A Beautiful Mind - Genie und Wahnsinn
USA 2001, Laufzeit: 135 Min., FSK 12
Regie: Ron Howard
Darsteller: Russell Crowe, Ed Harris, Jennifer Connelly, Paul Bettany, Adam Goldberg, Judd Hirsch, Josh Lucas, Anthony Rapp, Christopher Plummer
Die besten Geschichten schreibt nach wie vor das Leben und dies ist eine Story, die selbst Hollywood nicht besser hätte erfinden können. Es handelt sich um die Lebensgeschichte des US-amerikanischen Mathematiker-Professors John Forbes Nash (Russell Crowe), dessen Biographie eindrucksvoll beweist, wie nah Genie und Wahnsinn beieinander liegen.Als junger Mann kommt der exzentrische Nash Ende der 40er Jahre nach Princeton, entsagt sämtlichen elitären Zirkeln und Ritualen und entwickelt stattdessen eine bahnbrechende mathematische Idee, die sämtliche Regeln der Ökonomie über den Haufen wirft. Die sogenannte "Spieltheorie" rückt Nash ins Rampenlicht der internationalen Wissenschaft und verschafft ihm Zugang zum renommiertesten Forschungsinstitut des Landes, lockt jedoch nicht nur Schulterklopfer an. Der undurchsichtige William Parcher (Ed Harris) bittet Nash, seine Fähigkeiten zugunsten der nationalen Sicherheit einzusetzen. Schwerst beansprucht durch die Entschlüsselung eines feindlichen Codes, versinkt der labile Wissenschaftler immer tiefer in Wahnvorstellungen und Obsessionen, die in paranoide Schizophrenie münden. Die Karriere des Zahlen-Genies scheint beendet, nur seine Frau Alicia (Jennifer Connelly) hält noch zu ihm, gibt ihn nicht auf. Mit ihrer Hilfe nimmt Nash schließlich den Kampf gegen die Krankheit auf, arbeitet an sich und seinem Leben und triumphiert schlussendlich über die Tragödie: 1994 erhält John Forbes Nash den Nobelpreis.Wenn am 24. März die Oscars vergeben werden, wird "A Beautiful Mind" nicht leer ausgehen. Das Drama besitzt alle Parameter, an denen die Academy im allgemeinen nicht vorbei kann; schließlich ist dies eine überlebensgroße, wahre Geschichte um Aufstieg und Fall, Krieg und Frieden, Liebe und Tod. Regisseur Ron Howard ("Apollo 13") spielt virtuos auf der filmischen Gefühlsklaviatur, stürzt den Zuschauer abwechselnd in ein Bad aus Lachen und Weinen, Anteilnahme und Mitgefühl. Dass dieses Werk so gut wie niemanden unberührt lassen wird, ist jedoch in erster Linie ein Verdienst der groß aufspielenden Hauptdarsteller Russell Crowe und Jennifer Connelly, die für ihre Leistungen bereits mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurden. Ob es für den Oscar reicht, wird sich zeigen.
(Dietmar Gröbing)
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24
Ungewöhnliches Liebesdrama
„Alle die du bist“ im Odeon – Foyer 05/24
Doppelter Einsatz für „Afrika“
Spendenaufruf des Afrika Film Festivals – Festival 05/24