Jin-Roh
Japan 1999, Laufzeit: 98 Min.
Regie: Hiroyuki Okiura
Nichts für zarte Gemüter
asrael (6), 05.09.2005
Vor dem Hintergrund einer Polit-Intrige in einem Polizei-Staat lernen sich ein Elite-Polizist und eine (sogenannte) Terroristin kennen. Es entwickelt sich eine zarte Freundschaft, die damit ja eigentlich schon zur Hoffnungslosigkeit verdammt ist. Und doch wagen sie sie. Bis zur eigentlich unvermeidlichen Konsequenz: Sie wird von seinen Kollegen getötet. Dabei offenbart sich die ganze Perversion der politischen Intrige, in der beide kaum mehr als Marionetten waren: Sie mußte nicht sterben, weil sie Terroristin war (ob das stimmt, spielt für die Drahtzieher auch garkeine Rolle), sondern wurde ermordet, weil sie als Überlebende von einer anderen Partei (im Staatsapparat) hätte gefunden und ausgenutzt werden können.
Ein sehr intensiver, deprimierender Film. Der Protagonist erduldet seine Rolle ohne jammern. Und doch leidet man mit ihm. Und man bemitleidet ihn - zumindest zum Schluß, wo bei der Ermordung seiner Freundin klar wird, daß er doch ganz zur Wolfsbrigade gehört: er vergießt keine Träne. Bis dahin konnte man noch hoffen, daß das Trauma, die Schwester seiner Freundin in einer Bombenexplosion unmittelbar vor sich sterben zu sehen, ihn wachgerüttelt hätte.
Daß es ein Zeichentrickfilm ist, wundert einen - gerade wegen der Thematik - erstmal, aber es gibt auch ein paar extrem brutale Szenen, die zu zeigen man sich im Realfilm vielleicht garnicht getraut hätte: die "Einfachheit" von Zeichnungen kaschiert doch einige der häßlichen Details.
Der Meister des Filmplakats
Renato Casaro ist tot – Nachruf 10/25
Schritt für Schritt zum Schnitt
25. Edimotion-Festival für Filmschnitt und Montagekunst in Köln – Festival 10/25
Schnappatmung von rechts
Wenn Filme Haltung zeigen – Vorspann 10/25
Stimmen für Veränderung
„How to Build a Library“ im Filmforum – Foyer 09/25
Eine sympathische Bruderkomödie
„Ganzer halber Bruder“ im Cinedom – Foyer 09/25
Wo Grenzen verschwinden und Geister sprechen
Das Afrika Film Festival Köln 2025 – Festival 09/25
„Es ist vertraut, aber dennoch spannend“
Schauspielerin Barbara Auer über „Miroirs No. 3“ – Roter Teppich 09/25
Weinende Wände
Das Filmtheater als Begegnungs- und Spielstätte – Vorspann 09/25
„Das Leben ist absurd, nicht der Film“
Regisseur Elmar Imanov über „Der Kuss des Grashüpfers“ – Gespräch zum Film 08/25
Jung-Bäuerinnen bei der Arbeit
„Milch ins Feuer“ im Odeon – Foyer 08/25
Drama, Baby?
Das Arthouse und der Schenkelklopfer – Vorspann 08/25
Gar nicht mal so stumm
Die Internationalen Stummfilmtage in Bonn 2025 – Festival 08/25
Sommergefühle
Leichte Kino-Kost im Juli – Vorspann 07/25
Im Abschiebegefängnis
„An Hour From the Middle of Nowhere“ im Filmhaus – Foyer 06/25
Fortsetzung folgt nicht
Serielles Erzählen in Arthouse und Mainstream – Vorspann 06/25
Wohnen im Film
Die Reihe Filmgeschichten mit „Träumen von Räumen“ im Filmforum NRW – Filmreihe 05/25
Der Filmfrühling ist angebrochen
Die erste Jahreshälfte startet mit bedeutenden Filmfestivals – Vorspann 04/25
Filmischer Feminismus
Das IFFF 2025 in Köln – Festival 04/25
Über die Todesangst
„Sterben ohne Gott“ im Filmhaus – Foyer 03/25
Alles für die Musik
Publikumspremiere von „Köln 75“ im Cinenova – Foyer 03/25
Schlechte Zeiten?
Merz im März und ernste Kost im Kino – Vorspann 03/25
Mit Trauer umgehen
„Poison – Eine Liebesgeschichte“ im Odeon – Foyer 02/25
Gute Zeiten
Wie lang darf ein Film sein? – Vorspann 02/25
Bittersüße Dystopie
„Ein schöner Ort“ in der Aula der KHM – Foyer 01/25
Zeit-Fragen
Symposium der dokumentarfilminitiative im Filmhaus – Foyer 01/25