
Der ewige Gärtner
Großbritannien, Deutschland 2005, Laufzeit: 128 Min., FSK 12
Regie: Fernando Meirelles
Darsteller: Ralph Fiennes, Daniele Harford, Rachel Weisz, Danny Huston, Pete Postlethwaite, Gerard McSorley, Anneke Kim Sarnau, Hubert Koundé, Richard McCabe, Eva Plackner, John Keogh, Archie Panjabi, Donald Sumpter, Bill Nighy, Sidede Onyulo
Der britische Diplomat Justin Quayle zieht aus beruflichen Gründen frisch verheiratet nach Nairobi. Dort wird die sozial engagierte Frau des besonnenen Quayle schnell schwanger - das Glück scheint perfekt. Dann kehrt sie von einer Reise aus Kairo nicht wieder. Nach der weltweit gefeierten, nervös delirierenden Fahrt durch die gewaltgeprägten Favelas Rio de Janeiros ("City of God", 2002) schafft der in São Paulo geborene Fernando Meirelles ein weit "klassischeres", an Intensität jedoch durchaus ebenbürtiges Werk. Die unruhige Pendeltechnik der "City", die sich immer wieder in Details verliert, zeigt sich in "Der ewige Gärtner" zu einer linearen, mit leicht erkennbaren Rückblicken punktierten Filmsprache transformiert. Meirelles setzt nun vor allem auf thematische Provokation und die schauspielerische Brillanz. Ausgehend von John Le Carres Novelle "The Constant Gardener" wird hier eine der perversesten Formen durchgeschalteter Globalisierung verhandelt, die Degradierung der Ärmsten dieses Planenten zu hilflosen Versuchskaninchen pharmazeutischer Forschung unter Begleitschutz korrupter lokaler Behörden und des Militärs. Zum Politthriller aber wird Meirelles Film durch die Offenlegung der Involvierung selbst anerkannter internationaler und staatlicher Organisationen in dieses menschliche Schlachtopfer. Der schmutzigen Welt des afrikanischen Dramas stellt Meirelles die heile Welt der Unwissenden gegenüber, vor allem repräsentiert durch den wohlwollenden, smarten Diplomaten Justin Quayle (Ralph Fiennes). Zusätzlich gelingt Meirelles eine luzide Darstellung des Konfliktes zwischen Wahrheit und Lüge in der Liebesbeziehung. Justin heiratet die wohl informierte Journalistin Tessa (Rachel Weisz), die diese Heirat vor allem nutzt, um ihre Forschungen voranzutreiben, in die sie ihn nicht einweiht. Mit den Hintergründen ihrer brutalen Ermordung konfrontiert reagiert Justin nicht mit narzisstischer Kränkung, sondern als jemand, der ihr Engagement und ihren Kampf bis in die letzte Konsequenz fortsetzen wird. Für die schauspielerische Leistung vor allem von Rachel Weisz ist bereits von vielen Seiten eine Oscarnominierung eingefordert worden.
(Dieter Wieczorek)

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