wird ermutigt und erkennt, wieviel Schönes und wie viele Chancen unser Beruf mit sich bringt! Ein wunderbarere Film für alle, die mit Kindern zu tun haben und die selber mal Kinder waren!
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