James Bond 007 - Im Geheimdienst ihrer Majestät
Großbritannien 1969, Laufzeit: 142 Min., FSK 16
Regie: Peter Hunt
Darsteller: George Lazenby, Diana Rigg, Telly Savalas, Gabriele Ferzetti, Ilse Steppat, Bernard Lee, Lois Maxwell, Desmond Llewelyn
Schnulli-Bond-Schmonzette
Telenovela ohne Happy End
„James Bond 007: Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ von Peter R. Hunt
Sean Connery setzt aus. George Lazenby springt ein. Viel mehr ist dazu nicht zu sagen, außer das Folgende.
Das einzig Markante, das der neue Bond-Darsteller auffährt, ist Gert Günther Hoffmann, die markante deutsche Stimme, die auch den Connery-Bond synchronisierte. Da hilft auch die Selbstironie in der Eingangssequenz nichts: Lazenby ist weder ein Schauspieler, noch ist er ein Typ. Er ist ein australisches Werbemodel. Sein 007 ist ein Schnullibond, und der Film ist es auch.
Der Versuch, der Agenten-Reihe im Sinne Ian Flemings Seele und Tiefgang zu verleihen, endet in bis heute verzweifelt hochgelobter Langeweile. Wie Seele und Tiefgang funktionieren, beweist Regisseur Martin Campbell 40 Jahre später mit „Casino Royale“. Peter Hunt hingegen findet 142 Minuten lang den Rhythmus nicht, der essenziell ist, um den Zuschauer bei so viel Herzensangelegenheiten bei Laune zu halten. Stattdessen folgt man einer Spionage-Telenovela. Ein besorgter Vater will darin seine zerrüttete, lebensmüde Tochter stabilisieren, indem er ihr einen Geheimagenten als Gatten anheimstellt. Einen Geheimagenten! Letzteren ködert der Vater mit Informationen zu dem Versteck eines Superschurken. Der Agent geht auf den Deal ein. Und siehe da, auf dem Landsitz des Vaters verliebt er sich tatsächlich in das hübsche Pfandstück. Vor der nun auch romantischen anvisierten Hochzeit schleicht sich der Verliebte aber noch schnell in das Nest des Schurken und schläft mit mehreren Frauen, um am Ende den durchtriebenen Plan seines Erzfeindes zu vereiteln. Bond wird Gatte und der Gatte Witwer.
Zugegeben, das Ende berührt. Ebenso Louis Armstrongs „We have all the time in the world“. Die revolutionären Ski-Einlagen von Willy Bogner sind beeindruckend. Doch das reicht nicht für einen 007-Streifen. Ein Bond-Film verbietet es sich, erst nach einer kompletten Spielfilmlänge in die Gänge zu kommen. Irgendwann nimmt sich M Bond zur Seite und mahnt: „Der Geheimdienst interessiert sich in keiner Weise für Ihre privaten Probleme“. Wir auch nicht.
Der Film spielt nur halb soviel ein wie sein Vorgänger. Nur der Abspann stimmt hoffnungsvoll. Und das heute um so mehr, wo man schon weiß, wer da wieder kommt. Sean Connery „will return in ‚Diamonds are forever‘“.
(Hartmut Ernst)

Grenzenlos
10. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/25
In NRW wird Kino wirklich gelebt
Verleihung der Kinoprogrammpreise NRW in der Wolkenburg – Foyer 11/25
Anemone
Start: 27.11.2025
Sentimental Value
Start: 4.12.2025
Raus aus dem Schmuddelwetter
Tiefgründige Filme im No!vember – Vorspann 11/25
Auf Identitätssuche
Die 17. Ausgabe des Filmfestivals Cinescuela in Bonn – Festival 11/25
Sorry, Baby
Start: 18.12.2025
Herz aus Eis
Start: 18.12.2025
Die jüngste Tochter
Start: 25.12.2025
Der Fremde
Start: 8.1.2026
Unermüdliches Engagement für den Schnitt
„Kammerflimmern“ im Filmhaus – Foyer 10/25
Ein einfacher Unfall
Start: 8.1.2026
Hamnet
Start: 15.1.2026
Extrawurst
Start: 15.1.2026
Silent Friend
Start: 22.1.2026
„Es geht darum, Verbindung herzustellen und zu fühlen“
Zwei Fragen an Filmemacherin Laura Heinig – Portrait 10/25
„Die wichtigste Strategie: nicht aufgeben“
Zwei Fragen an Filmemacherin Lenia Friedrich – Portrait 10/25
Der Mensch hinter der Legende
choices Preview im Odeon Kino – Foyer 10/25
Father Mother Sister Brother
Start: 26.2.2026
„Für mein Debüt bündle ich im Moment alle Kräfte“
Zwei Fragen an Filmemacherin Kim Lea Sakkal – Portrait 10/25
The Bride! – Es lebe die Braut
Start: 5.3.2026
Preisträgern auf den Zahn fühlen
Artist Talks des Film Festival Cologne im Filmpalast - Foyer 10/25
Nouvelle Vague
Start: 12.3.2026
La Grazia
Start: 19.3.2026
„Ich wollte mich auf eine Suche nach Kafka begeben“
Regisseurin Agnieszka Holland über „Franz K.“ – Gespräch zum Film 10/25