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Ratatouille

Ratatouille
USA 2007, Laufzeit: 111 Min., FSK 0
Regie: Brad Bird
Darsteller: Sprecher D: Axel Malzacher, Stefan Günther, Elisabeth von Koch, Gudo Hoegel, Donald Arthur, Tim Mälzer, Manuel Straube, Jürgen Thormann, Dietl, Wahid Mannes, Claus Brockmeyer, Hartmut Neugebauer

Eine Ratte hat das Leben im Müll satt. Stattdessen mustert sich der Nager in diesem wundervollen Animationsfilm zum Chef de Bocuse.

Ratte Remy lebt mit seiner Sippe draußen auf dem Land. Während sich die Verwandtschaft über allerlei Abfall hermacht, zieht es den kleinen Vierfüßer mit seinem ausgeprägten Riecher zu Exquisiterem. Seine Bewunderung für feine Kost gilt auch für die Menschen, die hinter den leckeren Schöpfungen stecken. Diese Einstellung macht ihn zum Einzelgänger, auch als es die Ratten überstürzt nach Paris verschlägt. Dort landet Remy in der Küche eines Star-Kochs, wo Genuss und Gefahr Hand in Hand gehen. Der Mensch ist dem Nager schließlich nicht wohl gesonnen, schon gar nicht in der Küche. Erst durch den tapsigen Küchenlehrling Linguini gelingt der fleißigen Ratte der Durchbruch in der kulinarischen Welt, die zugleich mit Neidern und Widersachern aufwartet.

Kochen boomt in den Medien, da köchelt natürlich auch das Kino mit: Während sich Catherine Zeta-Jones und Aaron Eckhart ihr „Rezept zum Verlieben“ kreieren, folgt nun auch Animations-Vorreiter Disney-Pixar mit einer neuen Geschichte, die, wo sonst, in Paris angesiedelt ist. Nach John Lasseters schwächerem „Cars“ übernimmt nun wieder Autor und Regisseur Brad Bird das Ruder, der nach seinen „Unglaublichen“ wieder für atemlosen Spaß und Detailreichtum in Bild und Story verantwortlich zeichnet. Das Animationsstudio lässt wie gewohnt die Konkurrenz hinter sich und übertrifft sich selbst: Die Macher wagen sich gelungen an menschliche Protagonisten, präsentieren rasante Rennereien durch ganze Wohnblocks, bemühen sich in Bewegung und Hintergründen souverän um Naturalismus und spielen eindrucksvoll mit den ästhetischen Regeln, indem sie Spielereien wie Zooms und Tiefenschärfe dem Realfilm entleihen. So authentisch wirkte noch kein Animationsfilm!

Auch inhaltlich stimmt hier alles: Ganz in Disney’schem Sinne erzählt Bird seine gewitzte, gut getimte Tierfabel, die ohne erhobenem Zeigefinger den Blick auf das Gute der Gattung Mensch lenkt. Und wir erfahren, dass Menschen Ratten sein können, und dass Ratten auch nur Menschen sind.

(Hartmut Ernst)

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