Kiss, Kiss, Bang, Bang
USA 2005
Regie: Shane Black
Darsteller: Deanna Dozier, Val Kilmer, Robert Downey Jr., Michelle Monaghan, Corbin Bernsen, Dash Mihok, Larry Miller, Rockmond Dunbar, Shannyn Sossamon, Angela Lindvall, Joel Michaely, Judie Aronson, David Newsom, Ali Hillis, Kathy Lamkin, Vincent Laresca
Durch einen Zufall gerät der Kleinganove und Möchtegernschauspieler Harry Lockhart in die Jet-Set-Gesellschaft Kaliforniens. Nachdem er mit einem schwulen Privatdetektiv und einer Darstellerin aus Werbeclips Bekanntschaft gemacht hat, pflastern schon bald Leichen den Weg des ungewöhnlichen Trios. Der witzigste Actionfilm des Jahres Die Zusammenarbeit zwischen Shane Black und dem innovativen und erfolgreichen Produzenten Joel Silver geht schon bis ins Jahr 1986 zurück. Damals war Black frischgebackener Absolvent der UCLA und Silver erwarb sein Drehbuchdebüt "Lethal Weapon", um mit dessen Verfilmung unter der Ägide von Richard Donner Actionfilmgeschichte zu schreiben. Die nahtlose Verquickung zwischen Hard-boiled-Actionelementen und selbstironischem, zynischem Humor ist auch in den vergangenen 20 Jahren die Stärke Shane Blacks geblieben, der bereits mit "Last Boy Scout" oder "Tödliche Weihnachten" seine Liebe für die abgebrühten Privatdetektive aus Hollywoods Schwarzer Serie der 40er Jahre demonstrierte. Mit seinem neuen Film setzt er ihnen ein ultimatives Denkmal.Blacks Verfilmung eines Romans von Brett Halliday ("Bodies Are Where You Find Them") weist eine unglaubliche Menge an selbstreferenziellen Elementen auf, da Robert Downey jr. alias Harry Lockhart die Geschichte als auktorialer Erzähler aus dem Off begleitet. Dabei greift er mitunter in die Handlung ein, um dem Zuschauer wichtige Ereignisse aus der Vergangenheit der Protagonisten zu präsentieren, aber auch, um filmische Konventionen mit beißender Ironie als solche bloßzustellen. Der Humor dieser durchdachten und originellen Hommage an die Film-noir-Klassiker um Sam Spade und Philip Marlowe generiert sich jedoch keineswegs nur aus diesen manchmal nur Genrefans auf Anhieb verständlichen Insidergags. Auch die gepfefferten Dialoge haben es durchweg in sich und werden durch gelungene Situationskomik ergänzt, wenn bei einem Sterbenden beispielsweise plötzlich das Handy zur Melodie von "I Will Survive" zu klingeln beginnt. "Kiss Kiss Bang Bang" ist ein Film geworden, der mehr als die meisten anderen großen Hollywoodproduktionen der vergangenen Monate mit Einfallsreichtum, erstaunlichen Wendungen und wirklich gelungenen Ideen aufzuwarten versteht und dabei richtig vergnügliche Unterhaltung garantiert.
(Frank Brenner)
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