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Sehnsüchtig
USA 2004, Laufzeit: 115 Min., FSK 12
Regie: Paul McGuigan
Darsteller: Josh Hartnett, Rose Byrne, Diane Kruger, Matthew Lillard, Jessica Paré

Mathew, ein erfolgreicher Investmentbanker, steht kurz davor, zu heiraten. Als er jedoch in einem Restaurant Lisa, seine ehemals große Liebe, wieder trifft, bekommt er endlich die Chance, die Wahrheit über ihr damaliges, mysteriöses Verschwinden zu erfahren. Harmonischeres US-Remake des französischen Originals. Beluccis' Restaurant in Chicago ist der Ausgangspunkt für ein Verwirrspiel der Emotionen und ein mehr oder weniger versteckter Hinweis auf das Original, in dem Monica Bellucci an der Seite von Vincent Cassel die Rolle der Lisa übernahm. Amerikanische Remakes hinterlassen meist einen bitteren Beigeschmack und böse Zungen behaupten, dass der Mainstream-Kinogänger in den USA nicht darauf konditioniert ist, sich untertitelte Filme mit Nicht-Amerikanern anzusehen. In "Sehnsüchtig" sind es allerdings nicht nur die Untertitel, leider wird dem Publikum eine komplexe inhaltliche Auseinandersetzung des Stoffs verwehrt, die im französischen Original einen tiefen Zwiespalt im Zuschauer hinterlässt und ihn herausfordert, sich mit den einzelnen Figuren und ihren Motiven, die hinter ihrem Handeln aufscheinen, auseinanderzusetzen. Die amerikanische Version lebt bis zuletzt von der Sehnsucht, die Liebenden, die auf so unglückliche Weise getrennt wurden, wieder zusammenführen zu wollen. Regisseur Paul McGuigan hielt sich stilistisch und auch zum größten Teil konzeptionell an das Original. Während Mathews Suche nach Lisa springt der Film immer wieder in die Vergangenheit zurück und verändert im weiteren Verlauf durch das hinzu gewonnene Wissen den Blick auf die Ereignisse der Gegenwart. Am Ende fügt sich eins zum anderen, bis die Auflösung komplett ist. Während die Figuren des französischen Originals vor neue Herausforderungen gestellt werden, da sich ihr Ausgangspunkt verändert hat, interpretiert McGuigan die Liebesgeschichte völlig anders und belebt ein märchenhaft anmutendes Gerechtigkeitsdenken, von dem in "L'appartement" konsequent Abstand genommen wird. Im Original wird das einfache Grundgerüst ? Mann trifft Frau, beide verlieben sich und werden durch widrige Umstände getrennt ? mit zerbrechlichen Glücksmomenten und einem abgründigen Emotionsdickicht getränkt. Im US-Remake triumphiert am Ende das Wohlempfinden.

(Alexandra Kaschek)

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