Blueberry und der Fluch der Dämonen
Frankreich/ Großbritannien/ Mexiko 2004, Laufzeit: 124 Min., FSK 12
Regie: Jan Kounen
Darsteller: Vincent Cassel, Michael Madsen, Juliette Lewis, Eddie Izzard, Temuera Morrison, Ernest Borgnine, Geoffrey Lewis, Colm Meaney, Djimon Hounsou, Hugh O'Connor, Kestenbetsa, Vahina Giocante
Marschall Blueberry ist ein gebrochener Held. Ein Sonderling und Außenseiter, der einen dunklen Punkt in seiner Vergangenheit hat und mit seinen inneren Dämonen kämpft. Ein psychedelischer Western Der Euro-Western war schon immer anders und hat dem Genre neue Impulse gegeben. Eine Figur wie der nihilistische Antiheld "Django" wirkte schon Ende der 60er-Jahre wie ein böser Gegenentwurf zu den Hollywood-Western-Helden. In dieser Tradition steht auch der neue Film von Jan Kounen ("Dobermann"). Der junge Mike Blueberry wird als Helfer für die Farm seines Onkels in die Siedlung Palomito entsendet. Dort verliebt er sich in die Prostituierte Lola. Als er sie vor einem Freier beschützen will, kommt es zu einem Schusswechsel. Lola bricht von einer Kugel getroffen zusammen, Feuer bricht aus, nur Blueberry kann sich retten. Nach seiner Flucht aus der Stadt wird der erschöpfte Blueberry von Indianern aufgenommen.Jahre später: Blueberry ist er der Marschall von Palomito. Er versucht, zwischen der Stadtbevölkerung und den in den Wäldern lebenden Indianern den Frieden zu erhalten. Leicht fällt ihm das nicht, besonders als er dem Herumtreiber Blount begegnet und in ihm den Mörder von Lola erkennt. Blueberrys Racheversuch schlägt fehl, Blount und seine Kumpane stecken die Stadt in Brand und können entkommen. Mit Hilfe eines schamanischen Rituals seiner Indianerfreunde versucht Blueberry, die Schurken zu stellen."Blueberry und der Fluch der Dämonen" ist nicht einfach nur ein Film. Eine "Jan-Kounen-Session" wird im Titel angekündigt, und tatsächlich ist der indianische Schamanismus mit seinem rituellen Drogengebrauch ein zentrales Thema. Das spirituelle Universum ist immer präsent, und Kämpfe werden nicht nur mit der Pistole entschieden, sondern auch in den Welten des erweiterten Bewusstseins. Kounen unternahm zur Recherche mehrere Reisen nach Mexiko (wo ein Großteil des Films schließlich auch gedreht wurde) und in das Amazonas-Gebiet, um das Realitätsverständnis der Indianer zu recherchieren. Der Film beeindruckt durch seine außergewöhnliche Bildsprache. Die Trance-Erlebnisse von Blueberry wurden durch ausgefeilte CGI-Effekte in deutlicher Anlehnung an Kubricks "2001" realisiert, die dem Zuschauer gerade im letzten Drittel des Films einen heftigen Trip bescheren.
(Eric Horst)
Kino als Empathie-Maschine
Warum wir Kino in Zukunft mehr brauchen denn je – Vorspann 01/25
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
Übers Ankommen in Deutschland
„Zwischen Sein und Nichtsein“ von Leocadie Uyisenga – Film 12/24
Toleranz zum Jahresende
Mit Kino zu mehr Empathie finden – Vorspann 12/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24