Paris, je t'aime
Frankreich 2006, Laufzeit: 120 Min., FSK 6
Regie: Joel Coen, Ethan Coen, Tom Tykwer, Sylvain Chomet, Alfonso Cuarón, Gérard Depardieu, Jean-Luc Godard, Vincenzo Natali, Alexander Payne, Walter Salles, Nobuhiro Suwa, Gus Van Sant, Bruno Podalyd?s, Gurinder Chadha, Isabel Coixet, Olivier Assayas
Darsteller: Juliette Binoche, Steve Buscemi, Willem Dafoe, Bob Hoskins, Nick Nolte, Natalie Portman, Isabella Rossellini, Elijah Wood, Fanny Ardant, Miranda Richardson, Ben Gazzara, Gena Rowlands, Gérard Depardieu, Marianne Faithfull, Maggie Gyllenhaal, Emily Mortimer, Ludivine Sagnier
18 mal Liebe in Paris. Selbst im Zeitalter des Massentourismus hat Paris seinen speziellen Reiz behalten. Man muss ihn nur abseits der ausgetretenen Touristenpfade suchen. Diese Idee hatten auch die Produzenten Emmanuel Benbihy und Claudie Ossard, die Tom Tykwers ein wenig an "Lola rennt" erinnernde "Faubourg Saint Denis"-Episode als "Eintrittskarte" zur Finanzierung des Projekts benutzten. Den ebenfalls im Vorfeld in der Metro-Station Tuileries gedrehten Kurzfilm der Coen-Brüder schickten sie dann an die Filmemacher dieser Welt - und hatten plötzlich mehr Interessenten im Boot, als dieses tragen konnte. Schließlich blieben 21 Regisseurinnen und Regisseure übrig, die sie in 18 mehr oder weniger bekannte Arrondissements der Stadt schickten, wo sie 5 (Film-)Minuten Zeit hatten, ihre ganz persönliche Sicht von der Liebe in der Stadt der Liebe auf Zelluloid zu bannen. Interessant ist, dass viele renommierte französische Filmemacher das Projekt ablehnten, weil ihnen die Stadt zu vertraut schien, um ihr neue Reize abzugewinnen. Und das Ergebnis zeigt dann auch, dass so mancher Blick von außen der spannendste geworden ist: So fängt ausgerechnet der Amerikaner Alexander Payne mit seiner Geschichte aus dem "namenlosen" 14. Arrondissement am meisten Pariser Atmosphäre ein. Und der Altmeister des Horrorfilms, Wes Craven, scheint sich auf dem Promi-Fiedhof "Père Lachise" wie zu Hause zu fühlen und inszenierte völlig gegen den von ihm gewohnten Genre-Strich. Bei einigen, wie den Coen-Brüdern und Alfonso Cuarón, reicht es nur zum - wenn auch mit Steve Buscemi und Nick Nolte gut besetzten - gefilmten Witz. Manche Geschichten, wie die von Walter Salles & Daniela Thomas, könnten überall spielen, und Regisseure wie Gus Van Sant und Gurinder Chadha drehen genau das, was man von ihnen erwartet: schwule bzw. multikulturelle Liebesgeschichten. Wirklich überraschend sind der französische Zeichentrickfilmer Sylvain Chomet ("Das große Rennen von Belleville"), der seinen ersten Realfilm in Form einer Pantomime à la Marcel Marceau inszeniert und der unbekannteste unter den Regisseuren, der deutsche Oliver Schmitz, der auf seinem "Place des Fêtes" wahrlich Mysteriöses zu erzählen hat.
(Rolf-Ruediger Hamacher)

„Es geht darum, Verbindung herzustellen und zu fühlen“
Zwei Fragen an Filmemacherin Laura Heinig – Portrait 10/25
Der Mensch hinter der Legende
choices Preview im Odeon Kino – Foyer 10/25
„Die wichtigste Strategie: nicht aufgeben“
Zwei Fragen an Filmemacherin Lenia Friedrich – Portrait 10/25
„Für mein Debüt bündle ich im Moment alle Kräfte“
Zwei Fragen an Filmemacherin Kim Lea Sakkal – Portrait 10/25
Preisträgern auf den Zahn fühlen
Artist Talks des Film Festival Cologne im Filmpalast - Foyer 10/25
„Ich wollte mich auf eine Suche nach Kafka begeben“
Regisseurin Agnieszka Holland über „Franz K.“ – Gespräch zum Film 10/25
Der Meister des Filmplakats
Renato Casaro ist tot – Nachruf 10/25
Schritt für Schritt zum Schnitt
25. Edimotion-Festival für Filmschnitt und Montagekunst in Köln – Festival 10/25
Schnappatmung von rechts
Wenn Filme Haltung zeigen – Vorspann 10/25
Stimmen für Veränderung
„How to Build a Library“ im Filmforum – Foyer 09/25
Eine sympathische Bruderkomödie
„Ganzer halber Bruder“ im Cinedom – Foyer 09/25
Wo Grenzen verschwinden und Geister sprechen
Das Afrika Film Festival Köln 2025 – Festival 09/25
Weinende Wände
Das Filmtheater als Begegnungs- und Spielstätte – Vorspann 09/25
„Es ist vertraut, aber dennoch spannend“
Schauspielerin Barbara Auer über „Miroirs No. 3“ – Roter Teppich 09/25
„Das Leben ist absurd, nicht der Film“
Regisseur Elmar Imanov über „Der Kuss des Grashüpfers“ – Gespräch zum Film 08/25
Jung-Bäuerinnen bei der Arbeit
„Milch ins Feuer“ im Odeon – Foyer 08/25
Gar nicht mal so stumm
Die Internationalen Stummfilmtage in Bonn 2025 – Festival 08/25
Drama, Baby?
Das Arthouse und der Schenkelklopfer – Vorspann 08/25
Sommergefühle
Leichte Kino-Kost im Juli – Vorspann 07/25
Im Abschiebegefängnis
„An Hour From the Middle of Nowhere“ im Filmhaus – Foyer 06/25
Fortsetzung folgt nicht
Serielles Erzählen in Arthouse und Mainstream – Vorspann 06/25
Wohnen im Film
Die Reihe Filmgeschichten mit „Träumen von Räumen“ im Filmforum NRW – Filmreihe 05/25
Filmischer Feminismus
Das IFFF 2025 in Köln – Festival 04/25
Der Filmfrühling ist angebrochen
Die erste Jahreshälfte startet mit bedeutenden Filmfestivals – Vorspann 04/25
Über die Todesangst
„Sterben ohne Gott“ im Filmhaus – Foyer 03/25