Drum
USA/ Südafrika/ Deutschland 2004, FSK 12
Regie: Zola Maseko
Darsteller: Taye Diggs, Gabriel Mann, Tumisho Masha, Moshidi Motshegwa, Jason Flemyng, Bonginkosi Diamini, Fezile Mpela, Thapelo Mokoena, Bonnie Mbuli
Während des Apartheidregimes in Südafrika wagt der schwarze Journalist Henry Nxumalo politische Einmischung durch hautnah recherchierte Enthüllungsstories über rassistische Übergriffe. Repressionen und Bedrohungen bleiben nicht aus.Brisantes ApartheidsdramaZu Beginn der 50er Jahre, während des Apartheidregimes in Südafrika gegründet, etablierte sich die Zeitschrift "Drum" schnell als Magazin für die schwarze Bevölkerung, deren britischer Verleger Jim Bailey größtenteils mit einem Team aus schwarzen Autodidakten die journalistische Arbeit verrichtete. Mit seinem Spielfilm "Drum" rollt Zola Maseko die auf Fakten basierende Geschichte des Reporters Henry Nxumalo auf, der durch seine Enthüllungsstories zu "Mr. Drum" wurde.Eigentlich ist Henry Sportreporter, der gern im ausgelassenen Nachtleben in den illegalen Clubs des Johannesburger Stadtteils Sophiatown die Augen vor der harten Realität verschließt. Dem Drängen seiner Ehefrau Florence, sich mit dem Elend in seiner nächsten Umgebung auseinander zu setzen, gibt er erst nach, als er einen Hinweis zu den unmenschlichen Arbeitsverhältnissen auf einer Farm erhält. Zwecks Recherche heuert er dort an, und seine Reportage lässt die Verkaufszahlen des Magazins in die Höhe schnellen. Doch damit wächst die Gefahr für ihn, seine Familie und seine Kollegen.Als solide konventionell erzählter Spielfilm fesselt "Drum" durch dramatische Zuspitzung und emotionale Ansprache. Im Gegensatz zu thematisch verwandten Filmen wie Richard Attenboroughs "Cry Freedom" wird hier die Geschichte von einem Südafrikaner und aus der Perspektive eines Schwarzen erzählt. Regisseur Maseko, einst Mitglied des bewaffneten Arms des ANC, verbindet die Menschen verachtenden Zustände im damaligen Regime, die aufkeimende Protestbewegung unter Nelson Mandela und die freundschaftliche Kollegialität zwischen Nxumalo und dem weißen (später berühmten) Fotografen Jürgen Schadeberg zu einem packenden Zeitdokument. Das Einzelschicksal eines privilegierten Schwarzen erlaubt ihm zudem, ein zweifelsohne pulsierendes Nachtleben wiederzugeben, das mit stimmungsvollem einheimischen Jazz die dortige Lebenskultur der 50er Jahre einfängt und Sophiatown zu einer verlockenden Stätte macht.
(Kirsten Dyrda)
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24
Ungewöhnliches Liebesdrama
„Alle die du bist“ im Odeon – Foyer 05/24
Doppelter Einsatz für „Afrika“
Spendenaufruf des Afrika Film Festivals – Festival 05/24